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0584 - Vampir-Katzen

0584 - Vampir-Katzen

Titel: 0584 - Vampir-Katzen
Autoren: Jason Dark
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Rücken. Sie wischte mit einer fahrig wirkenden Bewegung den Schweiß von der Stirn.
    Ihr Mund zuckte, nur reden konnte sie nicht.
    Plötzlich regte sich der Kater.
    Erst sah es aus, als wollte er sich strecken. Den Kopf bewegte er und sein Maul.
    Langsam klappte es auf, als hätte man unten und oben an ihm gezogen. Eine Lücke entstand, die Zunge war zu sehen – und das Gebiß des Katers, das sich verändert hatte.
    Aus dem Oberkiefer ragten zwei Zähne hervor wie spitze Dolche!
    ***
    Cathy konnte sich nicht mehr bewegen. Sie wirkte so, als wäre sie auf dem Fleck angeklebt worden. Sie kannte alles an Mickey, auch seine Zähne, aber die waren jetzt anders.
    »Mickey«, flüsterte sie – und hörte im gleichen Atemzug das Fauchen. Ein schreckliches Geräusch, viel schlimmer als sonst, auch anders klingend, gefährlicher.
    Es zischte ihr entgegen wie ein böses Omen, und sie wich unwillkürlich zurück. Angst flackerte plötzlich in ihren Augen. Ihre Kehle saß zu, sie spürte ein Würgen und wußte, daß ihr geliebter Kater sich zu einem regelrechten Raubtier verändert hatte, das blutgierig auf der Fensterbank hockte.
    Fremd kam er ihr vor. Nicht nur das, sondern wie ein fremdes Monstrum, eine höllische Figur aus einer anderen Welt.
    Mickey richtete sich auf. Er tat dies sehr langsam, nahezu behäbig, drehte sich noch, damit er direkt in das Zimmer des Mädchens schauen konnte.
    Seine Augen bewegten sich nicht. Sie wirkten starr wie Glas, so kalt und grausam.
    Cathy fühlte sich fixiert. Sein Blick, scharf wie Dolche, in denen eine Gefahr für Leib und Seele lauerte.
    Cathy wußte nicht, was sie tun sollte. Im Zimmer bleiben, weglaufen, ihre Eltern wecken?
    Alles drehte sich in ihrem Kopf. Keine der Möglichkeiten zog sie durch. In diesen langen Sekunden bestand sie nur mehr aus Furcht.
    Sie schaute zu, wie Mickey den Kopf vorschob und sich noch einmal mit den Vorderpfoten abstemmte, als wollte er jeden Augenblick mit einem gewaltigen Satz in das Zimmer springen.
    Da hörte sie das andere Fauchen. Es klang heller, schriller. Eine zweite Katze?
    Cathy wußte genau, daß in der Gegend noch mehr Kater und Katzen herumliefen. Ein Schatten erschien. Er war außen vor dem Fenster in die Höhe gewachsen und ließ sich neben Mickey auf der Bank nieder. Sein Fell war getigert. Cathy kannte die Katze, sie hatte sie einige Male über das Feld laufen sehen, ohne jedoch zu wissen, wem sie gehörte.
    Dieses Tier jagte ihr einen regelrechten Schauer der Angst ein. Zudem besaß es ganz andere Augen als Mickey. Sein Blick war schlimmer, grausamer.
    Die Katze sprang.
    Völlig unvorbereitet für Cathy. Sie besaß einen mächtigen Körper, das Fell plusterte sich regelrecht auf, sie öffnete ihr Maul, und Cathy konnte die weißen, messerartigen Zähne genau erkennen.
    Wie bei Mickey!
    Dann dachte sie nichts mehr, als das Tier übergroß vor ihrem Gesicht erschien. Es hätte gekratzt und gebissen. Im letzten Moment schleuderte sie ihren Körper herum. Sie warf sich auf das Bett, wo sie ihr Kopfkissen packte, es mitsamt ihrem Körper herumwarf, dabei festhielt und es der abermals anspringenden Katze entgegendrückte.
    Das fremde Tier landete im Kissen. Cathy hielt es an den Rändern mit beiden Händen fest. Auf keinen Fall wollte sie es loslassen, sie hörte das Kratzen der Krallen über den Stoff und vernahm auch das Reißen, als die dünne Decke eingerissen wurde.
    Noch lag sie auf dem Rücken, warf sich zur Seite und bekam aus dem Augenwinkel mit, wie die Katze den Überzug zerfetzt hatte und mit den Vorderpfoten den Inhalt des Kissens aufwühlte. Die Federn wirbelten durch die Luft wie Schneeflocken.
    Cathy war klar, daß sie nicht mehr länger im Zimmer bleiben konnte. Sie mußte einfach weg, rollte sich vom Bett und floh in Richtung Ausgang.
    Trotz ihrer Panik besaß sie noch die Geistesgegenwart, die Tür hinter sich zuzudrücken, bevor sie über den Flur in Richtung Elternschlafzimmer rannte, als wäre der Leibhaftige hinter ihr her. Cathy stieß die Tür so heftig auf, daß ihre Eltern erschreckt im Bett hochfuhren.
    »Cathy!« schrie Lorna. »Meine Güte, was ist…?«
    Das Mädchen warf sich auf das Bett. »Daddy, Mummy, ihr müßt kommen. Er ist da!«
    »Wer ist da? Wer?«
    »Mickey.«
    »Was?« Harold schlug bereits die Bettdecke zurück.
    »Ja«, sprach und weinte sie. »Aber nicht allein, sondern mit einer anderen Katze. Versteht ihr? Er sieht auch ganz anders aus als sonst. Seine Zähne sind gewachsen. Wie
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