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0524 - Die Welt der Ewigen

0524 - Die Welt der Ewigen

Titel: 0524 - Die Welt der Ewigen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorzuprogrammieren, daß es nur so aussieht, als brauchten Sie sie nicht zu berühren. Wir werden das prüfen. Außerdem lassen Computer sich ebenso manipulieren wie filmische Aufzeichnungen, die im Computer abgespeichert werden. Vielleicht haben Sie ein Programm installiert, das die Aufzeichnungsdaten entsprechend verändert. Sie sind ein Verräter, Omikron. Und ich pflege Verräter aus meinen Reihen zu entfernen.«
    Moun atmete tief durch.
    »Ich verlange, daß die Verhandlung in Gegenwart des ERHABENEN geführt wird. In Fällen von Hochverrat, den ich nach wie vor energisch bestreite, steht es dem Beschuldigten zu…«
    »Da Sie bestreiten, eben nicht!« konterte der Delta frostig. »Im übrigen habe ich jetzt Wichtigeres zu tun, als mich mit Ihnen auf philosophischjuristische Grundsatzdiskussionen einzulassen, die Jahrtausende währen können und doch zu keinem Ergebnis führen. Wie Sie eingangs so treffend bemerkten: Tharon-1 brennt. Ich habe mich um die Rettungs- und Erhaltungsmaßnahmen zu kümmern. Sperrt den Verräter ein!«
    Der Befehl galt den Cyborgs. Sie packten zu und zerrten Moun mit sich.
    Der Ewige war fassungslos. Soviel Willkür und Amtsmißbrauch hatte er noch nie in seinem Leben gesehen.
    Und das dauerte immerhin schon mehr als sieben Jahrzehntausende.
    ***
    »Die Regenbogenblumen«, sagte Zamorra in einer der in letzter Zeit sehr vielen ruhigen Minuten. Zumindest in diesem Teil des Loire-Schlosses war es ruhig; ob vielleicht im Gästetrakt »Lord Zwerg« quengelte oder brüllte, war hier nicht zu hören. Die dicken Mauern und langen Wege schluckten den Schall. »Lord Zwerg« war Rhett Saris ap Llewellyn, jüngste Inkarnation der magischen Erbfolge des Llewellyn-Clans und als solche noch kein ganzes Jahr alt, dafür aber sturmerprobte Nervensäge Lady Patricias, die in seinem früheren Leben seine Gemahlin gewesen war. [1]
    Zamorra hatte seinem alten Freund, dem jetzigen Baby, und Lady Patricia Saris Gastfreundschaft im Château Montagne angeboten; aus Gründen der größeren Sicherheit ebenso wie aus Gründen der Geselligkeit. Llewellyn-Castle, die Burg in den schottischen Highlands, war derweil verwaist und eingemottet bis eines Tages, vermutlich mit Einsetzen der Pubertät, die magische Kraft der Llewellyns und auch die Erinnerung daran und an einen großen Teil seiner früheren Leben zurückkehren würde. Aber bis dahin lag noch ein langer Weg vor ihnen.
    »Was ist mit den Regenbogenblumen?« fragte Nicole. Sie saß Zamorra gegenüber und wippte mit den schier endlos langen, übereinandergeschlagenen Beinen. »Magisch abgesichert sind sie doch, und…«
    Zamorra hob die Hand. »Sie führen uns hierhin und dorthin, aber wir wissen nicht, welche Möglichkeiten sie uns tatsächlich eröffnen. Wir sind immer nur durch Zufall auf andere Blumenkolonien gestoßen, sei es auf der Erde oder auf anderen Welten…«
    »Und wir haben uns bemüht, neue einzurichten, wie zum Beispiel in Ten-dyke’s Home in Florida oder in Ombres Unterschlupf in Baton Rouge, Louisiana…«
    Zamorra nickte. »Da werden wir wohl bald auch per Regenbogenblumen hinreisen können, sobald die Pflänzchen groß genug sind, ihrer magischen Aufgabe nachzugehen. Aber, wie gesagt, es waren bisher immer Zufälle, durch die wir andere Regenbogenblumen fanden. Wir sollten gezielt danach suchen und die Ziele gewissermaßen kartographieren.«
    »Und wie möchtest du das anstellen, cheri?« erkundigte sich Nicole. »Wie jeder, der diese Blumen benutzt, weiß, muß man eine ziemlich klare Zielvorstellung haben. Man kann nicht nur einfach zwischen die Blumen treten und sagen: Ich will an einen anderen Ort! Man muß wissen, wie dieser Ort aussieht, oder eine klare Vorstellung von etwas in seiner Umgebung haben! Eine Vorstellung von anderen Regenbogenblumen allein reicht bekanntlich nicht aus, weil es derer mehr als zwei gibt. Es ist wie beim zeitlosen Sprung der Silbermond-Druiden. Man muß wissen, wohin man will, dann funktioniert es, dann ist man im nächsten Moment dort… wenn’s dort auch Regenbogenblumen gibt…«
    »Die Druiden können auch so etwas wie ›Notsprünge‹ durchführen«, erinnerte Zamorra, »wenn sie sich in großer Gefahr befinden und retten wollen. Nur haben sie dann keinen Einfluß auf das Ziel, das allerdings meist in relativer Nähe liegt. Sie müssen sich überraschen lassen. Vielleicht ist es bei den Blumen ähnlich.«
    Nicole winkte ab. »Du vergißt, daß beim zeitlosen Sprung die Initiative vom Druiden
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