Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wollten.
    »Okay, Mr. Perrish, Sie bekommen meine Waffe«, sagte ich leise.
    »Sie werden sie bekommen, keine Sorge.«
    »Und der Chinese auch!«
    »Klar doch, Meister«, erwiderte Suko trocken.
    Wir bewegten uns langsam. Keiner sollte Verdacht schöpfen.
    Wir holten unsere Berettas mit spitzen Fingern hervor. Torry, der günstig stand, konnte alles beobachten. »Jetzt werft sie weg!« befahl er.
    »Wohin?«
    »Weg, du Schlitzauge!«
    Suko gab keine Antwort. Er schaute den Mann nur an. Verächtlich, das reichte.
    Ich schleuderte meine Beretta als erster fort. Ihr Schwung wurde vom Kantstein des Gehweges aufgehalten. Sukos Beretta landete nicht weit davon entfernt.
    »Gut«, lachte Torry. »Das ist sehr gut.« Seine Miene verschloß sich sofort wieder. »Aber ist das alles?«
    »Ja!« sagte Suko.
    »Ich glaube dir nicht, Chinese. Ich glaube dir kein Wort. Da schaut was aus deinem Gürtel hervor. Hol es raus, verdammt!«
    »Was meinst du?«
    »Das ist eine…« Er fand die Worte nicht.
    Suko half ihm dabei. »Eine Peitsche!«
    »Genau!«
    Mein Freund nickte. »Wie Sie wollen, Torry. Kompliment, Sie sind schlauer, als ich gedacht habe.«
    »Es gibt manche Leute, die sich in mir täuschen. Jetzt wirf das Ding endlich weg!«
    Ich wußte natürlich, aus welchem Grund Suko so locker sprach.
    Unbewußt hatte ihm dieser Torry die Chance gegeben, an seinen Stab heranzukommen. Er brauchte seine Hand nur in dessen Nähe zu schieben.
    »Na, wird’s bald!«
    »Okay, Torry, du hast gewonnen.« Suko schob seine Hand vor – und rief ein bestimmtes Wort.
    »Topar!«
    ***
    Wieder war alles anders und trotzdem gleichgeblieben. Keiner konnte sich mehr rühren. Suko hatte nicht nur seinen von Buddha geerbten Stab berührt, sondern durch den Kontakt und das Rufen des Wortes seine Magie aktiviert. Jeder, der sich in Hörweite befand, erstarrte für die Dauer von fünf Sekunden.
    Das hatte Suko gewollt, denn er als Träger des Stabs konnte als einziger agieren.
    Und wie er das tat. Er rammte gegen Torry, der einfach umkippte, packte dann mich und hievte mich aus der Schußweite, bevor er auf die beiden Berettas zu jagte, um sie an sich zu reißen.
    Leider konnte Suko nicht auf dem direkten Weg gehen, und fünf Sekunden sind verdammt kurz.
    Was selten vorkam, trat in diesem Fall leider ein. Der Inspektor hatte sich und seine Schnelligkeit überschätzt. Er berührte die Waffen nicht einmal, da war die Zeit um.
    Torry fluchte wild, ich konnte mich auch wieder bewegen, sah, daß ich nicht mehr bedroht wurde und hämmerte Perrish die Faust gegen die Brust.
    Der kleine Mann konnte der Wucht nichts entgegensetzen. Er flog zurück und genau auf den sich bückenden Suko zu. Es war ein unglücklicher Zufall, jedenfalls kam Suko nicht mehr dazu, die Berettas an sich zu nehmen. Die Aufprallwucht trieb ihn zusammen mit dem schmächtigen Perrish auf den Gehsteig.
    Ich bekam es aus dem Augenwinkel mit, denn ein anderer Kerl drehte sich und wollte auf mich anlegen.
    Mein Schlag kann wie ein Schatten. Mit der Hand hämmerte ich gegen den Gewehrlauf, der aus der Richtung kam. Die Kugel löste sich trotzdem und fuhr schräg durch das Holz des Planwagens.
    Dann hämmerten Schüsse!
    Ich sah das Blitzen des Mündungsfeuers und hörte das Pfeifen des Bleis, so dicht feuerte Torry über meinen Kopf hinweg. Er war zurückgesprungen und brüllte: »Beim nächstenmal gibt es Tote!«
    Das glaubte ich ihm aufs Wort. Der Kerl war wie von Sinnen und feuerte die letzte Kugel dorthin, wo sich Perrish und Suko befanden.
    Das Geschoß hämmerte auf einen Stein und hinterließ eine helle Spur aus kleinen Funken.
    Suko hatte sich auf den Rücken gewälzt. Unsere Waffen lagen noch immer in der Gosse, im Augenblick für uns unerreichbar.
    »Bleib liegen, Chinese!« schrie Torry. »Bleib liegen und rühr dich nicht, verdammt!«
    »Schon gut!«
    »Du, Perrish, steck die Pistolen ein. Los, mach schon!« keuchte er, weil Perrish sich zu langsam für seinen Geschmack bewegte.
    Der Bäcker mußte erst den Schock abschütteln. Als er die Waffen aufhob, wären sie ihm fast aus der Hand gerutscht.
    Ich konnte mich nicht rühren, weil mich zwei Mündungen flankierten. Die Zeigefinger der Männer lagen an den Abzügen.
    Als Perrish außer Reichweite war und auch das Gewehr wieder an sich genommen hatte, beschäftigte sich Torry mit Suko. McDuff stand daneben und kochte vor Wut. Auch ihn bedrohte eine Gewehrmündung.
    »Weg mit deiner Peitsche, Chink!«
    Diesmal zog Suko die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher