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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst
Autoren: Larry Brent
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Er führte das Beispiel Charles
Manson an.“
    „Wir wollen die Sache nicht überbewerten. Das wäre
falsch. Aber es wäre auch falsch, eine solche Möglichkeit - und sei sie noch so
vage -
    einfach außer acht zu lassen. Wir müssen die Dinge so
nehmen, wie sie sind. Und wir müssen suchen. Dabei brauchen wir Ihre Hilfe. Sie
sind die einzige, die während der letzten vier Tage mit Doreen Shelter zusammen
gewesen ist, die sie praktisch auf Schritt und Tritt begleitet hat. Ich will
Stück für Stück mit Ihnen die vier letzten Tage zurückgehen. Mit wem kamen Sie
zusammen, mit wem sprachen Sie, mit wem gingen Sie aus - das alles interessiert
uns. Ganz besonders interessant dürfte unter Umstände der gestrige Tag gewesen
sein.“
    „Ich wüßte nicht, inwiefern, Captain. Der gestrige Tag
war wie jeder andere auch. Er unterscheidet sich nicht von den
vorangegangenen.“
    „Bis auf den Ausflug, den Sie am späten Abend
unternahmen.“
    „Ja das stimmt.“
    „Dieser Ausflug interessiert mich. Da vorn steht mein
Wagen. Wir fahren den gleichen Weg zur gleichen Zeit, und während der Fahrt
erzählen Sie mir, was Ihnen besonders aufgefallen ist und wer Ihnen begegnet
ist, mit wem Sie sprachen.“
    Moris Daniel steuert auf den seegrünen Rambler zu, der
sich wie ein buntes Osterei von den dunkelblauen, weißen und schwarzen
Luxuslimousinen abhob.
    „Selbst gespritzt. Ist gut geworden, nicht wahr? Neueste
Erkenntnisse der Autopsychologen. Man soll mit auffälligen Farben fahren. Das
verhindert das Unfallrisiko. Grellfarbene Wagen wirken näher, nachfolgende oder
entgegenkommende Fahrzeuge halten mehr Abstand.
    Wenn ich das Gitter der Kühlerhaube mit grellroten
Streifen versehe, dann sieht der Rambler beinahe aus wie das Ungeheuer von Loch
Ness.“
    Jo-Anne mußte lachen. Es war das erste fröhliche Lachen
an diesem Tag. Sofort wurde sie wieder ernst.
    „Dort drüben neben der Palme steht ein hellgrauer VW,
Captain. Den hatten wir uns für das Wochenende gemietet. Ich kann leider nicht
fahren. Doreen sollte den Wagen steuern. Sie hatte einen Führerschein.“
    Erschreckt mußte Jo-Anne feststellen, daß sie, wenn sie von
Doreen Shelter sprach, nur in der Vergangenheit von ihr redete.
    In ihrem Unterbewußtsein rechnete sie nicht mehr damit,
Doreen noch mal lebend zu sehen.
    „Steigen Sie ein! Jetzt chauffiere ich Sie.“ Daniel zog
die Tür auf.
    Dann nahm er selbst hinter dem Steuer Platz, drehte den
Zündschlüssel und ließ mit einem Knopfdruck das Dach aufklappen.
    „Wir sind aus Miami hinausgefahren, Richtung Perrine“,
erklärte Jo-Ann Hathry.
    „Okay. Das machen wir jetzt auch. Wenn Ihnen etwas
einfällt, und sei es noch so unbedeutend, sagen Sie es mir. Ich bin von Berufs
wegen ein neugieriger Mensch. Und Sie sind sicher auch selbst daran
interessiert, daß wir das rätselhafte Schicksal Ihrer Freundin aufklären.“
    „Natürlich bin ich das. Ich werde tun, was in meiner
Macht steht. Nur
    - fürchte ich - wird das nicht viel nützen.“
    „Das lassen Sie meine Sorge sein, Miß Hathry.“
    „Nennen Sie mich nicht immer Miß Hathry. Sagen Sie
Jo-Anne! Oder nur Jo. Das tun alle meine Freunde.“
    „Wenn ich Sie zu meinen Freunden zählen darf, tu ich das
gern. Also, Jo.“
    Der Verkehr war auch am Rande der Stadt dicht genug, um
ein zügiges Fahren zu verhindern. Die Küstenstraße war belebt.
    Einheimische und Touristen boten ein buntes Bild.
Hauptsächlich Touristen. Darunter viele alte Menschen. Die Südspitze Floridas
war in den letzten Jahren zu einem Altenparadies für reiche Amerikaner
geworden. Der ewige Frühling lockte sie in Scharen hierher. Das ausgeglichene
Klima wurde nur selten durch einen Hurrikan oder einen plötzlichen
Kälteausbruch bedroht.
    An der Küstenstraße reihten sich die Ferienbungalows. Von
hier hatte man einen herrlichen Blick auf die Badeanlagen. Im Dunst des
Nachmittags zeichneten sich wie ein schmales Gebirge die Koralleninseln ab, die
diesem Teil von Florida vorgelagert und durch eine Dammstraße miteinander
verbunden waren.
    Nach einer Fahrt von einer halben Stunde lockerte sich
das dichtbesiedelte Gebiet auf. Mehr Landschaft kam zum Vorschein, weit dehnten
sich die Orangenplantagen von der Küste her ins Landesinnere.
    Dann tauchte nur noch vereinzelt ein Luxusbungalow auf.
Hinter hohen, kunstfertig geschnittenen Hecken ahnte man die Liegewiese und den
hauseigenen Swimmingpool.
    Die Häuser wirkten leicht und blendeten fast weiß in der
Sonne.
    Nach dem uniformierten
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