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0610 - Pilgerflug nach Terra

Titel: 0610 - Pilgerflug nach Terra
Autoren: Unbekannt
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Massenkollisionen bei Bremsmanövern, bei denen Dutzende von Schiffen zerstört und Hunderttausende von Menschen getötet worden waren.
    Ein Aufruf an die Pilger, die die Erde erreicht hatten, folgte...
    „Das sind wir!"
    ... sie sollten sofort umkehren, um nicht noch mehr Unheil anzurichten und nicht vielleicht das gleiche Schicksal zu erleiden wie ihre Kameraden von den Schiffen... Eine Aufzählung jener Schiffe, die zerstört worden waren, folgte: EPSILON SCUTUM, BROOKLYN, PEGASUS, HÖHENFLUG, CALDERON...
    „Was hat er gesagt?" schrie Dion seinen Nebenmann an.
    Der zuckte die Schultern und sagte gleichgültig: „Bei dem Radau kann man nicht einmal seine eigenen Worte verstehen."
    „Hat er CALDERON gesagt?"
    „Ja", antwortete einer der Männer. „Die CALDERON wurde vernichtet."
    Sildi... Burt... Effie... tot. Kaltblütig ermordet von den Terranern!
    „Wir sind gelandet!" ertönte Oberst Trattins Stimme.
    „Alle Bodentruppen sollen das Schiff verlassen. Raumtruppen zu den Beibooten. Ich verlange von allen Waffenträgern äußerste Disziplin. Jede Befehlsverweigerung wird mit dem Tode bestraft."
    Dion folgte den anderen wie in Trance aus dem Raumschiff. Er betrat terranischen Boden - aber was konnte ihm das jetzt noch bedeuten?
    Die Sehnsucht nach der Heimat der Menschheit war verblaßt, zurückgedrängt von anderen Emotionen. Er erinnerte sich daran nur noch wie an einen bösen Traum. Ja, er war einem Traum nachgejagt, aus dem die schreckliche Wirklichkeit ihn nun gerissen hatte.
    Warum hatten die Terraner das getan?
    Wie viele Sildis, Burts und Effies hatten sie auf dem Gewissen?
    Das also war Terra, die Heimat der Mörder seiner Familie!
    Er sah ein bis zum Horizont reichendes Landefeld, auf dem die Kampfschiffe Oberst Trattins niedergegangen waren.
    Dazwischen standen rauchende Ruinen, Trümmer von Bodenfahrzeugen, Wracks von Flugzeugen und Raumschiffen.
    Und er sah Pilger, Tausende von entschlossenen Pilgern.
    „Die Erde gehört uns!" rief jemand.
    „Tod den Terranern!" schrie Dion.
    Er freute sich auf den bevorstehenden Kampf. Er würde ihm Gelegenheit geben, den Tod seiner Familie zu rächen.
    Sie setzten sich in Marsch. Dreimal mußten sie vor anfliegenden Robotern in Deckung gehen, die mit Narkosegeschützen auf sie schossen. Es gab einige Ausfälle, aber die Roboter wurden alle zerstört.
    „Da vorne sind die Oberflächenbauten von Imperium Alpha!"
    Dion nickte geistesabwesend. Sie hatten noch einige Kilometer zurückzulegen.
    Schweber kreisten plötzlich über ihnen und bestrichen sie mit Paralysestrahlen, Gasbomben wurden geworfen. Wieder gab es Ausfälle. Aber dann griffen Oberst Trattins Raumtruppen ein.
    Die Beiboote schossen aus den Raumschiffhangars und nahmen die terranischen Schweber unter Beschuß. Alle wurden sie abgeschossen.
    Dion hinkte; sein linkes Bein war von einem Lähmstrahl getroffen worden. Aber er biß die Zähne zusammen und hielt mit den anderen Schritt.
    Wieder tauchten terranische Schweber auf. Über Megaphone wurden die Pilger zur Kapitulation aufgefordert. Dion sah plötzlich rot und riß seinen Desintegrator an die Schulter.
    Er traf den Schweber, aber der Energiestrahl verpuffte am HÜ-Schirm.
    Oberst Trattins Luftkommandos verjagten die terranischen Schweber schließlich.
    „Letzte Warnung!" erscholl eine mächtige Stimme aus der Richtung, in der die Kuppeln von Imperium Alpha lagen. „Hier spricht Staatsmarschall Reginald Bull. Ihr begebt euch in Lebensgefahr, wenn ihr in die Sperrzone von Imperium Alpha eindringt. Wir wollen nicht, daß Menschen zu Schaden kommen.
    Aber wir müssen Maßnahmen zum Schutze der Anlagen treffen.
    Deshalb müssen wir die Energieschirme einschalten. Wenn ihr versucht, gegen sie anzurennen, dann ist das euer Tod! Bleibt wo ihr seid! Ich habe euch gewarnt."
    Wieder erschienen Oberst Trattins Beiboote. Strahlenfinger griffen vom Boden nach ihnen und vernichteten etliche.
    „Zum Angriff!"
    In die Bodentruppen kam Bewegung. Sie rannten auf das Ziel zu, das schon so nahe war. Und sie rannten blindlings in ihr Verderben.
    Dion begann ebenfalls zu laufen. Plötzlich war die Lähmung aus seinem Bein gewichen. Er verspürte überhaupt keinen Schmerz mehr. Der Haß gegen die Terraner verlieh ihm übermenschliche Kräfte.
    Plötzlich entstand vor ihm eine grünschimmernde Barriere.
    Er hörte die Todesschreie der Kameraden, sah zuckende Leiber, von Blitzen eingehüllt.
    Aber die Schreie und Schreckensbilder drangen nicht bis zu seinem
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