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054 - Das Geheimnis der Mumie

054 - Das Geheimnis der Mumie

Titel: 054 - Das Geheimnis der Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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wieder sinken.
    »Nur recht wenig«, sagte er. »Über Nefer-Amun ist uns kaum etwas bekannt. Erst in den letzten Wochen bekamen wir einige Hinweise. Und der Zweck der Ausgrabungsarbeiten ist es ja auch, mehr über ihn zu erfahren. In den vergangenen Wochen tauchten auf dem schwarzen Markt einige Grabbeigaben auf. Wir vermuten, dass es Grabräubern gelungen ist, ein Grab zu entdecken.«
    »Wer war dieser Nefer-Amun, Dr. Fatima?«
    »Er soll ein Priester gewesen sein«, sagte Fatima vorsichtig, »und in der XVIII. Dynastie gelebt haben, während der Regierungszeit Amenophis IV. der sich später Echnaton nannte. Nefer-Amuns Name tauchte immer wieder auf. Aber nirgends fanden sich bis jetzt Hinweise, die uns einen entscheidenden Schritt weitergebracht hätten. Wenn Sie tatsächlich nach Theben fahren wollen, dann können Ihnen Susan Baxter und Gamal Kassim, der für die Ausgrabungen zuständig ist, mehr sagen. Beide sind auf die XVIII. Dynastie spezialisiert.«
    »Angeblich sind in letzter Zeit einige Touristen verschwunden«, sagte Coco.
    »Ich hörte davon«, gab Dr. Fatima zögernd zu. »Die Polizei beschäftigt sich damit. Ziemlich intensiv sogar.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Coco lächelnd.
    »Sie verstehen«, sagte Dr. Fatima. »So etwas ist schlecht für den Fremdenverkehr. Und Ägypten braucht die Touristen.«
    »Ich verstehe«, sagte Coco. »Ist es möglich, dass ich mich einige Tage im Camp aufhalte?«
    »Nein, das ist nicht möglich«, sagte Dr. Fatima. »Tut mir Leid, aber das …«
    Coco blickte Dr. Fatima an. Mitten im Satz brach er ab. Sein Blick wurde starr, und er saß wie eine Statue da.
    Sie beugte sich vor. »Sie werden mir eine Bewilligung ausstellen, dass ich unbegrenzt lange im Camp wohnen und mich dort frei bewegen darf.«
    Coco lehnte sich zurück, und der Bann fiel von Dr. Fatima ab.
    »Wo waren wir eben stehen geblieben?«, fragte er nachdenklich.
    »Die Bewilligung, dass ich …«
    »Ach ja!« Fatima lächelte entschuldigend. »Ich veranlasse, dass Sie eine bekommen. In einer Stunde können Sie sich die Bewilligung abholen, Miss Zamis.«
    Coco stand auf und schenkte dem Beamten ihr freundlichstes Lächeln.
    »Danke«, sagte sie. »Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Gern geschehen.« Dr. Fatima strahlte. Er begleitete sie zur Tür und verbeugte sich tief.
    Nachdenklich verließ Coco das ägyptische Museum und trat auf die Sharia Mariette. Sie blieb einige Minuten stehen und genoß das geschäftige Treiben rund um sich. Dann ging sie langsam die Straße in Richtung Midan-et-Tahirr entlang. Bei einem der unzähligen Limonadenverkäufer trank sie einen Mangosaft, ehe sie weiterschlenderte. Nach wenigen Minuten erreichte sie eine Parkanlage und setzte sich auf eine Bank.
    Ursprünglich hatte sie die Absicht gehabt, direkt nach Luxor zu fliegen, doch dann hatte sie es sich anders überlegt. Ihr Flugzeug war vor zwei Stunden in Kairo gelandet, und sie hatte beschlossen, sich mit dem zuständigen Beamten im ägyptischen Museum zu unterhalten. Dabei hatte sich herausgestellt, dass Susan Baxter gar nicht verschwunden war.
    Coco schüttelte den Kopf. Sie würde sich im Camp umsehen und mit Susan Baxter sprechen. Vielleicht bekam sie von ihr Informationen. Möglicherweise war Susan Baxter tatsächlich verschwunden gewesen, und es hatte vertuscht werden sollen. Aber was war mit dem Verschwinden der anderen Personen? Coco wusste recht gut über ägyptische Geschichte Bescheid; das hatte mit zu ihrer Ausbildung als Hexe in der Schwarzen Familie gehört; doch von einem Nefer-Amun-Kult war ihr nichts bekannt. In alten Zeiten war Ägypten das Hauptzentrum magischer Wissenschaften gewesen.
    Amun (auch Amon) war einst ein Gott unter unzähligen anderen gewesen. Lokalgott von Theben, später dann Reichsgott. Die Priester, die ihn verehrten, waren mächtig, so mächtig, dass sie als Priesterkönige sogar Pharaonen wurden. Erst mit den assyrischen Eroberern wurde Amuns Macht gebrochen, und der Niedergang seines Kultes begann. Meist wurde Amun in Menschengestalt dargestellt, gelegentlich auch mit einem Widderkopf; oder er trug auf dem Kopf die hohe Krone mit den Doppelfedern. In der Hand hielt er meist das Was-Zepter, einen langen Rohrstab.
    Ihre Gedanken irrten ab. Sie bedauerte, dass Dorian Hunter nicht mitgekommen war; doch er war mit einem anderen Fall beschäftigt.
    Sie konnte es noch immer nicht glauben, dass sie vor weniger als drei Monaten Mutter geworden war. Ihren Sohn hatte sie in Sicherheit
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