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0580 - Ginas Mörderschloß

0580 - Ginas Mörderschloß

Titel: 0580 - Ginas Mörderschloß
Autoren: Jason Dark
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Der Griff befand sich in der Mitte. Er bildete praktisch die Trennung oder den Übergang von einer Waffe zur anderen. Mindestens vier nebeneinandergelegte Hände würden ihn umfassen können.
    Die Schneide des Schwerts bestand aus einem fast goldfarbenen Metall. Vielleicht wirkte sie auch nur im Licht so kostbar. Sie war schlanker als die breite Seite der Lanze, wo sich nach dem Oval eine Spitze bildete.
    Neben dieser ungewöhnlichen Waffe hing ein Schild an der Wand.
    Kreisrund, und ein Kreis befand sich zusätzlich in der Mitte des Schilds. Er war ausgefüllt mit einem Druidenstern, jenen zwei ineinandergeschobenen Dreiecken, wobei die sechs Spitzen jeweils den inneren Rand des Kreises berührten.
    Bob Carlos hatte sich nie mit Schwarzer Magie beschäftigt. Instinktiv ahnte er, daß dieses Schild eine besondere Bedeutung haben mußte. Er kam auch zu der Überzeugung, einer Person gegenüberzusitzen, die mehr von gewissen Dingen wußte als andere Menschen. Gina, die Hexe, konnte bestimmt hinter die normale Welt blicken, um sich ihr Wissen aus der metaphysischen zu holen.
    Die Hexe, die Schwertlanze und das Schild. Drei Gegenstände, die Carlos Unbehagen einflößten.
    »Du hast alles gesehen, Freund?« erkundigte sie sich mit ihrer Flüsterstimme.
    »Ja, das habe ich.«
    »Sehr schön. Und was sagst du?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Es ist alles so anders. Ich kann noch nichts sagen.«
    Die Hexe lachte rauh. »Was soll das? Du bist gekommen, um dir helfen zu lassen…«
    »Klar, aber…«
    »Kein aber, mein Freund. Nein, kein Aber. Du bist derjenige, den ich brauche…«
    Bob Carlos schluckte. »Brauche? Wofür?«
    »Für ihn!«
    Er schüttelte den Kopf. Obwohl Gina in Rätseln gesprochen hatte, spürte er, wie das Gefühl der Furcht allmählich wuchs. Da sträubten sich die Härchen in seinem Nacken. »Du brauchst mich?« fragte er mit krächzender Stimme. »Ich… ich kann das nicht verstehen, wirklich nicht. Ich brauche dich doch. Ich bin zu dir gekommen, weil ich hörte, daß du mir helfen willst, Gina.«
    »Das stimmt.«
    »Dann möchte ich eine Lösung meiner Probleme von dir gesagt bekommen. Ich zahle gut.« Er griff in die Tasche. »Ich habe Geld mitgebracht. Es sind mehr als tausend Mark. Die gehören dir, wenn du mir hilfst, mich von meinem Problem zu befreien.«
    Sie lachte ihn aus. »Dein Geld kannst du behalten. Es interessiert mich nicht. Was ist schon Geld gegen etwas anderes, das man mit Geld nicht kaufen kann?«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Blut«, sagte sie. »Blut für ihn. Blut für den Stein, begreifst du, Freund?«
    »N… nein …«
    »Es ist der Blutstein, der gefüllt werden muß. Ja, der Blutstein. Begreifst du es endlich?«
    »Auch nicht.«
    Die Hexe zuckte ärgerlich. Es sah aus, als würde ihr Kopf plötzlich verschwinden. »Denk an den Weg zu mir. Du bist in das Haus gekommen, du hast gewartet…«
    Da fiel es ihm ein. »Das Blut. Ich habe seinen Geruch wahrgenommen. Ich habe es gesehen, auf der Treppe, im… im Gang.«
    »Richtig.«
    »Was hat es mit mir zu tun?« erkundigte er sich und beugte sich dabei vor. »Was bitte?«
    »Nicht viel. Oder alles. Es ist das Blut, das wir für den Stein brauchen.«
    »Welchen Stein?« Er schrie es beinahe.
    »Der Blutstein!«
    »Nein! So etwas kann es nicht geben. Das glaube ich dir einfach nicht. Mein Blut für den…«
    »Nicht nur deines, Freund. Das Blut vieler. Der Stein ist gierig, verstehst du? Er will das Blut der Menschen besitzen. Es ist altes Blut, das sich in ihm befindet, aber es muß hin und wieder aufgefrischt werden, damit der Stein seine Kraft behält. Ich fürchte um ihn, denn ich habe inzwischen festgestellt, daß sich einiges verändert hat. Die Zeiten sind nicht mehr so wie früher. Der Blutstein ist ans dem Dunkel der Geschichte gezerrt worden. Jemand will ihn besitzen, aber ich, Gina, werde ihn hüten wie meinen Augapfel. Ich habe dafür Sorge getragen, daß er neue Nahrung bekam. Das Blut der zahlreichen Menschen, die sich von mir einiges erhofften. Sie alle haben dem Stein Tribut zollen müssen.« Plötzlich fing sie an zu lachen. »Du glaubst gar nicht, wie einfach es ist, die Menschen in eine Falle zu locken. Ein bißchen Hokuspokus, und sie glauben dir alles.«
    »Ja, ich auch.«
    »Siehst du…«
    »Aber ich will es nicht mehr!« keuchte er. »Verdammt, ich will dir einfach nicht glauben.«
    »Unsinn, du mußt es! Nein«, verbesserte sie sich. »Du brauchst es nicht einmal. Du wirst nur den Tod
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