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0526 - Söldner der Galaxis

Titel: 0526 - Söldner der Galaxis
Autoren: Unbekannt
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saß auf dem höchsten Punkt eines halbverfallenen Bauwerkes, das neben anderen in einer Lichtung stand. Baumstämme und aufgewühlte Erde verrieten, daß die Lichtung erst vor kurzem in den Urwald geschlagen worden war.
    Der Mann mit der hölzernen Flöte trug nur eine lindgrüne Hose und graue Wadenstiefel. Sein nackter brauner Oberkörper glänzte von Schweiß. Zu Füßen des halbverfallenen Bauwerkes standen Tausende und aber Tausende seltsamer Lebewesen.
    Sie waren größtenteils in unterschiedliche bunte Kleidungsstücke gehüllt. teilweise aber unbekleidet, so daß ihre Körperformen sich dem Blick des Beobachters offen darboten.
    Körperformen, wie sie kein humanoides Lebewesen aufwies.
    Die Wesen waren durchschnittlich 2,40 Meter groß, besaßen Außenskelette aus schwarzrotem Chitin und acht Gliedmaßen.
    Jeweils vier Gliedmaßen befanden sich am stark entwickelten tonnenartig geformten Brustteil während die durch starke Einkerbungen abgeschnürten beiden hinteren Körperteile - Mittelstück und Unterleib - je zwei Gliedmaßen besaßen.
    Die Köpfe der Lebewesen waren stark abgeflacht und besaßen ein Paar große Facettenaugen, in denen die Sonnenstrahlen irisierende Lichtreflexe erzeugten. Der überwiegende Teil dieser Wesen hockte auf den mehrfach gegliederten Beinen der beiden hinteren Körpersegmente, hatte das Brustteil mit dem Kopf angehoben und auf die langen starken vier Vordergliedmaßen gestützt. Zwei Fühlerpaare standen schwach vibrierend vom Kopf ab.
    Bis auf mein Flötenspiel herrschte vollkommene Stille.
    Ich, Captain Hysk Vantolier, Kosmozoologe auf dem terranischen Forschungsschiff EX-6633 Special, war vor einer Stunde zu dieser Lichtung gekommen, um die in glücklicheren Zeiten ausgegrabenen Bauwerke einer uralten Kultur zu untersuchen.
    Es gab so viel, was wir noch nicht wußten. Aber der mittägliche Regenguß war noch nicht vorüber gewesen, als die Ausgrabungsstätte von Tausenden jener eingeborenen Intelligenzen umringt worden war, die nun reglos meinem Flötenspiel lauschten.
    Die Plostas, wie die Eingeborenen hießen, waren die intelligenten Abkömmlinge einer großen Insektenart. Nach allem, was ich - bisher hatte erfahren können, wären die Plostas wahrscheinlich nie zum Aufbau einer Zivilisation fähig gewesen, wenn es nicht vor drei - bis viertausend Jahren zu einem einschneidenden Ereignis gekommen vwäre, das zu einer tieigreifenden Veranderung der Vererbungsanlagen geführt hatte.
    Viele Jahrhunderte lang mußte die Oberfläche des Planeten Aggres von kaum vorstellbar harter Strahlung bombardiert worden sein, offenbar das Ergebnis eines wahnwitzigen Krieges, in dem die Nachkommen früher arkonidischer Kolonisten sich und ihre blühende Zivilisation selbst ausgelöscht hatten.
    Die Plostas, Produkte eines selbstmörderischen Vernichtungskrieges und damit auch Produkte menschlichen Wahnwitzes, waren zu Wesen geworden, denen das Leben des Individuums weniger als nichts bedeutete; Ihr einziger Lebensinhalt war - neben der Arterhaltung - der Kampf, und das war auch der Grund für meine Anwesenheit auf diesem Planeten.
    Das Solare Imperium hätte wahrscheinlich niemals von der Existenz dieses Volkes erfahren. wenn nicht vor einigen Jahrzehnten viele Tausende dieser Lebewesen als Söldner im Dienste des Diktators Dabrifa und des Carsualschen Bundes aufgetreten wären. Sie hatten sich besonders bei dreisten Überfällen auf Stützpunktplaneten des Solaren Imperiums und auf unabhängige Siedlungswelten hervorgetan. Obwohl sie keine eigenständige technische Zivilisation besaßen, begriffen sie doch sehr schnell - vor allem die Funktionsweise und Bedienung hochmoderner Vernichtungswaffen. Wo sie aufgetaucht waren. hatte ihr furchtloses Vorstürmen und erbarmungsloses Wüten bald Schrecken und Panik verbreitet. Sie kannten weder Zögern noch Mitgefühl, und viele unserer Kosmopsychologen sprachen ihnen überhaupt jedes Gefühl ab.
    Ich - hätte ihnen das Gegenteil beweisen können, denn jene furchtlosen wilden Geschöpfe lauschten nun schon seit fast zwanzig Minuten schweigend meinern Flötenspiel, nachdem sie anfänglich versucht hatten, mich umzubringen Mir blieb gar nichts weiter übrig. als weiterzuspielen. Wenn ich die Flöte absetzte, mußte ich damit rechnen, daß die Plostas über mich herfielen. Also spielte ich alle jene Melodien, die bei uns zu Hause, in den terranischen Anden, von Generation zu Generation weitergegeben wurden und deren Herkunft in die Zeit der Inkas und
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