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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich
Autoren: Jason Dark
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ist Wahnsinn. Vampire sind auch nicht normal. Und Sie wissen sicherlich, was jetzt geschehen wird. Sie wird kommen und versuchen, an Nahrung zu gelangen. Das ist unser Blut.«
    »Nein, ich…« Der Regisseur sprach nicht mehr weiter. Er überraschte uns mit seiner Reaktion. Bevor Suko ihn zurückhalten konnte, stürzte er vor und genau auf die Treppe zu. Er wollte mit seinem Star reden, ihn davon überzeugen, daß alles nicht echt sein konnte.
    Auch meine Hand griff ins Leere. Lester stolperte vor, er rief noch den Namen seines Stars.
    Edda zuckte hoch – und herum. Plötzlich stießen beide Hände vor. Es sah so aus, als wollte sie den Mann umarmen, doch sie krallte sich an ihm fest, um ihn zu sich heranzuziehen.
    Das alles geschah innerhalb weniger Augenblicke, so daß unsere Chancen, einzugreifen, erst später kamen.
    Da hatte die Blutsaugerin den Mann schon herumgeschleudert und mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt.
    Eine gute Haltung, um zuzubeißen.
    Ich konnte nicht springen. Durch den Aufprall hätte ich Lester möglicherweise die Treppe hinabgeschleudert, was möglicherweise mit einem Genickbruch geendet hätte.
    Aber ich stürzte vor.
    Genau in dem Augenblick, als Lester, der sich zurückdrücken wollte, gegen die Kräfte aber nicht ankam, nach vorn gezogen wurde, war ich bei ihnen. Diesmal steckte mein Kreuz nicht in der Tasche. Von der Seite her drückte ich es in das bleiche Gesicht der Blutsaugerin.
    Plötzlich brüllte sie, als würde sie am Spieß stecken. Ihr Gesicht verzerrte sich nicht nur, die Haut zischte auch dort auf, wo sie das Kreuz berührt hatte.
    Dampf strömte aus dem Abdruck. Flattrige Schwaden, die über ihren Kopf weggetrieben wurden.
    Ihr Gesicht war nur mehr eine entstellte Fratze. Als hätte sich ein Maskenbildner daran versucht. Die Kraft rann aus ihrem Körper. Sie wimmerte und schrie zugleich, während sich Lester befreien konnte und dabei fast noch die Treppe hinabgefallen wäre, doch Suko war ebenfalls bei ihm und stützte ihn ab.
    Die Berova schlug nach mir. Keine gezielte Bewegung mehr, mehr ein Reflex. Ihre Nägel kratzten durch mein Haar. Im nächsten Augenblick bekam sie von mir den Stoß, so daß sie ihren Halt endgültig verlor. Sie berührte zwar noch die nächste Stufe, die übernächste schaffte sie nicht mehr. Edda knickte ein, fiel, überschlug sich, rollte den langen Rest der Treppe hinab.
    Ihr Körper hüpfte wie ein Ball, dabei begleitet von dünnen Qualmfahnen. Es gab nichts mehr, was sie noch aufhalten konnte.
    Sie rollte die gesamte Treppe hinab und blieb erst jenseits der letzten Stufe bewegungslos liegen.
    Lester wollte schreien, doch Suko packte ihn hart an und schüttelte ihn durch. »Sie behalten jetzt die Nerven, gehen zu den anderen und packen Ihre Sachen. Dann verschwinden Sie von hier so schnell wie möglich. Ist das klar?«
    Die Antwort des Regisseurs hörte ich nicht, da ich mich bereits auf dem Weg zu dem vor der Treppe liegenden, weiblichen Monstrum befand. Die Untote konnte meine Attacke nicht überstanden haben. Das geweihte Silberkreuz war ebenso tödlich für sie wie ein in das Herz gestoßener Eichenpflock. An diesen Gesetzen kam kein Blutsauger vorbei. Sie galten seit Jahrhunderten.
    Ich stürmte auch nicht zu hastig die Treppe hinab, nahm die letzten beiden Stufen im Sprung und blieb vor ihr stehen. Damit auch am Beginn des breiten Säulenganges.
    Die Berova lag auf der Seite. Die Wunde war mir zugedreht. Noch immer strömte Qualm aus ihr hervor. Ich drehte den Kopf etwas herum, damit ich in ihr Gesicht schauen konnte. Der Mund stand offen, doch nach den Vampirzähnen suchte ich vergeblich. Sie hatte sie verloren, also war die Frau von ihrem unseligen Fluch erlöst worden.
    Auch Suko kam die Treppe herab. Von Lester war nichts zu sehen. Ich hoffte, daß er sich an die Anweisungen hielt.
    »Es ist vorbei«, sagte ich zu meinem Freund.
    »Ja, bei ihr.«
    »Du denkst an den Kameramann?«
    »Klar. Du nicht?«
    »Komm mit.«
    Diesmal hatte Suko seine Beretta gezogen, ich verließ mich auf mein Kreuz. »Und vergiß auch nicht unsere Freundin namens Rena Peel. Die könnte auch hier unten lauern.«
    »Keine Sorge.«
    Licht und Schatten hielten sich die Waage. Wir wunderten uns über die beiden von der Decke hängenden Ketten. Sie schwebten über einer kleinen Felsplatte, die aussah, als wäre sie für jemand gemacht worden, den man stehend angekettet hatte.
    Wichtig war es für uns nicht. Dafür die alte Holztür an der linken Gangseite.
    Sie
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