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0610 - Pilgerflug nach Terra

Titel: 0610 - Pilgerflug nach Terra
Autoren: Unbekannt
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Sache wert", unterbrach ihn Kazzalo und verließ das Reisebüro.
    Im Klub wurde er von den anderen Mitgliedern erwartet. Sie machten lange Gesichter.
    „Innerhalb der nächsten vierzehn Tage besteht keine Chance, von hier fortzukommen", war der allgemeine Tenor.
    „Mein Tip: einfach ein Flugzeug mieten und selbst steuern", erklärte Kazzalo.
    Cheek Tahomey winkte ab.
    „Selbst wenn ich alle meine Ersparnisse zusammenkratze, könnte ich mir das nicht leisten. Zweitausend Solar für einen ausgedienten Rübenbomber! Das ist Wucher."
    „Und wenn wir alle unsere Ersparnisse zusammenlegen würden?" schlug Kazzalo vor.
    Die anderen waren von dieser Idee begeistert. Alles in allem kamen zehntausend Solar zusammen. Man beschloß, daß Kazzalo das Flugzeug steuern und die anderen an ihren Zielen absetzen sollte.
    Sie machten sich noch am gleichen Tag - es war der 28. Januar - auf den Weg und klapperten alle Verleihfirmen ab, die ihnen bekannt waren. Aber überall erhielten sie die gleiche niederschmetternde Antwort: Es gab ganz einfach keine Fluggefährte mehr zu vermieten.
    In der Stadt herrschte ein Chaos. Alles war auf den Beinen und strebte aus der City hinaus. Der Luftraum über Johannesburg war überfüllt, wie Insekten schwirrten Gleiter, Schweber, Helikopter und Passagierflugzeuge durcheinander.
    Die positronische Flugsicherung brach total zusammen, die zu erwartenden Katastrophen blieben nicht aus. Es kam zu unzähligen Zusammenstößen in der Luft, die Hunderten von Menschen das Leben kosteten.
    Aber auch der Verkehr zu Wasser und zu Lande brach total zusammen.
    Die fünf Veteranen nahmen diese Geschehnisse nur unbewußt auf. Sie hatten nur den Wunsch, diese verdammte Stadt zu verlassen und ihre Heimat aufzusuchen. Das mußte doch irgendwie zu machen sein!
    Da entdeckte Huin Lin Foreman durch einen Spalt eines nicht ganz geschlossenen Tores auf einem Grundstück einen Flugpanzer.
    „Ein Shift!" rief er den anderen zu.
    Sie betraten das Grundstück. Ein junger Mann mit einem Paralysator kam ihnen drohend entgegen.
    „Verschwindet von hier!" herrschte er sie an.
    „Haben Sie in Ihrem Flugpanzer nicht noch fünf Plätze frei?"
    fragte Kazzalo höflich. „Wir können dafür bezahlen."
    Der junge Mann überlegte. Dann sagte er: „Wenn ihr wollt, dann nehme ich euch nach Australien mit. Ich fliege ins Victoria-Reservat. Für fünftausend Solar könnt ihr dabeisein."
    „Wir wollen nicht nach Australien", beteuerte Kazzalo. „Aber wir zahlen Ihnen zehntausend, wenn Sie uns an unser Ziel bringen."
    Der junge Mann schüttelte den Kopf.
    „Ihr könnt mit nach Australien fliegen, oder nirgendwohin. Und jetzt macht, daß ihr weiterkommt."
    Kazzalo, der die Erreichung seines Zieles schon so nahe gesehen hatte, bekam plötzlich einen Wutanfall. Er ergriff ein schweres, eisernes Werkzeug, das auf der Raupenkette des Shifts lag, und schlug damit auf den jungen Mann ein. Erst als dieser blutüberströmt zu seinen Füßen lag, hielt Kazzalo ein.
    „Was ist nur in mich gefahren", sagte er verständnislos.
    „Darüber kannst du später nachdenken", meinte Fedor Grabovsky und kletterte über die Eisenleiter in den Shift. „Jetzt fliegt mich erst einmal in meine Heimat."
    „Der Kibbuz meiner Eltern liegt auf dem Weg", sagte Steiner, während er. hinter Grabovsky in den Shift kletterte. „Ihr könnt mich dort als ersten absetzen."
    „Ich schlage vor, daß wir auslosen", sagte Cheek Tahomey.
    „Wer gewinnt, kann die Route bestimmen."
    Sie hatten alle den Shift bestiegen und drängten in die Kommandozentrale. Fedor Grabovsky saß bereits im Pilotensitz.
    „Ich übernehme das Steuer und bestimme den Kurs", verkündete er.
    „Nein", erklärte Kazzalo. „Ich habe den Shift erobert. Also bestimme ich, wohin wir fliegen!"
    Fedor Grabovsky lachte ihn aus.
    „Spiel dich nicht auf, Kaze. Ich bin jünger und kräftiger als du.
    Also bestimme ich! Oder willst du dich mit mir anlegen?"
    Kazzalo hielt noch immer das schwere Eisenwerkzeug in der Hand.
    „Gib den Pilotensitz frei, Fedor. oder...
    Grabovsky lachte ihn wieder aus. Aber nicht lange. Sein Lachen ging in einen markerschütternden Todesschrei über.
     
    *
     
    Arthur Spanitz war Justierer im Transmitterknotenpunkt TERRANIA-SÜDOST III. Hier spielten sich unbeschreibliche Szenen ab. Menschen aus allen Teilen der Stadt bevölkerten den Platz vor der Transmitterstation. Es mußten Hunderttausend oder noch mehr sein.
    Und alle wollten sie sich an irgendwelche Punkte der Erde
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