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0610 - Pilgerflug nach Terra

Titel: 0610 - Pilgerflug nach Terra
Autoren: Unbekannt
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    Inzwischen hatte die Psychosomatische Abstraktdeformation schon krassere Auswirkungen gezeigt. Die gesamte Menschheit im Solsystem war infiziert. Der Kontakt mit den Mitgliedern der MARCO POLO hatte genügt, um die PAD auf die anderen Menschen zu übertragen. Wohlgemerkt, noch immer waren nur Terraner und direkte Terraabkömmlinge betroffen.
    Bald stellte sich jedoch heraus, daß auch die Lemuria-Terraner PAD-anfällig waren. Bei ihnen dürfte nur die Inkubationszeit länger dauern.
    Als Beispiel mag dafür Lordadmiral Atlan gelten, der ein Arkonide ist. Er ist als handlungsaktiv und hart in seinen Entscheidungen bekannt. Doch bei einem Zwischenfall zeigte er sich besonders aggressiv.
    Eine Abordnung von Lemuria-Terranern, die die augenblickliche Schwäche Terras für einen großangelegten Vernichtungsschlag ausnützen wollten, bereitete auf Perry Rhodan und Atlan ein Attentat vor. Es mißlang, die Meuchelmörder flüchteten in einem Raumschiff. Atlan nahm die Verfolgung auf und vernichtete das Schiff mitsamt der Besatzung brutal.
    Ich habe seine Handlungsweise ausgewertet und bin zu dem Schluß gekommen, daß er unter anderen Umständen nicht so kompromißlos zugeschlagen hätte. Ich meine, daß er unter einer Seelenumkehr gehandelt hat und nun ebenfalls von der Paraabstrakt-Verseuchung befallen ist.
    Als Arkonide könnte Atlan für alle anderen Lemuria-Terraner stehen."
    Icho Tolot machte eine Pause und holte aus seinem grünen Kampfanzug einen positronischen Speicher hervor, den er Machat überreichte.
    „Ich habe während des Fluges nach Halut alle Daten über die PAD-Krankheit in dieser Positronik gespeichert. Ich bitte Sie, Machatos, die Unterlagen gründlich auszuwerten. Ich glaube nämlich, daß die Psychosomatische Abstraktdeformation nicht nur für die Terraner eine Gefahr darstellt, sondern für alle Völker der Galaxis. Auch wir Haluter könnten früher oder später in irgendeiner Form damit konfrontiert werden. Und sei es nur, daß wir von den anderen in den Strudel einer galaktischen Katastrophe hineingezogen werden.
    Im Augenblick kann noch niemand absehen, wo das alles enden wird. Nicht einmal die terranischen Wissenschaftler sind sich darüber im klaren, welche Konsequenzen zu ziehen sind.
    Aber nach dem Alpha-Stadium, in dem ausschließlich die Terraner die Betroffenen waren, ist ein Beta-Effekt zu erwarten.
    In dieser neuen Phase wären auch die Lemuria-Terraner deformationsgefährdet. Und dann würde das Chaos über die Milchstraße hereinbrechen.
    Denn die PAD bringt noch viel gefährlichere Symptome als Lethargie und Hobbywahn mit sich. Sie fördert den Aggressionstrieb. Man muß dieser Seuche - wenn es sich um eine solche handelt - so schnell wie möglich entgegenwirken.
    Ich bitte mein Volk, an der Bekämpfung dieser Gefahr mitzuwirken. Nicht nur, um den Terranern zu helfen, sondern um die Galaxis zu retten."
    „Wir werden uns des Problems annehmen", versprach Thom Machat. „Und mit Ihrer tatkräftigen Unterstützung werden wir bestimmt die Lösung des Problems finden, Tolotos."
    „Ich kann nicht auf Halut bleiben", bedauerte Icho Tolot. „Ich kann den Terranern an Ort und Stelle bessere Hilfe leisten als mit theoretischer Forschungsarbeit."
    Thom Machat lachte verständnisvoll.
    „Sie haben Ihr wildes Blut noch nicht beruhigt, Tolotos. Ihre Drangwäsche ist noch nicht beendet."
    Icho Tolot verabschiedete sich von seinen Artgenossen und kehrte zu seinem Raumschiff zurück. Er startete und nahm Kurs auf die Erde.
    Noch während sein schwarzes Kugelraumschiff durch die Atmosphäre Haluts dem All entgegenstrebte, kam ihm ein beunruhigender Gedanke: War es nicht vielleicht ein Fehler gewesen. seiner Heimat einen Besuch abzustatten: Immerhin könnte es sein, daß er selbst ein Seuchenträger war!
    Er verwarf den Gedanken wieder.
     
    2.
     
    Horst Leiner bewohnte mit seiner Frau und seinem zwölfjährigen Sohn eine Dachterrassenwohnung in einem Hochhaus am Rande von Terrania. Er hatte einen guten Job, ging in seinem Beruf als Robot-Designer auf und war glücklich verheiratet. Was benötigte er noch mehr?
    Nicht einmal die plötzlich aufgetauchte PAD-Krankheit konnte ihr Familienidyll zerstören. Er war nicht wie viele seiner Bekannten und Arbeitskameraden von einer Lethargie befallen, sondern stürzte sich eher mit größerem Eifer in seine Arbeit als früher. Er hatte allein in den letzten Tagen einige Entwürfe für Haushaltsroboter geliefert, die ihm
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