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0530 - Die Sternenflut

Titel: 0530 - Die Sternenflut
Autoren: Unbekannt
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Mit diesem speziellen Problem befaßt sich im Augenblick das Oberkommando von Quinto-Center."
     
    *
     
    Irmina Kotschistowas Augen verdunkelten sich. Sie blickte Vellox-Thyme an und sagte: „Die Bewohner von Diane hatten nicht die geringste Chance. Die drastisch heraufgesetzte Gravitation brachte sie um."
    Der Kurier war erschüttert. Jetzt begriff er, weshalb Rhodan sich zum Angriff entschlossen hatte. So schnell wie möglich mußte ein Weg gefunden werden, um den Schwarm daran zu hindern, daß er weitere Planeten entvölkerte.
    Die Biochemikerin reichte Thyme die Hand und drückte sie fest.
    „Machen Sie's gut, Vellox."
    „Danke", entgegnete er.
    Er bemühte sich um ein Lächeln, doch das wollte ihm nicht recht gelingen. Die GOOD HOPE II und die INTERSOLAR würden schon bald versuchen, den Schutzschirm des Schwarms aufzubrechen. Dieser Angriff konnte sehr leicht auch das Ende der beiden Raumschiffe bedeuten. Vielleicht sah er Irmina Kotschistowa jetzt zum letztenmal.
    „Ich habe die Order erhalten. Quinto-Center anzufliegen", sagte er, „um Rhodans Anweisungen dort zu hinterlegen. Die Space-Jet wird generalüberholt werden. Danach kehre ich zur Hundertsonnenwelt zurück."
    „Grüßen Sie Waringer von mir, Velox."
    Sie reichten sich noch einmal die Hand. Dann ging er zum Hangar. Er bewegte sich mit zögernden, schleppenden Schritten, als entfernte er sich nur sehr ungern.
    Irmina lächelte. Sie ahnte, was diesen Mann bewegte.
    Er wäre viel lieber an Bord der GOOD HOPE II geblieben, um den bevorstehenden Angriff mitzufliegen. Er kam sich vor „wie ein Verräter, der sich in der Stunde der Gefahr zurückzog.
    Das Hauptschott schloß sich hinter ihm. Wenig später schon zeigten die Kontrollichter an, daß die Space-Jet ausgeschleust worden war. Irmina drehte sich um und stieg in den Antigravschacht.
    „... hat das Silberfeld in seiner umfassenden Weisheit den Feuermantel um Opus, die Welt der Göttersöhne, gelegt, um es vor dem Fremden zu schützen. Alle Dinge, die aus der Sternendichte kommen, müssen im Schutzmantel verbrennen, bevor sie den Boden der Welt erreichen können. Das Silberfeld aber kündigte von Körpern, die der Hitze widerstehen. Dieses Fremde ist die Versuchung für das Volk von Kartas."
    Aus den Hypnozeichnungen des Opus-undra-mur, entdeckt im Karstrandgebiet Rote Erde, 3442 Erdzeit.
     
    2.
     
    Rauhvertikal blickte auf seinen Schatten, den das Sternenlicht an die Felsen warf. Er erinnerte sich nicht daran, in der Nacht jemals seinen Schatten gesehen zu haben. Die unheimlich leuchtenden Sterne, die sich Opus näherten, schienen innerhalb Weniger Herzperioden bedeutend stärker vorangekommen zu sein als vorher. Jetzt verdichtete sich in ihm auch der Eindruck, daß es in diesem Sternenschwarm von Leben wimmelte. Er fühlte, daß seine Atemwege wieder zu brennen begannen. In seiner Bestürzung hatte er die Schutzfelder vor seinen Nasenlöchern nicht mehr beachtet. Sie hatten sich abgebaut.
    Rauhvertikal fühlte Panik in sich aufsteigen.
    Deutlich kamen jetzt die Impulse des Fremden aus dem Karstland zu ihm. Sie erfüllten ihn mit Widerwillen. Seine Nähe beengte ihn, so daß er kurzfristig glaubte, in einer zusammenbrechenden Höhle zu stehen. Seine Glieder begannen zu zittern.
    Rauhvertikal geriet mit aufgepeitschten Nerven in die aktive Herzperiode. Seine Füße bewegten sich unkontrolliert über den Boden. Hoch über ihm entstand ein Feuerball in der Luft.
    Er blitzte nur kurz auf, fiel als Funke zu Boden und verursachte eine Explosion, als er den Dünensand berührte. Eine Stichflamme schoß aus dem Wüstenboden empor und erhellte die Nacht.
    Rauhvertikal sah den Fremden, der im südlichen Zwischental der Brutpfanne stand. Sein flacher Kopf ruckte hin und her, als ob er eine unsichtbare Wand durchstoßen wolle. Die sackähnlichen Kleidungsstücke wurden von der Druckwelle an den Körper gepreßt.
    Der Karta schrie auf, als er den Karstlandbewohner in so großer Nähe entdeckte. Die hellere Haut des anderen machte ihm seine ganze Fremdartigkeit bewußt. Ihm schien auch, als seien die beiden Augen größer und dunkler als seine eigenen.
    Rauhvertikal verlor die Kontrolle über sich. Sein parapsychisch begabtes Gehirn wehrte sich gegen den Eindringling, der offenbar unter dem Eindruck des Brutbegehrens alle naturgegebenen Hemmungen überwunden hatte. Unsichtbare Kräfte packten ihn, rissen ihn in die Luft empor und schleuderten ihn davon. Rauhvertikal zitterte am ganzen Körper. Wie
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