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0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

Titel: 0600 - Die Fee und die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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einen Automaten eingeschaltet, damit der redete.
    »Darf ich trotzdem Fragen stellen?« erkundigte sich Suko.
    »Noch«, erklang die Stimme aus der Dunkelheit.
    »Danke.« Suko lachte leise und räusperte sich. »Weshalb hält man mich hier gefangen, Mister Unbekannt? Ich habe kein Geld, meinen Wagen habe ich bei einem Preisausschreiben gewonnen, und auch sonst bin ich ein armer Mensch.«
    »Das wissen wir.«
    »Wie schön. Dann sagen Sie mir doch bitte, aus welch einem Grund Sie mich festhalten. Ich schlafe nämlich in meinem Bett viel besser.«
    »Das kann ich mir denken. Vielleicht wird es auch ein ewiger Schlaf für Sie. Es kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Nun ja, wie dein Freund reagiert.« Der Mann im Schatten war in einen vertraulichen Tonfall gefallen.
    »Welcher?«
    »Sinclair.«
    »Tatsächlich? Haben Sie ihn auch…?«
    »Nein, er wird freiwillig herkommen, um zu sehen, was mit seinem Kollegen geschehen ist.«
    »Okay, und wenn er mich sieht?«
    »Bekommt er unsere Bedingungen mitgeteilt. Akzeptiert er sie, behältst du dein Leben.«
    »Das habe ich mir gedacht. Gesetzt den Fall, er akzeptiert sie nicht, dann wird die Klinge wohl nicht mehr so ruhig an der Decke hängenbleiben.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Aber nicht nur dann. Wenn ich unser Gespräch als beendet ansehe, werde ich dafür sorgen, daß die Klinge sich allmählich senkt. Sollte Sinclair nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hier erschienen sein, wird das Messer durch deine Brust fahren und dich auf diesem Lager festnageln. So einfach ist das.«
    »Ja!« Suko lachte. »So einfach ist das also. Wie hat er denn reagiert, als er von meiner Lage erfuhr. Oder haben Sie ihn überhaupt nicht erreicht?«
    »Das schon.«
    »Na und?«
    »Wollen Sie sich nicht etwas von der Überraschung lassen, Sir?« In der als Frage gestellten Antwort steckte viel Spott. Sekunden später hörte Suko, wie sich der Sprecher, von dem er bisher nicht einmal eine Fußspitze gesehen hatte, wieder zurückzog.
    Suko lauschte den Schritten. Schon nach kurzer Zeit verstummten sie. Dafür vernahm er ein anderes Geräusch. Es war zu vergleichen mit einem Knacken, das entsteht, wenn jemand ein Rad drehte und damit etwas in Gang setzt.
    Suko dachte an das Messer über sich und schielte in die Höhe. Der Kerl hatte davon gesprochen, daß es sich senken würde.
    Das tat es auch.
    Den Ruck bekam Suko nicht mit, er sah wohl, wie der Reflex anfing zu wandern.
    Plötzlich hielt er den Atem an. Diese Konstruktion konnte sich nur ein Satan ausgedacht haben. Suko erkannte jetzt auch, daß es sich bei dieser Waffe nicht um ein normales Messer handelte, sondern um eine schwertähnliche Lanze, die von ihrem Gewicht her genügend Druck bekam, um in seine Brust zu dringen und sie zu durchbohren.
    Das war hinterhältig…
    Die Waffe glitt nicht kontinuierlich nach unten, sondern in gewissen Intervallen. Suko versuchte mitzuzählen. Wenn er richtig gerechnet hatte, betrug die Spanne ungefähr fünf Minuten.
    Und die Entfernung zur Decke?
    Mehr als zwei Yards waren es nicht. Bei jeder Umdrehung sackte die Mischung aus Messer, Schwert und Lanze um einiges tiefer.
    Suko konnte sich ausrechnen, wann ihn die Spitze der Waffe berührte und sich auf seiner Brust festsetzte.
    Länger als eine halbe Stunde würde es nicht dauern, das stand für ihn fest.
    Und danach?
    Da konnte er nur auf seinen Freund John Sinclair hoffen…
    Dessen Hoffnung gar nicht so gut aussah, denn ich spürte etwas Kaltes an der Nackenhaut, das sich anfühlte wie eine schrägangesetzte Messerklinge.
    Dennoch blieb ich gelassen und fragte: »Darf ich noch einmal schauen? Ich möchte mich nur vergewissern, ob ich mich nicht geirrt habe.«
    »Ja, das kannst du!« erlaubte mir der Unbekannte. »Aber sei vorsichtig und nicht zu lange. Es geht von der Zeit deines Freundes ab, Sinclair.«
    »Mach’ ich doch glatt.« Es blieb weiterhin der Druck dieser Messerklinge oder was immer es für eine Waffe auch sein mochte. Nachdem mir ein Schauer über den Rücken gelaufen war, hatte ich mein Gesicht so nahe an die Scheibe herangebracht, daß ich in die Hütte schauen konnte.
    Auch beim ersten Hinsehen, war ich keiner Täuschung erlegen.
    Auf der schmalen Holzpritsche lag tatsächlich Suko. Man hatte ihn gefesselt, die Stricke umliefen seinen Körper wie dünne Seile aus Stahl. So wie er gebunden war, konnte er kaum den Kopf anheben, weil eine dieser dünnen Fesseln fast seinen Hals berührte.
    Dieser Zustand war für mich
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