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0627 - Die Hölle von Maczadosch

Titel: 0627 - Die Hölle von Maczadosch
Autoren: Unbekannt
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nicht, daß die fremde Macht es darauf abgesehen hat, Unfrieden zwischen uns zu stiften?"
    Atlan zuckte die Achseln.
    „Ich kenne die Pläne von Anti-ES nicht. Aber eines verspreche ich dir, Perry: Ich werde auf der Hut sein!"
     
    *
     
    Andro-Rhodan stand zwischen zwei Feuern.
    Auf der einen Seite war der Befehl, der Menschheit Schaden zuzufügen und der Drang, den Vernichtungsschlag rasch auszuführen. Auf der anderen Seite jedoch standen Rhodans Freunde - seine Gegner -, die sein Verhalten kritisch analysierten und leicht mißtrauisch werden konnten.
    Er mußte den goldenen Mittelweg zwischen seiner Programmierung und den feindlichen Einflüssen suchen, also Vorsicht walten lassen und nicht überstürzt handeln.
    Aber es gab noch einen Punkt, der ihm mehr Sorge bereitete als alles andere. Die Drohung, daß der echte Rhodan noch einmal Kontakt zu ihm aufnehmen und ihn wieder beeinflussen konnte, schwebte wie ein Damoklesschwert über ihm.
    Damals, am 12. August, vor nahezu drei Wochen, hatte er schon geglaubt, daß seine Mission ein jähes Ende nehmen würde.
    Er hatte zum ersten Schlag gegen die Menschheit ausgeholt, indem er die Vernichtung der Anti-Welt Trek-Mano IV befohlen hatte. Doch noch bevor der Befehl ausgeführt worden war, hatte eine geistige Macht aus dem Nichts Besitz von ihm ergriffen.
    Er erkannte damals schnell, daß er in einer Art telepathischem Kontakt mit dem echten Rhodan-Gehirn stand, dessen von Anti-ES vorprogrammiertes Duplikat er war.
    Die Gedankenverbindung hatte nur vier Minuten und elf Sekunden gedauert, aber der echte Rhodan hatte sich alle Informationen über die Situation im Solsystem geholt und sogar die Kraft gehabt, ihm die Widerrufung des Vernichtungsbefehls abzuringen. Die zweite Forderung, nämlich seine wahre Identität den Terranern mitzuteilen, hatte Andro-Rhodan nicht zu erfüllen brauchen.
    Das war seine Rettung. Aber da es etliche Zeugen gab, die sahen, wie er offenbar mit einer unsichtbaren Macht rang, hatte er ein weiteres Eingeständnis machen müssen. Er hatte auf die Vernichtung von Trek-Mano IV verzichtet und angegeben, daß er von einem Unbekannten, wahrscheinlich von Anti-ES, gezwungen werden sollte, das gesamte Sonnensystem zu vernichten.
    Man hatte ihm damals diese Version abgenommen. Aber die Folge davon war, daß Atlan nun ein wachsames Auge auf ihn hatte.
    Doch diese Nebenwirkung war gar nicht so sehr sein Problem.
    Er fürchtete sich nur vor dem Augenblick, in dem der echte Rhodan wieder mit ihm in Kontakt treten und ihm Befehle geben würde. Es konnte schon morgen, oder heute - vielleicht sogar in der nächsten Minute sein. Andro-Rhodan wußte es nicht. Er hatte keine Ahnung, wie Rhodan diese Gedankenverbindung überhaupt zustande brachte; er hatte nicht einmal damit gerechnet, daß dies möglich sei.
    Er konnte nur hoffen, daß es sich um ein einmaliges Phänomen gehandelt hatte, das Rhodan nicht wiederholen konnte ... und daß, falls Rhodan die Gedankenverbindung doch noch einmal herstellen konnte, niemand bei ihm war, der sah, wie ihn die fremde Macht in die Knie zwang.
    Aber wie dem auch war, Andro-Rhodan mußte zum nächsten Schlag ausholen. Die Zeit war reif dafür.
    Er ging in Gedanken noch einmal die Petition an das solare Parlament durch.
    Der Gesetzentwurf sah vor, daß die Amtszeit des Großadministrators von bislang sechs auf 25 Jahre verlängert werden sollte. Andro-Rhodan wollte, daß das Gesetz bereits bei den nächsten Wahlen in Kraft trat. Es würde nicht leicht werden, das weit über 1000 Jahre geltende Wahlrecht zu revidieren, denn dazu waren 75 Prozent der Stimmen aller Parlamentarier nötig.
    Aber Andro-Rhodan hoffte, daß Rhodans Popularität ausreichen würde, um das Gesetz doch durchzuboxen.
    Es würde der erste kleine Schritt näher an das Endziel sein.
    Nichts würde ihn davon abhalten können, die vorprogrammierten Befehle zu befolgen und die Pläne von Anti-ES zu verwirklichen.
     
     
     
    1.
     
    Heltamosch hatte ihm den Aufenthalt in der Raumschiffzentrale gestattet, so daß er alle Phasen des Anfluges und die Landung auf dem sechsten Planeten miterlebte.
    Aufmerksam verfolgte er die Geschehnisse auf den Positionsbildschirmen und nahm begierig alle Daten in sich auf, die auf ihn einströmten. So erfuhr er alles über dieses Sonnensystem und den Planeten Rayt, der zugleich die Hauptwelt des Naupaumschen Raytschats war, ohne daß er erst viele Fragen stellen mußte.
    Rayt war eine sauerstoffreiche Welt, die jedoch unter
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