Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0563 - Totensturm der Geisterfrau

0563 - Totensturm der Geisterfrau

Titel: 0563 - Totensturm der Geisterfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Schultern heben und zustimmen konnte…
    ***
    Jane Collins lag auf der Streckbank!
    Wo das genau war, war ihr unbekannt. Jedenfalls hatte man sie nicht in ein Verlies geschleppt. Dieses Folterinstrument mußte irgendwo im Freien stehen und nicht weit von einem Fluß entfernt sein, denn sie hatte den Gestank mitbekommen.
    Bei dem Fluß konnte es sich auch um einen Abwasserkanal handeln, aber was spielte das für eine Rolle?
    Sie hing hier fest, und der Killer, der Bucklige mit dem Namen Quasimodo, stand neben ihr.
    Jane war bewußt das Risiko eingegangen, hatte sich als Dirne verkleidet und sogar ein Zimmer in einer Absteige genommen. Der Name Cilly war gefallen, an sie hatte sich die Detektivin gehalten und damit genau ins Schwarze getroffen. Der sechsfache Mörder war in ihrem Zimmer erschienen und hatte ihr, der Bewußtlosen, keine Chance gelassen. Er hatte sie verschleppt. Als sie wieder erwachte, lag sie auf einer Streckbank. Neben ihr stand der Bucklige.
    Er hatte ihr erklärt, daß sie das siebte Opfer sein würde.
    Sechs tote Frauen hatten seinen mörderischen Weg gezeichnet.
    Jede war auf eine andere Art und Weise getötet worden. Die siebte, also Jane, sollte es am schlimmsten haben.
    Es war dunkel und auch kalt. Der Wind strich über sie hinweg und verfing sich in den Falten des Totenhemdes, das der Mörder Jane übergestreift hatte.
    Er beugte sich vor, damit Jane sein Gesicht besser erkennen konnte. Es erinnerte sie an einen kalten, auseinanderlaufenden Teig mit zwei gläsernen Kugeln als Augen.
    »Hast du gehört?« fragte er, stieß seinen fauligen Geruch aus, der über Janes Gesicht wehte. »Hast du gehört, Jane?«
    »Was soll ich gehört haben?«
    »Du liegst auf einer Streckbank.«
    »Ich habe es schon bemerkt, ich kann mich nicht bewegen.« Jane kam sich vor wie eine gespannte Saite einer Gitarre, und sie hatte entsetzliche Schmerzen.
    In ihren Augen schimmerte es feucht. Sie wollte sich nicht gehenlassen. Der Bucklige sollte diesen Triumph nicht erleben, denn dann hatte die Hölle gewonnen.
    Quasimodos Partner war der Teufel. Er und der Bucklige waren eine magische Verbindung eingegangen. Den genauen Grund kannte Jane nicht. Sie wollte ihn jedoch wissen und fragte danach, auch wenn ihr das Sprechen Mühe bereitete.
    »Der Teufel hat mich gerettet«, erwiderte Quasimodo. »Er hat mir das Leben zurückgegeben, das ich wegwerfen wollte. Ich stürzte mich von der Kirche, fiel dem Erdboden entgegen und wäre mit zerschmetterten Knochen liegengeblieben, als er sich plötzlich meldete und mich fragte, weshalb ich so etwas tun wollte. Ich brauchte mein Leben nicht fortzuschleudern. Ich wäre ja verrückt, wenn ich so etwas täte. Er wollte es mir schenken und mich von vorn anfangen lassen.«
    »Das hast du durch die Morde getan.«
    »Es war der Preis.«
    »Seelen für den Teufel?«
    »Du kennst dich tatsächlich aus.«
    Sie nickte. »Zwangsläufig, mein Lieber. Ja, ich kenne mich aus. Ich weiß, was gespielt wird.«
    »Und weiter?«
    »Nichts, du hast mich in deiner Gewalt. Ich soll das siebte Opfer werden.«
    »So ist es.«
    »Weshalb ist gerade das siebte Opfer so wichtig für dich und die Hölle? Klär mich auf, bevor ich sterben muß.«
    Der Bucklige trat einen Schritt zurück, was Jane Collins schon als gut empfand. »Das will ich dir genau sagen«, flüsterte er. »Kennst du dich in der magischen Numerologie aus?«
    »Ein wenig, aber nicht genügend.«
    »Hör zu, Jane, hör genau zu! Die Zahl Sieben ist etwas Wunderbares. Viele empfinden sie als Unglückszahl, ähnlich wie die Dreizehn. Aber das stimmt nicht. Sie bringt demjenigen kein Unglück, der mit ihr umgehen kann. Das mußt du dir merken. Die Zahl Sieben und das Symbol des Geheimnisvollen, der Vollkommenheit, der Weisheit…«
    »Diese Begriffe solltest du nicht in den Mund nehmen.«
    »Sie gelten auch für die Hölle. Denn Himmel und Hölle besitzen einen gemeinsamen Ursprung.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Gut. Kommen wir noch einmal auf die Zahl zurück.« Er sprach jetzt hektisch und bewegte dabei die Hände. »Sie paßt zu mir, sie hat mich mein Leben lang begleitet, denn ich bin der siebte Sohn eines siebten Sohnes. Verstehst du das?« Er hatte den letzten Satz geschrien, doch Jane schaffte es nicht, eine konkrete Antwort zu geben.
    Sie war ein wenig durcheinander.
    »Wie bitte?«
    Er kam wieder näher. »Der siebte Sohn eines siebten Sohnes. Das ist die Lösung.«
    »Inwiefern?«
    »Der siebte Sohn eines siebten Sohnes kann nur dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher