Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
hat er erst Gefallen an einem Thema
gefunden - hämmert fest auf einunddemselben herum. Ich fürchte, er weiß gar
nicht, daß er sich mit seinem Gerede in des Teufels Küche begeben kann.“
    Cohen
kicherte wie ein Gnom. „Da kann er recht haben, der Stuart, Freunde! ...
Teufels Küche...! wer weiß, wer weiß? Und das Superweib ist niemand anders als
Luzifers Tochter ... hihihi.“ Er konnte sich vor Lachen schier wälzen, während
Franklins Miene eisig wurde.
    „Still jetzt,
Cohen! Trink deinen Saft und damit basta! Hört nicht auf ihn, bringt ihn auf
andere Gedanken!“ Der Wirt wandte sich abrupt ab und kümmerte sich um seine
anderen Gäste.
    „Er ist ein
Dummkopf“, winkte Cohen ab. „Ein guter Kerl, spendiert mir hin und wieder
einen. Aber dafür arbeite ich auch genug. Ich rede wohl heute abend ein bißchen
viel, wie? Egal, was er von mir denkt... seit die neue Bude da vorn steht, geht
etwas hier vor... und Blackstone Cottage steht ebenfalls damit in Verbindung.
Es hat sich etwas um uns verändert... erste Anzeichen zeigen sich. Was geschah
mit den Männern ... die spurlos verschwanden, he?“
    Beifallheischend
blickte er sich in der Runde um. Das Gespräch am Tisch verstummte mit einem
Mal. Cohen hatte in unverantwortlicher Weise zwei Worte genannt, die er lieber
nicht gesagt hätte. Die einfachen Menschen dieser Gegend fürchteten diesen
Begriff.
    Blackstone
Cottage. Das war gleichbedeutend mit der Hölle. Cohen wußte das. Er war
Bewohner dieser Gegend, war hier aufgewachsen und wußte, was es bedeutete,
diese Namen in den Mund zu nehmen. Selbst O’Sully, der erst seit fünfzehn
Jahren hier wohnte, war überzeugt davon, daß etwas Wahres an dem war, was die
Menschen sich von Blackstone Cottage erzählten.
    „Ich geh nach
Hause“, sagte Andy Smith, leerte sein Glas, knallte eine Handvoll Münzen auf
den Tisch und ging, ohne noch ein Wort des Abschieds zu sagen. Auch der Blonde
mit der Stirnglatze stand von seinem harten Stuhl auf.
    „Ich schließ
mich an“, sagte er leise, nickte mit dem Kopf und ging ebenfalls. Aber sein
Blick schweifte über Cohen hinweg.
    „Du bist ein
alter Schwätzer, Cohen“, preßte O’Sully zwischen den Zähnen hervor. Das
gerötete Gesicht des Iren wirkte noch roter, als es von Natur aus schon war.
„Jetzt hast du sie vertrieben. Du wirfst aber auch alles in einen Pott.“
    Cohen brummte
etwas in seinen Bart, füllte ein Glas und jagte den Fusel die Kehle hinab. Er
war vom schärfsten Stoff schon so abgehärtet, daß er nicht mal mehr ein
leichtes Brennen verspürte.
    „Schmeckt wie
Spülwasser“, schimpfte er laut genug, daß Franklin es auf der anderen Seite der
geräumigen Wirtschaft noch hören konnte. Doch der dicke Wirt tat so, als hätte
er nichts vernommen.
    Cohen blickte
von seinem Glas auf. Er nahm die Gestalt des breitschultrigen Iren nur noch
schemenhaft wahr. „In dem neuen Hotel... geht einiges vor. Als es noch nicht in
dieser Gegend war, hatten die Leute nur Angst vor Blackstone Cottage.
Vielleicht ist das Weib... wirklich von dort drüben hervorgegangen, das
entzieht sich meiner Kenntnis. Ich weiß nur, daß sie in dem neuen Hotel schon
gewesen ist.“
    O’Sully
seufzte. Es hatte keinen Sinn, Cohen noch länger zuzuhören. Er warf Kraut und
Rüben durcheinander. Was er da mehr im Selbstgespräch schon vor sich
hinplapperte, war heller Unsinn.
    „Soll ich
dich nach Hause bringen, Ryan?“ erkundigte der Ire sich.
    „Nach Hause?
Denk nicht dran! Viel zu früh!“ Cohen verzerrte das Gesicht. „Außerdem: was
soll Ich zu Hause? Bin doch allein... Hier sind wenigstens Menschen. Ich
wollte... gern mit dir noch ein bißchen plaudern ... wegen der Frau, weißt du.“
    Drei Minuten
später verließ auch O’Sully das Moor-House.
    Cohen blieb
allein am Tisch zurück, schimpfte halblaut vor sich hin und füllte sein Glas
wieder auf.
    „Narren,
alles Narren“, lallte er. „Sie wollen nichts wahrhaben. Aber ich werde es ihnen
beweisen ... bald ... ich muß nur zusehen, daß ich die Sache richtig
anpacke."
    Er wandte den
Kopf und blickte hinüber zur Theke. Dort stand der fette Wirt und erwiderte
seinen Blick.
    Cohen winkte
nur ab. „Trottel .. auch nur ein Trottel... will nichts
wahrhaben und wir sind alles arme Schweine ... können nicht in das neue
Hotel... Sündenzentrum... für Touristen, für Playboys... dort verschwinden sie,
kann einer sagen, was er will.“
    Sein Blick
wanderte weiter. Über die Tische hinweg, an denen nur vereinzelt noch ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher