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062 - Das Moerderspiel

062 - Das Moerderspiel

Titel: 062 - Das Moerderspiel
Autoren: Andre Caroff
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eine Frage?“
    „Ich, wenn Sie gestatten“, sagte Berger. „Sie behaupten, daß Saturn eine dieser fünf Personen ist, aber der Taxifahrer hat mir gesagt, er hätte bereits fünf Herren hier heraufbefördert. Wenn Saturn bereits hier war, dann fehlt doch noch einer, und ohne Martha zu zählen müßten wir neun sein!“
    „Bravo, Berger. Sie sind immer noch der alte. Aber da ich erwartet habe, daß sich meine Besucher diese Frage stellen werden, habe ich alles sorgfältigst vorbereitet. Das heißt, als Martha hierherkam, fand sie nur mich vor. Das nur deswegen, falls einer von Ihnen auf die Idee kommen sollte, sie zu fragen … Während dieser Zeit wartete Saturn in Hainburg auf Hermann, den Taxifahrer, der ihn dann hierherbrachte. Noch eine Frage?“
    Schweigend schüttelten die Männer um den Tisch die Köpfe. Das Haus war bemerkenswert ruhig. Der Sturm, der draußen heulte, war drinnen nicht zu hören. Heimlich beobachteten die Männer einander.
    „Es scheint, daß das Spiel bereits begonnen hat“, bemerkte Tauern.
    „Weshalb wollen Sie uns nicht gleich Ihre Laboratorien zeigen?“ fragte Piwnjew.
    „Mein lieber Freund!“ protestierte Tauern. „Haben Sie Geduld. Wenn ich Ihnen sofort in all meine Geheimnisse Einblick gebe, werden Sie so schnell wie möglich hier wegwollen und mich wieder allein auf meinem Berg zurücklassen!“
    „Das brauchen Sie nicht zu befürchten“, sagte Ino Mitsubishi bedrückt. „Wir können nicht weg, denn die Straße ist blockiert.“
    Mitsubishi schien sich immer weniger wohl zu fühlen; er saß zusammengesunken in seinem Fauteuil, und Elisabeth bemerkte, daß er Mühe hatte, die Augen offenzuhalten. Schweigend stand sie auf, trat zu Mitsubishi und nahm sein Handgelenk.
    „Was tun Sie, Mademoiselle?“ fragte der Japaner.
    „Sie sehen nicht gut aus, Professor. Wie lange haben Sie bereits Fieber?“
    Mitsubishi lächelte vage. „Das passiert mir immer, wenn ich in den Bergen bin“, sagte er. „Hätte ich gewußt, wie hoch Tauerns Haus liegt, wäre ich nicht gekommen. Es tut mir leid, aber ich glaube, ich ziehe mich besser in mein Zimmer zurück.“
    „Ich begleite Sie“, sagte Elisabeth fest.
    „Nein, machen Sie sich keine Mühe! Morgen ist alles vorbei!“
    „Stützen Sie sich auf mich“, sagte Elisabeth, ohne auf seine Bemerkung einzugehen.
    „Ruhen Sie sich aus, Mitsubishi“, sagte Tauern. „Schlafen Sie ruhig. Bevor Sie nicht wieder bei uns sind, beginnen wir nichts.“
    Misubishi lächelte dankbar und nahm Elisabeths Arm, während sie die Treppe hinaufgingen. Als sie oben auf dem Korridor verschwanden, runzelte Cramer die Stirn.
    „Die Höhenkrankheit, was?“ meinte er mißtrauisch. „Sagen Sie, Doktor, Mitsubishi ist doch nicht vielleicht Saturn?“
    „Sie befolgen nicht die Spielregeln, Professor! Ich werde nichts sagen.“
    „Ich weiß nicht, ob ich Ihrem Spiel großen Reiz abgewinnen kann“, meinte Montanelli. „Ich habe meine Kollegen hier seit meiner Ankunft auf das genaueste beobachtet, und ich bin davon überzeugt, daß sie alle völlig normal sind.“
    „Danke schön“, sagte Cramer und grinste.
    „Infolgedessen“, fuhr Montanelli fort. „bin ich auch überzeugt davon, daß ich Ihren Saturn nicht entdecken kann. Erlauben Sie mir daher, Doktor, daß ich mich in die Bibliothek zurückziehe und ein wenig in Ihrer Fachliteratur schmökere …“
    „Bitte sehr“, erwiderte Tauern. „Fühlen Sie sich wie zu Hause.“
    Montanelli erhob sich, durchquerte das Wohnzimmer und ging in die Bibliothek.
    In diesem Augenblick erschien Elisabeth am oberen Ende der Treppe.
    „Nun, hat sich Ihr Patient niedergelegt?“ fragte Berger.
    „Ja“, sagte Elisabeth und setzte sich. „Es scheint ihm wirklich schlechtzugehen. Aber er behauptet, daß es nichts Schlimmeres sei, und einige Stunden Schlaf genügten ihm, um wieder fit zu sein. Wo ist Dr. Montanelli?“
    „In der Bibliothek. Er gibt sich keine Mühe, Saturns Identität herauszufinden und wartet lieber bis morgen.“
    „Und ich werde mich ihm anschließen“, meinte Piwnjew.
    „Gut“, sagte Cramer. „Kommen Sie, Jensen, zu viert können wir eine Bridgepartie starten.“
    Jensen erhob sich. „Gute Idee. Erlauben Sie, Doktor?“
    „Ich bitte Sie darum! In der Tischlade sind Karten.“
    Die drei Männer gingen in die Bibliothek, wo sich schon Montanelli befand.
    Tauern rauchte Pfeife und sagte halblaut: „Wissen Sie, Berger, ich bin recht froh über diese Möglichkeit, mit Ihnen unter vier
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