Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0530 - Die Sternenflut

Titel: 0530 - Die Sternenflut
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hast du noch nicht bemerkt, was geschieht? Stimmt das noch mit der Lehre des Silberfeldes überein?"
    Rauhvertikal hob den Kopf und blickte hinauf. Die Nacht war klar. Deutlich zeichneten sich die Sterne am Himmel ab. Das altgewohnte Bild hatte sich verändert. Das hatte er schon viel früher bemerkt.
    Der Instinktabhängige hätte sich seine Empfehlungen sparen können.
    Das Meer der Sterne war dicht geworden. Wo früher nur vereinzelte Lichter geglüht hatten, da flimmerte und glänzte es von Millionen von Sonnen. Es schien, als habe sich Opus aus seiner Position am Rande der Galaxis gelöst. Jetzt schien das gesamte System in die Galaxis hineinzustürzen. Alle Kartas im Norden hatten bemerkt, was geschah. Sie hatten zahllose Gedanken über die Ereignisse ausgetauscht, waren aber noch nicht zu einem gemeinsamen Schluß gekommen. Mit aller Kraft und Konzentration hatten sie in die Galaxis hineingehorcht, aber sie hatten keinen Erfolg gehabt.
    Die Sternenwelle, die auf sie zurollte, hüllte sich in Schweigen.
    Selbst den vereinten parapsychischen Mächten gelang es nicht, diese Stille zu durchbrechen.
    „Nun?" fragte der Fremde. „Siehst du es jetzt?"
    Rauhvertikal schwieg. Er Wußte nicht, was der andere sagen wollte, und hielt es für besser, sich nicht zu äußern.
    „Die Männer und Frauen im Karstland glauben, daß der Sternensturm uns erfassen wird. Er wird unsere Welt überrollen und das gleiche Entsetzen über uns bringen, das auch über andere Welten gekommen ist."
    Rauhvertikal war überrascht. Gab es unter den Karstbewohnern bessere Telepathen als im Norden? Oder hatten sie nur in anderer Richtung gesucht?
    „Die Schriften erinnern an Fremde, die von den Sternen auf unsere Welt gekommen sind", fuhr der Karta aus dem Karstland fort.
    „Ich weiß, wen du meinst."
    „Diese Fremden sind wieder in der Nähe. Ihre Kugeln befinden sich bei den neuen Sternen."
    Rauh vertikal schwieg. Er wollte nicht zugeben, daß er diese Entdeckung noch nicht gemacht hatte.
    „Ich rate dir, sie zu suchen. Wenn du sie gefunden hast, beobachte sie. Danach wirst du wissen, was auf uns zukommt."
    Die Gedanken des Karstlandbewohners schwanden.
    Rauhvertikal überlegte.
    Er hatte vollkommen vergessen, daß der andere Karta aus dem Gebiet der roten Felsen heraufgekommen war, um hier in der Sandpfanne seine Eier auszubrüten. Er wußte, daß eine unbeschreibliche Bedrohung auf Opus zukam. Bis jetzt hatte er versucht, sie zu ignorieren. Nun erkannte er, wie unsinnig das gewesen war.
    Die Sterne waren in Bewegung geraten. Entweder stürzte das System in die Galaxis hinein, oder unerklärliche Naturkräfte schleuderten von außen Sternenballungen gegen den Rand der Milchstraße. War dies der von Opus-undra-mur verkündete Untergang? Irgend etwas mußte geschehen, wenn sich die Sterne noch weiter näherten. Würden die Sonnen zusammenprallen und vergehen?
    Rauhvertikal fühlte Furcht in sich aufsteigen. Im ersten Augenblick vermutete er, daß der Karstländer ihn erneut angriff, mußte dann jedoch feststellen, daß dieser sich völlig passiv verhielt. Es schien sogar, als sei seine geistige Einheit völlig erloschen.
    Diese Entdeckung lenkte Rauhvertikal erneut ab. Es gab nur zwei Möglichkeiten für den Fremden. Entweder hatte er sich ganz zurückgezogen, oder er war ins Zentrum der Brutpfanne vorgedrungen, um die ideale Anlage zu nutzen, die er in zahlreichen Tagnachtperioden errichtet hatte.
    Rauhvertikal rannte durch den Sand. Mit weiten Sprüngen überwand er flache Querrinnen, die er gezogen hatte, um in ihnen Feuchtigkeit zu sammeln. Das Land senkte sich.
    Da schien es, als sei Rauhvertikal gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Er stockte mitten im Ansturm auf das Zentrum der Pfanne. Von allen Seiten drängten die Gedanken seiner Freunde auf ihn ein. Rotflach überlagerte alle anderen Impulse.
    „Wir haben den Rat des ...(unappetitlich)... aufgenommen", hörte er. Die Bezeichnung für den Fremden kam nur als Gefühl des Abscheus zu ihm. „Horch, so horch doch!"
    Er fühlte sich von einem Sog erfaßt. Bebend sank er auf den Wüstenboden. Der Eindringling war vergessen. Auf der vorbereiteten Bahn der koordinierten Geister glitt sein telepathischer Suchfinger in die Weite der Galaxis hinaus.
    Dort war eine Flugkugel der Schwachen.
    Rauhvertikal überwand die Gefühle der Abneigung gegen das Fremde und die von ihnen benutzte Technik. Und dann erfaßte er die ganze Fülle des Entsetzens, das diese Wesen beherrschte.
    Sie waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher