Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
herausbekommen konnte, und bestätigte. Er nannte ihr den Namen der Firma, und sie eilte zum Schalter hinüber, der sich ganz am Ende der Halle befand. Dort telefonierte gerade jemand und sah auf, als sie herantrat.
    »Sind Sie Miss Duval?«
    »Das ging aber schnell«, stellte sie fest. »Ja.«
    »Und es wird jetzt noch schneller gehen müssen, Lady«, erklärte der junge Mann. »Der Kopter sollte eigentlich jetzt starten. Ich werde ihn aufhalten. Kennen Sie sich auf dem Airport aus?«
    »Wenig«, gestand Nicole. Sie war zwar schon oft hier gewesen, hatte sich jedoch nie sonderlich für die Einzelheiten interessiert. Es war eine Durchgangsstation wie jede andere.
    »Dann muß ich wohl selber… einen Augenblick.« Er verschwand in einem kleinen Raum, kam nur eine Minute später wieder heraus, gefolgt von einem Kollegen, der den Schalter übernahm. »Kommen Sie, Miss Duval. Die Libelle hat schon Starterlaubnis. Der Tower wartet, daß der Luftraum wieder frei wird.«
    Mit einem Elektrobus jagten sie hinaus auf die Startfläche. Nicole glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können. Einen großen Chinook hatte sie nicht erwartet! »Sind Sie sicher, daß…?«
    Der junge Mann nickte nur. »Steigen Sie ein, schnell!«
    Die beiden Rotorkränze vorn und hinten an dem großen Transport- und Bergungshubschrauber drehten sich bereits schnell; die wegen ihres Aussehens vom Volksmund ›Banane‹ genannte Maschine war bereit zum sofortigen Abheben. Nicole kletterte in die Einstiegsluke, die sofort hinter ihr geschlossen wurde.
    Im nächsten Moment sprang der Hubschrauber dem Himmel entgegen.
    Der Mann im roten Overall, der sie an Bord empfangen hatte, führte sie durch die halbe Maschine zu einem Sitz direkt hinter der geschlossenen Pilotenkanzel.
    »Ich dachte immer, nur das Militär benutzt Chinooks«, wunderte sich Nicole. »Oder gehört Ihre Firma dem CIA?«
    Der Rotgekleidete lachte. »Wir vermieten Hubschrauber nicht nur für Sonntagsausflüge, sondern auch für harten Arbeitseinsatz. Da brauchen wir solche Super-Hummeln.«
    »Was gibt es denn bei Tendyke's Home zu arbeiten?«
    »Ich dachte, Sie seien informiert«, war es jetzt an dem Rotgekleideten, sich zu wundern. »Wir nehmen nur zwei Personen auf und fliegen dann zu einem Ziel, das uns noch genannt wird, um eine unserer anderen Maschinen zu bergen. Entschuldigen Sie mich für einen Augenblick.« Er verschwand im Cockpit, und Nicole sah durch die wenige Sekunden lang offene Schiebetür, daß eine ebenfalls rotgekleidete Frau den Chinook flog.
    Sie legte ihren Jute-Beutel, den sie während des Fluges von Baton Rouge hierher stets bei sich getragen hatte, neben sich auf einen zweiten Sessel. Sie wunderte sich darüber, daß sie diesmal überhaupt nicht kontrolliert worden war. In der Tasche befand sich die Strahlwaffe aus den Beständen der DYNASTIE DER EWIGEN, die sie normalerweise am Gürtel ihres schwarzen Lederoveralls trug, an einer Metallplatte magnetisch haftend. In Baton Rouge hatte der Metalldetektor zwar darauf reagiert, da der Blaster jedoch so gar nicht wie eine gefährliche Schußwaffe aussah, hatte man Nicoles Behauptung geglaubt, es handele sich um ein Spielzeug. So hatte sie ihn in der Tasche mit ins Flugzeug nehmen dürfen. Diesmal aber hatte es nicht einmal eine Kontrolle gegeben.
    Der Blaster war das einzige Hilfsmittel, das sie Zamorra mitbringen konnte. Der Alu-Koffer mit den magischen Kleinigkeiten und der Dhyarra-Kristall 4. Ordnung waren ihr in Baton Rouge gestohlen worden. Sie hatte Ombre gebeten, danach Ausschau zu halten und Koffer wie Kristall wiederzubeschaffen, und sie war auch sicher, daß ihm das gelingen würde - hoffentlich bevor der Dieb oder jemand sonst den Dhyarra-Kristall benutzte. Denn derjenige würde daran sterben oder zumindest den Verstand verlieren, und das wünschte Nicole niemandem. Auch nicht einem Dieb und brutalen Schläger. Aber das änderte nichts an der Tatsache, daß genau die Dinge, die Zamorra vielleicht benötigte, jetzt fehlten.
    Überhaupt, was war mit Zamorra? Warum sagte ihr niemand etwas?
    Spätestens Robert Tendyke würde ihr etwas erzählen müssen!
    ***
    Yves Cascal, den man l'ombre, den ›Schatten‹, nannte, war gar nicht besonders erbaut von der Sache. Für Duval den Dhyarra-Kristall zurückholen und einen Alu-Koffer mit allerlei magischem Krimskrams, nur, weil sie so dämlich gewesen war, sich überfallen und die Sachen abnehmen zu lassen! »Kann noch froh sein, daß die sie nicht vergewaltigt haben«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher