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0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

Titel: 0600 - Die Fee und die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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daß sich die Nacht bereits über das Land gesenkt hatte. Wie lange man ihn gefangen halten wollte, lag in der Hand seiner unbekannten Kidnapper.
    Natürlich hatte er sich den Kopf darüber zerbrochen, wer ihn da geholt haben könnte. Zu einem Resultat war er nicht gekommen, denn es gab zudem Hunderte von Möglichkeiten. Feinde oder Todfeinde hatte er jede Menge. Die Entführung stieß ihm auch deshalb bitter auf, weil er gesehen hatte, wie einfach es letztendlich war, an ihn heranzukommen. Man brauchte nur die entsprechende Gelegenheit abzuwarten.
    Der Kopf schmerzte ihm nicht. Dafür tat das Zeug, das er eingeatmet hatte, seinem Magen nicht gut. Ihm war nicht gerade übel, aber auch nicht wohl. Ab und zu hatte er das Gefühl, sich übergeben zu müssen, doch es hielt sich in Grenzen.
    Nach einer Weile kam es ihm in den Sinn, daß er nicht allein in der Hütte war.
    Suko sah zwar keinen, aber sein Gefühl meldete sich. Der Körper glich da einem Sensor, der fremde Strömungen durchaus aufnehmen und weiterleiten konnte.
    Jemand war noch bei ihm…
    Suko schaffte es nicht, die Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchdringen. Nur das verdammte Blitzen der Klinge über seinem Kopf, das nahm er wahr.
    Sie bewegte sich nicht, stand starr wie ein Glotzauge. Suko glaubte allerdings, eine Konstruktion zu erkennen, die es ermöglichte, daß die Klinge ihren Weg nach unten nahm und ihn durchbohrte.
    Keine günstige Aussicht…
    Doch wer befand sich im Raum? Und wo hielt sich der Unbekannte verborgen?
    Verstecke gab es genug. Besonders in den Ecken, wo überhaupt kein Licht hinfiel und sich nicht einmal die Vierecke der Fenster in der Wand abmalten.
    Da war nichts zu sehen, nicht einmal etwas zu ahnen. Dennoch wollte Suko nicht glauben, daß er einem Irrtum unterlag. Irgend etwas hatte sich in seiner Nähe festgesetzt und belauerte ihn.
    Starr blieb er liegen und versuchte auch nicht, sich aus den dünnen Stricken zu drehen. Sie waren zu hart gespannt und liefen um seinen Körper sowie um das Holzgestell herum, an das er festgebunden war.
    Oft genug hielt Suko den Atem an, um in die Stille hineinzulauschen. Wenn er belauert wurde, dann von einer Person, die ebenfalls nicht zu atmen brauchte. Der Inspektor besaß ein ausgezeichnetes Gehör. Ihm wäre aufgefallen, wenn jemand geatmet hätte.
    Aber da war nichts, nur dieses verfluchte Gefühl, nicht allein zu sein.
    Manchmal merkte er die Gänsehaut auf seinem Rücken. Er konnte sich einfach nicht damit anfreunden, gefesselt zu sein, untätig dazuliegen und darauf zu warten, daß endlich etwas geschah.
    Und es passierte etwas.
    Zwar ließ sich noch immer keiner sehen, doch Suko sah es über sich, denn die Lichtquelle veränderte sich. Der Reflex auf der ansonsten ruhigen Messerklinge wanderte der Spitze entgegen, als wollte er nach unten fallen und Suko durchbohren.
    Ihm war klar, daß nicht das Messer bewegt worden war, sondern die Lichtquelle, die irgendwo hinter ihm lag und als dünner Strahl gegen die Klinge stach.
    Suko hielt den Atem an. Er wußte genau, daß sich etwas ereignen würde. Grundlos hatte der Unbekannte die Quelle nicht verändert.
    Noch wartete Suko…
    Dann hörte er die Schritte. Der Reflex lag wieder ruhig auf der Klinge, aber die Schritte blieben.
    Schleichend und schlurfend näherten sie sich seiner Liegestatt.
    Er hörte sie in seinem Rücken, verdrehte die Augen und versuchte verzweifelt zu erkennen, wer sich ihm da näherte.
    Er sah nichts, selbst ein Schatten wanderte nicht über die rauhen Holzdielen.
    Die Schritte aber blieben, und sie verstummten, ohne das Suko den Unbekannten zu Gesicht bekommen hätte.
    Abermals verstrich Zeit…
    Der Inspektor konnte sich nicht vorstellen, daß der Unbekannte nur mit seinen Nerven spielte. Zudem hatte man ihn nicht grundlos gefangen, man wollte etwas von ihm.
    Bevor er sprach, mußte er sich die Kehle freiräuspern. »He, Mister Unbekannt. Bisher war ja wohl alles Spaß, obgleich mir das Messer da oben nicht gefällt, zu dem ich dauernd hochschielen muß. Könnten Sie mir endlich sagen, was das alles soll?«
    »Abwarten.«
    Mehr sagte der Unsichtbare nicht, und Suko lauschte dem Klang seiner Stimme nach. Er zermarterte sich den Kopf, ob er sie schon einmal gehört hatte, ließ zahlreiche Personen vor seinem geistigen Auge Revue passieren, ohne allerdings eine Antwort zu finden.
    Nein, die Stimme war ihm nicht bekannt vorgekommen. Er ordnete sie zudem als flach ein und ohne jegliche Modulation. Als hätte jemand
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