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060 - Brutstätte des Bösen

060 - Brutstätte des Bösen

Titel: 060 - Brutstätte des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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Schreckens sein.
    Der KGB-Agent und sein amerikanischer Kollege holten für jeden einen Lederanzug. Für den Riesen Chruschtschenko gab es keinen passenden. Er sprengte beim Anziehen die Nähte.
    »Du solltest nicht so viel Wodka trinken, Brüderchen«, hänselte Noel den Russen. »Das schwemmt auf.«
    »Das sind Muskeln!«
    »Quatsch. Das ist schwabbeliges Fett!«
    »Gospodin, ich schlag' dich in Grund und Boden, wenn du deine Zunge nicht hütest!« grollte der Russe.
    Wir ließen Wasser und Proviant zurück, und Lawrence Hartford wünschte uns für unser waghalsiges Unternehmen Glück.
    Ein mieses Gefühl krallte sich in meine Magengrube, denn ich befürchtete, daß wir nicht alle gesund wiederkommen würden. Vielleicht schaffte es gar keiner, dann konnte sich Hartford hier die Kugel geben, das ging schneller, als zu verhungern, zu verdursten oder womöglich an Wundfieber zu sterben.
    In schwarzer OdS-Kleidung begaben wir uns zum andern Ende des Geisterdorfs. Wir stiegen in eines der beiden OdS-Fahrzeuge, und Tab Pinsent sagte Noel Bannister, wie er weiterfahren mußte.
    Meile um Meile legten wir zurück. Wir fuhren durch eine kalte, finstere Wüste, und wenn unsere Berechnung stimmte, würden wir den OdS-Bunker noch vor dem Morgengrauen erreichen…
    ***
    Um voll leistungsfähig zu bleiben, schluckte Dr. Vincent Blackman Weckamine.
    Es war Irrsinn, was Professor Kull von ihm verlangte, doch er widersprach nicht, sondern gehorchte, denn Mortimer Kull erwartete von seinen Untergebenen bedingungslosen Gehorsam.
    Sämtliche Killerbienen hatten beim letzten Einsatz ihr Leben verloren. Sie hätten Lawrence Hartford töten sollen, waren von diesem Flug jedoch nicht mehr zurückgekommen.
    Es wäre nun nicht schwierig gewesen, innerhalb von zwei, drei Tagen neue Mörderinsekten zu schaffen, doch Kull wollte die Bienen in nur einem Tag haben, und das barg Risiken und Fehlerquellen.
    Einige Bienen hatten die zu schnelle Präparierung nicht überlebt, bei anderen war es zu deutlich erkennbaren Mißbildungen und Fehlentwicklungen gekommen. Die Insektenleiber wiesen schreckliche Abnormitäten auf, und die Drogen, die sie aufbauen sollten, riefen bei doppelter Dosierung Fehlreaktionen bei den Tieren hervor.
    Blackman fürchtete sich jetzt schon vor dem Augenblick, wo die Killerbienen zum Einsatz kommen sollten, denn dann bestand die Gefahr, daß auch die OdS-Agenten vor den mordlüsternen Biestern nicht sicher sein würden.
    Manche Insekten hatten drei Augen oder nur eins. Sie hatten teilweise verkrüppelte Beine, mißgestaltete Körper, Höcker oder Beulen.
    Keine Biene glich der anderen.
    Nur eines besaßen sie alle: einen unbändigen Mordtrieb. Er war wesentlich ausgeprägter als jener der ersten Generation, und die Aggression der Insekten richtete sich sogar gegen ihre Artgenossen.
    »Wenn das nur gutgeht«, murmelte Vincent Blackman. Doch er hütete sich, seine Zweifel laut anzumelden, als sich Professor Kull über Funk mit ihm in Verbindung setzte.
    »Wie weit ist Ihre Arbeit gediehen?« fragte der blonde, blauäugige Mann auf dem Bildschirm. »Sind die Bienen schon einsatzbereit?«
    »Noch nicht«, antwortete Blackman und schob die ständig rutschende Brille wieder einmal mit dem Zeigefinger zur Nasenwurzel hoch. »Sie haben die gewünschte Größe noch nicht erreicht.«
    »Wie sprechen sie auf die beschleunigte Entwicklung an?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete Blackman ausweichend. Er wollte Professor Kull nicht erklären, daß er eine Fehlentscheidung getroffen hatte, denn Mortimer Kull hielt sich für unfehlbar, für ein begnadetes Genie.
    »Gedeihen sie?«
    »O ja, das schon«, sagte Vincent Blackman. »Aber ich werde aus ihrem Verhalten nicht ganz schlau. Ihr Aggressionstrieb scheint sich verdoppelt zu haben.«
    Mortimer Kull lachte. »Das kann uns nur recht sein. Unsere Killerinsekten werden in aller Welt für Schlagzeilen sorgen und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen.«
    »Es könnte unter Umständen die Gefahr bestehen, daß die Tiere unserer Kontrolle entgleiten«, wagte Blackman nun doch einzuwenden.
    »Das müssen Sie in den Griff bekommen, Dr. Blackman. Sie kennen die von mir entwickelte Formel. Verstärken Sie den Gamma-Blocker, der verhindert, daß sich die Bienen gegen uns wenden.«
    »Ich werde es versuchen, Professor Kull«, versprach Vincent Blackman. Aber er wußte, daß der Gamma-Blocker nicht wirkte, denn er hatte die Insekten bereits damit präpariert. Das hatte sie nur noch wilder
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