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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich
Autoren: Jason Dark
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weit von hier entfernt?«
    »Nein, am Ende des Parks.«
    »Kann ich bei Ihnen mal telefonieren?«
    »Sicher.«
    »Okay, kommen Sie. Ich habe es eilig.«
    Das war zwar der Fall, doch die schnellen Schritte nahm mir mein Schädel übel. Bei jedem zu harten Aufsetzen spürte ich die Stiche im Kopf. Um nicht unhöflich zu wirken, verbiß ich mir so manchen Fluch und trottete neben dem Mann her. An der linken Seite begleitete mich der Schäferhund.
    »Ich gehe nur mit meinem Hund spazieren«, erklärte mir der Mann. »Die Zeiten sind einfach zu unsicher geworden. Man traut sich allein kaum noch auf die Straße. Sie, Mister, sind dafür schließlich das beste Beispiel.«
    »Klar.« Ich ließ ihn reden, und er war froh, daß er sich den Frust von der Seele sprechen konnte.
    Meine Gedanken bewegten sich in ganz andere Richtungen. Wo befand sich der Wagen, wer war die Rotblonde? Ich ging davon aus, daß sie den Rover mitgenommen hatte, fragte mich, wofür sie den fahrbaren Untersatz genau brauchte.
    Der Mann mit dem Hund wohnte in einer Mietwohnung eines zweistöckigen Hauses. Er öffnete mir die Tür. Ich sah den Apparat in der kleinen Diele. Zum Glück hatte ich mir die Nummer von Gordon Tile notiert. Ich tippte sie ein, hörte, wie es durchläutete, nur nahm bei ihm niemand ab. Weder er noch Suko.
    Das steigerte meine Unruhe. Ich mußte so rasch wie möglich hin, um nachzuschauen.
    »Können Sie mir Ihren Wagen leihen?« wandte ich mich an den Hundebesitzer.
    »Tut mir leid, ich habe keinen.«
    Auch das noch. Ich lächelte gequält, nickte ihm zu und telefonierte nach einem Taxi.
    »Wollen Sie jetzt noch weg?« fragte er.
    »Ja, ich bin im Dienst.«
    »Aber man hat sie doch niedergeschlagen?«
    »Trotzdem.« Ich hatte in der Zwischenzeit gewählt. In der Zentrale versprach man mir, den Wagen so schnell wie möglich vorbeizuschicken.
    »Wollen Sie noch eine Tablette?«
    »Das wäre nett – ja.«
    Der freundliche Zeitgenosse gab mir gleich zwei. Er brachte auch ein Glas Wasser dazu. »Die helfen gegen Kopfschmerzen«, erklärte er. »Ich nehme sie auch.«
    »Danke.«
    Ich schluckte die beiden Pillen, leerte auch das Glas und ging vor die Tür. Nicht einmal eine Minute brauchte ich zu warten, bis das Fahrzeug erschien.
    Ich bedankte mich bei meinem Helfer und hörte noch, wie er mir alles Gute wünschte.
    Dann rauschten wir ab. Ich konnte den Fahrer dazu überreden, schneller zu fahren. Er tat es erst, als er meinen Ausweis gesehen hatte. Dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, viel zu spät zu kommen…
    ***
    In der Reklame wirbt man hin und wieder mit Kerlen wie aus Stahl.
    Mit harten Männern, die nichts so leicht umhaute. Dazu gehörte Suko zwar nicht, aber er zählte zu den Typen, die mehr einstecken konnten als ein Normalbürger.
    Das hatte die Rotblonde nicht gewußt. Sie rechnete damit, den Mann für zwei Stunden, flachgelegt zu haben. Deshalb war sie so überrascht, als sie plötzlich Sukos Hand an ihrem Knöchel spürte und durch den heftigen Ruck von den Beinen gerissen wurde.
    Mit ausgestreckten Armen fiel sie ins Gras, konnte den Aufprall dort noch abfedern und wollte sich sofort herumwerfen, doch Suko hielt eisern fest.
    So blieb sie auf dem Boden, auch wenn es ihr gelang, sich auf den Rücken zu wälzen.
    Natürlich war Suko noch nicht richtig auf der Höhe. Er warf sich trotzdem vor, war allerdings zu langsam und bekam mit, wie hart und schnell die Frau reagierte.
    Ein Bein hatte sie frei. Das stieß sie vor und erwischte Suko mit dem Stiefel an der Brust.
    Der Inspektor spürte einen bösen Schmerz. Plötzlich wurde ihm die Luft knapp. Die Rotblonde richtete sich auf und schlug blitzschnell mit der Handkante zu.
    Zweimal wurde Suko erwischt, wobei ihn der zweite Treffer nur mehr streifte. Er lockerte den Griff, und durch einen zusätzlichen Tritt gelang es der Frau, sich zu befreien.
    Sofort rollte sie sich herum und schnellte, wie vom Katapult abgefeuert hoch.
    Breitbeinig stand sie da, wartete noch so lange, bis Suko hochkam, dann sprang sie ihn an.
    Wer sich so aus dem Stand in die Höhe wuchten und noch in derselben Sekunde sein angewinkeltes Bein vorschnellen lassen konnte, mußte Kampfsport treiben.
    Das war bei ihr der Fall.
    Der Fuß sauste vor. Suko sah ihn plötzlich übergroß. Er wollte ausweichen, das schaffte er nicht mehr. Die Sohle ratschte an seinem Ohr entlang. Er selbst kippte zurück und prallte mit dem Rücken gegen den Baumstamm. Schmerzen umfingen ihn.
    Sie kam wieder.
    Ein Schrei
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