Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Galbraith Deighton.
    „Ja. Wir können anfangen. Ich bin sehr neugierig, was die Obduktion ergeben wird, und warum das Raumschiff gerade dorther kommt!" meinte der andere Mann. Deighton nickte ihm zu. Er wußte natürlich ziemlich genau, was alle diese Frauen und Männer hier dachten. Seit der Schwarm abgezogen war und man daran ging, die sachlichen, persönlichen und politischen Schäden aufzuräumen, geschahen viele scheinbar sinnlose Dinge. Und um die meisten davon kümmerte sich die Solare Abwehr. So auch um dieses kleine Raumschiff, das ein Patrouillenkreuzer tatsächlich zufällig gefunden hatte. Deighton allerdings wurde den noch völlig unbegründeten Gedanken nicht los, daß das Schiff hatte gefunden werden müssen. So vieles sah nach Zufall aus und entpuppte sich später als exakte Planung.
    „Ich bin nicht weniger gespannt!" sagte Deighton und verließ den Raum.
    Er ging schnell hinunter in den Transmitterraum und sprach einige Minuten lang mit den Technikern, die das Gerät einjustiert hatten. Das Empfangsgerät stand an Bord der DARIUS IV, dem betreffenden Patrouillenschiff.
    „Fertig?" fragte Deighton.
    „Jawohl, Sir. Sie können hindurch!" sagte einer der Techniker.
    Galbraith ging geradeaus, bis er zwischen den Torbögen die wesenlose Schwärze erblickte und die geheimnisvollen Bewegungen und Schleier darin. Als er die Trennlinie überschritt, verschwand er und tauchte ohne zeitliche Verzögerung im Transmitterraum der DARIUS IV auf. Der Kommandant trat auf ihn zu, die Männer schüttelten einander kurz die Hände.
    „Wo ist das Gerät?" erkundigte sich Deighton, während sie schnell nebeneinander in den Korridor hinausgingen.
    „In der Schleuse. Sie ist hermetisch abgedichtet, und die zwanzig Männer darin tragen sterile Anzüge. Für uns sind ebenfalls solche Schutzhüllen bereitgestellt worden!" sagte der Kommandant.
    Nach dem Vorfall mit dem Wesen, das auf der Eismeerinsel gelandet war, ging man berechtigterweise kaum noch ein vermeidbares Risiko ein. Außerdem waren die Nerven der meisten Schiffsbesatzungen noch immer von den Auseinandersetzungen mit den Hilfsvölkern des Schwarms strapaziert.
    „Einverstanden."
    Kurz darauf passierten sie die Doppelwachen vor dem kleinen Schott zur Schleusenvorkammer. Beiden Männern wurden weiße, leichte Anzüge übergestreift. Ein Strahlenschauer sterilisierte die Anzüge, dann glitt das zweite Schott auf. Helles Licht schlug dem Kommandanten und Deighton entgegen.
    „Dort sehen Sie unseren Fund!"
    Deighton lehnte sich an die stählerne Wand und betrachtete die riesige Einbuchtung in der Bordwand des kleinen, runden Schiffes. Es sah aus, als habe ein gigantischer Hammer mit äußerster Wucht das Schiff während des Fluges getroffen. Nähte und Nieten waren aufgeplatzt, der Ringwulst und dahinter mehrere Triebwerke waren stark deformiert und zerstört.
    „Sieht nicht besonders gut aus. Haben Sie das Schiff geöffnet, Kommandant?" erkundigte sich Galbraith leise.
    „Wir hatten gerade alles vorbereitet, als die Nachricht von der Solaren Abwehr kam. Wir sind bereit, die Schleuse aufzusprengen."
    Deighton lächelte den anderen Mann durch den breiten Schlitz des Kopfteiles kurz an und meinte: „Worauf warten wir noch?"
    In Gegenwart der beiden Männer brachen Techniker in Schutzkleidern und Roboter das Schiff auf. Sämtliche Luft schien längst durch die Risse und Löcher der Hülle entwichen zu sein.
    Auch brannte nicht einmal mehr die Notbeleuchtung. Man schloß die Beleuchtung an den starkdimensionierten Stromkreis der Schleuse an und ging vorsichtig, mit entsicherten Waffen und Schockstrahlern, ins Schiff hinein. Nach einem oft geübten Schema verteilten sich die Leute des Schiffes auf die einzelnen Räume und begannen eine schnelle, aber gründliche Durchsuchung. Der Kommandant, zwei weitere Angehörige der Solaren Abwehr und Deighton kletterten hinauf in die Zentrale des zerstörten Schiffes.
    Der Kommandant sagte dumpf: „Hier scheint niemand mehr zu leben!"
    Deighton richtete den Strahl des Scheinwerfers auf eine dunkle Masse, die rechts von ihm zwischen den Sockeln der Sitze lag.
    „Ein Toter!" sagte er scharf.
    Plötzlich flammte das Licht auf. Die Geräte, die die Linsen und Umsetzer der Panoramagalerie versorgten, waren angeschlossen worden. Außerdem strahlte von den Bildschirmen das Licht der Schleuse herein. Deighton schaltete seine Lampe aus und bückte sich. Neben dem ausgestreckten Arm des Toten kauerte er sich auf die Hacken nieder.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher