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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst
Autoren: Larry Brent
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bereits seit
fünfunddreißig Jahren in dieser Gegend lebte. Er war Deutscher, hatte die ganze
Welt gesehen und war schließlich hier in Florida hängengeblieben. Von Beruf war
Fennermann Gärtner. Wie es schien, ein sehr guter. Seine Blumenzucht sprach für
sich. Er redete gern davon. Captain Daniel ließ den Alten erzählen, von Rosen,
Nelken und von zigtausend Sorten Orchideen, die es gäbe. Gerade Orchideen
hätten es ihm angetan.
    „Haben Sie eine besondere Zucht im Treibhaus?“ erkundigte
sich Daniel nebenbei.
    Fennermann lächelte verschmitzt. „Schon möglich. Mein
Geheimnis.
    Vielleicht züchte ich die schwarze Rose?“
    Er führte sie durch den Garten. Bei der Rückkehr durch
dieses blühende, gepflegte Paradies kamen sie an den Ausgangspunkt zurück wo
Daniel und Jo-Anne den Alten getroffen hatten. Zu dem schattigen Fleck zwischen
Haus und Treibhaus.
    „Jetzt muß ich weitermachen“, sagte Fennermann. „Bis ich
sämtliche Beete gegossen habe, dauert das seine Zeit. Entschuldigen Sie mich
bitte!“ Er ging um Jo-Anne herum und wollte nach der Gießkanne greifen, die er
offenbar kurz vor dem Eintreffen der Besucher aus dem Haus geschafft hatte.
    Jo-Anne wollte Fennermann Platz machen. Dabei passierte
es. Sie stieß mit dem linken Fuß gegen die auf einer Steinplatte stehende
Kanne, die sofort umkippte.
    Aus der Öffnung ergoß sich eine dunkle Brühe, die mit
Wasser nichts mehr gemein hatte. Sie war rot wie Blut.
     
    ●
     
    Sie warf lachend den Kopf zurück.
    „Fester!“ rief sie. „Sind Sie immer so zärtlich? Das mag
manchmal angebracht sein, aber hier ist es fehl am Platz. Das Zeug muß kräftig
in die Haut eingerieben werden.“
    Conny Fedderson wandte sich um und blickte den blonden
jungen Mann an, der hinter ihr hockte und aus der Spraydose neuen Schaum auf
die Fläche zwischen ihren Schulterblättern spritzte.
    Larry massierte den Schaum kräftig ein.
    „Wunderbar“, kam es über die sinnlichen Lippen der
aparten Schwarzhaarigen. „Sie können das ja.“
    „Ich schicke immer erst einen Test voraus“, bemerkte
Larry Brent. Er wirkte frisch, braungebrannt und ausgeruht.
    Während er der schwarzhaarigen Conny das
Sonnenschutzmittel in die Haut rieb, fühlte er sich veranlaßt, die Blicke einer
rassigen Südamerikanerin zu beantworten, die nur wenige Meter von ihm entfernt
im Sand auf einem superschmalen Handtuch lag und unverschämt und auffordernd zu
ihm herüberschaute.
    „Die einen wollen es sanft, die anderen sind für harte
Männer“, fuhr er unbeirrt fort. „Jeder will man es recht machen.“ Während er
sprach, blickte er immer wieder auf die attraktive Nachbarin. Die Dunkelhäutige
blinzelte ihm zu, und ihre Blicke schienen zu sagen: „Komm! Reib mir auch den
Rücken ein!“
    Brent lächelte. „Da muß man sich abmühen. Schade, daß man
nur höchstens zwei Hände zur Verfügung hat.“
    Conny Fedderson kniff die Augen zusammen. „Wie meinen Sie
das, Larry?“
    In diesem Moment erst begriff X-RAY-3, daß er unverhofft
das gesagt, was er eigentlich nur gedacht hatte.
    „Ich bin genauso braun wie das Girl in der Nachbarschaft,
Larry.“
    Conny merkte, woher der Wind wehte. Und in der Tat konnte
sich Brent nicht über das Rassegirl beklagen, das ihn zur Zeit beschäftigte.
    „So, fertig!“ X-RAY-3 drückte den Verschluß auf die
Spraydose.
    „Jetzt können wir weiterbraten.“
    Er drehte sich um und legte sich der Länge nach neben die
schwarzhaarige Conny, die sich eng an ihn schmiegte. Er fühlte die samtene,
heiße Haut, ihre Finger, die über sein Gesicht und über seine Brust glitten,
die feuchten, duftenden Lippen, die die seinen hauchend liebkosten.
    „Wenn Sie nicht ruhig liegen bleiben, Conny, werden Sie
ungleichmäßig braun.“ X-RAY-3 fuhr durch das dichte, lange Haar seiner
Begleiterin, die er vor einem Tag in einem Hotel am Strand kennengelernt hatte.
Conny hielt sich seit vierzehn Tagen hier auf. Es gab genügend Männer, die ihr
tagelang nachgestiegen waren, die ihr Blumen und Einladungen geschickt hatten.
Vergebliche Liebesmüh!
    Larry hatte es da einfacher gehabt.
    Der ihm eigene Charme hatte Cormy mehr überzeugt als kostbare
Geschenke. Schon am ersten Abend hatte er ein Rendezvous mit ihr gehabt.
    Nach einer Weile stand Conny auf und blickte sich um. Der
Strand war nicht mehr so bevölkert wie am Mittag. Viele Plätze waren schon
leer, verwaist standen Sonnenschirme und Liegen am Strand.
    „Stürzen wir uns nochmal ins kühle Naß, Larry?“
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