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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich
Autoren: Jason Dark
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Schauspieler, im Sarg liegen. Die zweite Totenkiste war ebenfalls noch leer. Wo steckte der echte Vampir?
    Jedenfalls nicht im Verlies. Ich drehte mich wieder um, weil ich vom Gang her das Klirren der Ketten vernommen hatte. Rena hatte sich bewegt. Sofort leuchtete ich sie an.
    Sie stand noch immer auf demselben Fleck, schaute aber jetzt in eine andere Richtung. Der Lampenstrahl erwischte ihr Gesicht.
    Langsam ging ich näher. »Ich werde dich jetzt entwaffnen«, erklärte ich. »Die Pfeile sind bei mir besser aufgehoben.«
    »Untersteh dich!«
    »Doch!«
    Als fünffache Mörderin war sie gefährlich, auch wenn sie in Ketten hing. Dieser Person traute ich alles zu.
    Die Steinplatte war groß genug. Ich stieg hinauf und zog blitzschnell den Kopf ein, weil Rena in ihrer wilden Wut nach mir spuckte.
    »Das gehört sich wohl nicht, meine…«
    Sie hatte mich reingelegt. Ich hätte noch mehr achtgeben sollen, denn das Speien hatte ihr zur Ablenkung gedient. Bevor ich noch zufassen konnte, schlug sie zu.
    Und zwar mit der Kette.
    Die beiden Klammern waren nur lose über die Handgelenke gelegt worden. Schräg wischte der Schlag heran. Ich nahm den Kopf noch zur Seite, aber einige der verdammt schweren Glieder erwischten mich trotzdem. Sie hämmerten quer über meinen Schädel, so daß ich Sterne sah und von der Platte geschleudert wurde.
    Sie schlug noch einmal zu. Diesmal mit der anderen Kette, wobei mich die schwere Klammer an der Schulter und am Hals streifte, wo sie Haut aufrieß.
    Dann prallte ich gegen die Wand, griff nach meiner Beretta, aber das Killer-Girl war schneller.
    Rena Peel hielt den Dart-Pfeil bereits in der rechten Hand und hatte schon ausgeholt.
    Dann schleuderte sie die tödliche Waffe auf mich zu…
    ***
    Es war beinahe wie in den Tropen. Urplötzlich wurde es dunkel.
    Vom Himmel schien ein gewaltiger Vorhang zu fallen, der die gesamte Natur eindeckte.
    Suko, der durch den Wald ging, hatte das Gefühl, als würden die Schatten der Bäume auf ihn zuwachsen. Immer schlechter waren die Lücken zu erkennen, nach denen er sich hätte orientieren können. Er hatte den Bogen bereits geschlagen und mußte, wenn seine Berechnungen stimmten, sehr bald das Gelände erreichen, wo die Leute vom Film auch gedreht hatten.
    Er war froh, als er über den Rest der Mauer steigen konnte. Jetzt brauchte er nur noch einige Schritte, um den Einstieg zu finden, wo auch die Treppe begann.
    Suko war froh, daß Emmett Lester seinem Rat gefolgt war und alles abgebaut hatte. Von den Filmleuten war niemand mehr zu sehen. Nur noch das Wohnmobil stand einsam an seinem Fleck.
    Ein ideales Versteck, auch für einen Vampir.
    Suko duckte sich, weil er vom Wohnmobil aus leicht entdeckt werden konnte.
    Er wartete einige Sekunden ab, dann schob er sich vor und blieb dabei in Deckung einer Strauchgruppe hängen. Schließlich überwand er mit zwei Sprüngen und gezogener Waffe die Entfernung, um vor der Tür des Wohnmobils stehenzubleiben.
    Nichts tat sich.
    Suko zählte innerlich bis drei. Seine Hand hatte er bereits auf die Außenklinke gelegt.
    Er hoffte, daß die Tür nicht verschlossen war, drückte die Klinke nach unten – und riß den Eingang auf.
    Es hatte geklappt!
    Der Vampir sprang dem Inspektor nicht entgegen. Niemand kam, um ihn aufzuhalten, der große Wagen war leer.
    Suko atmete auf. Er durchsuchte das Innere trotzdem, ohne eine Spur zu finden.
    Immer noch sehr gespannt, verließ er das Gefährt wieder. Er hatte soeben den Fuß ins Freie gesetzt, als der Donnerschlag erklang. Er schien den Untergang einzuläuten.
    Gleichzeitig peitschte eine Windbö auf und rüttelte an den hohen Bäumen. Und der Himmel öffnete seine Schleusen.
    Von einem Augenblick zum anderen begann es zu schütten. Wahre Wassermassen ergossen sich aus den Wolken. Die einzelnen Fäden hämmerten auf die Erde. Dreck spritzte hoch, Gras wurde geknickt, der dichte Regen wurde zu einem vom Himmel fallenden Vorhang, der dem Inspektor fast jegliche Sicht nahm.
    Damit waren auch die Chancen gesunken, den Blutsauger zu finden.
    Trotz des Wetters blieb Suko nicht im Wohnwagen zurück.
    Wasser war Blutsaugern nicht gerade angenehm, das wußte er.
    Fließendes Wasser, wie in Flüssen und Bächen, konnte einen Blutsauger sogar töten.
    Wenn Suko den Vampir richtig einschätzte, würde dieser versuchen, sich irgendwo unterzustellen.
    Der Inspektor sprang in den Regenschleier. Im Nu war er bis auf die Haut durchnäßt.
    Sein Ziel lag nicht weit entfernt. Es war der
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