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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten
Autoren: Unbekannt
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auf Asporc die Sehnsucht nach einem neuen Gastkörper gepackt hatte, wo die Vier Leuchtenden sich in unmittelbarer Nähe befanden. Rhodan schloß, daß es auf Asporc einen anderen Einfluß gegeben haben müsse, jenen nämlich, dem mit Ausnahme von Mentro Kosum die gesamte Besatzung des Schiffes anheimgefallen war, und daß unter dem Eindruck dieses Einflusses Whisper die Ausstrahlungen der vier Leuchtenden nicht hatte wahrnehmen können.
    Nun schien auch erklärt, woher Morlch Vrakt, der Ker-divallon, von der bevorstehenden Ankunft des Fremden wußte. Da ein Teil seiner Bewußtseinsvorgänge sich ebenfalls auf der Sextadim-Ebene abspielten, hatte er Whispers Annäherung schon vor einiger Zeit wahrgenommen. Es war ihm nicht entgangen, daß der Kurs des Symbionten stetig auf seinen Wohnsitz zuführte. Es war nicht klar, daß er sich davor, was es auch immer sein mochte, fürchtete. Er hatte, wie Perry Rhodan im Laufe dieses Vormittags von Rhattan Hook erfuhr, seine gesamten Streitkräfte mobilisiert, um die Stadt zu durchkämmen.
    Rätselhaft jedoch blieb einstweilen Whispers Verhaltensweise.
    Zu Anfang dieses Unternehmens hatte er sein Opfer nahezu ununterbrochen beherrscht und infolge seiner mangelnden Kenntnis - etwa der Steuerung eines Raumschiffes - sein eigenes Vorhaben in tödliche Gefahr gebracht. Seit jüngstem dagegen überließ er seinem Opfer die Initiative - immer öfter und für immer längere Zeitdauer. So zum Beispiel hatte er zwar eingegriffen, als Perry Rhodan auf dem Platz von Morlch Vrakts Wächtern angegriffen wurde, und den ersten Angriff wirkungsvoll zurückgewiesen, jedoch unmittelbar darauf war Rhodan wieder Herr seiner selbst gewesen und hatte sich mit einer Lage zurechtfinden müssen, von der er nicht wußte, wie sie entstanden war. Es schien, als sei der Symbiont nun davon überzeugt, daß der Gastkörper ihn auf jeden Fall ans Ziel bringen würde.
    Wenn er das von Anfang an getan hätte, überlegte Rhodan grimmig, dann hätte ich vor Verlassen der TIMOR einen vollständigen Kampfanzug übergestreift und käme mit Hilfe des Deflektorfeldes an den Wächter vorbei, ohne daß sie mich wahrnehmen könnten. Zum ersten Mal zog er in Erwägung, für die Endphase seines Unternehmens die Unterstützung der TIMOR anzufordern. Er hatte seinen Minikom deaktiviert und damit alle Verbindung mit dem Raumschiff unterbrochen, weil er fürchtete, daß der Arkonide den Sachverhalt nicht verstehen und alles daransetzen würde, Rhodan einzufangen und so schnell wie möglich in psychiatrische Behandlung zu bringen. Jetzt jedoch begann er sich zu fragen, ob dieses Argument gültig sei.
    Vielleicht gelang es ihm doch, Atlan zu überreden. Womöglich erklärte sich der Arkonide bereit, ihm die Ausrüstung zukommen zu lassen, die er brauchte, um sich unsichtbar zu machen. Nach einigem Überlegen verwarf er den Plan. Er war unsicher. Atlan brauchte nur eine Spur von Unwilligkeit zu zeigen, dann interpretierte Whisper dies als ein Gefahrensignal und übernahm das Bewußtsein seines Opfers von neuem. Und die Erfahrung hatte Rhodan gelehrt, daß es um seine Sicherheit nicht sonderlich gut bestellt war, wenn der Symbiont die Initiative übernahm. Der Minikom blieb also abgeschaltet. Er würde sein Ziel aus eigener Kraft erreichen.
    Gegen Mittag kehrte Rhattan Hook von neuem von einem Liefergang zurück.
    „Es wird immer schlimmer", stieß er hervor. „Die Leute sagen, ein Fremder hätte in der Nacht die Hälfte der Garde des Kerdivallon umgebracht, als sie ihn daran hindern wollten, das Schloß zu betreten. Überall wird nach dem Fremden gesucht. Es sind fast mehr Bewaffnete auf den Straßen als andere Bürger."
    „Durchsuchen sie die Häuser?" wollte Rhodan wissen.
    „Ja, das tun sie auch. Sie haben am Westrand der Stadt angefangen und arbeiten sich systematisch nach Osten vor."
    „Wie lange ungefähr, bis sie hier sind?"
    Rhattan dachte darüber nach.
    „Sie sind ziemlich gründlich, aber es ist möglich, daß der Kerdivallon weitere Truppen schickt, um die Suche voranzutreiben.
    Ich glaube nicht, daß sie vor zwei bis drei Stunden hierher kommen."
    Rhodan war zufrieden.
    „Du kannst gehen", ließ er den Asporco wissen. „Aber vergiß nicht, bei nächster Gelegenheit zurückzukommen und einen neuen Bericht zu erstatten."
    Kurz nach Mittag kam Kormara zu sich. Rhodan überlegte sich, ob er sie von neuem betäuben sollte - um seiner Sicherheit willen. Er redete sich ein, daß in seiner Lage wie dieser eine
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