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0507 - Der Plan der Teufelin

0507 - Der Plan der Teufelin

Titel: 0507 - Der Plan der Teufelin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Reisekosten… Deshalb war Zamorra daran gelegen, auch an anderen für ihn wichtigen Stellen der Erde Regenbogenblumen anzupflanzen, um eines Tages, wenn sie zu blühen begannen, dort einen »Landeplatz« zu haben und schneller vor Ort sein zu können. Von besonderem Interesse waren für ihn natürlich sowohl Tendyke’s Home im südlichen Florida als auch Baton Rouge, die Hauptstadt von Louisiana - immerhin lebte dort Yves »Ombre« Cascal, der eines der sieben Amulette besaß - beziehungsweise bis vor kurzem besessen hatte. Magnus Friedensreich Eysenbeiß hatte es ihm gestohlen. Aber Zamorra war sicher, daß Eysenbeiß es nicht lange bei sich behalten würde; Ombre hatte schon aus eigenem Antrieb oft genug versucht, das Amulett loszuwerden, weil er nicht in die magischen Geschehnisse und Auseinandersetzungen einbezogen werden wollte, und immer war das Amulett von selbst zu ihm zurückgekehrt! Das würde über kurz oder lang auch diesmal geschehen, ganz abgesehen davon, daß Zamorra selbst alles daran setzen wollte, daß Eysenbeiß diese Wunderwaffe nicht in seinem Besitz behielt. [1]
    Außerdem schien Cascal trotz seiner Abneigung gegen Magie und Übersinnliches eine bedeutende Schlüsselfigur zu sein. Ein Grund mehr, auf jeden Fall in der Nähe von Baton Rouge Regenbogenblumen anzupflanzen.
    Aber zunächst einmal hatte Zamorra den Keller seines Châteaus sicherer gemacht. Sämtliche Räume in diesen Schutz einzubeziehen, war zwar praktisch unmöglich, weil die Stollen und Kavernen im Fels immer noch weitgehend unerforscht waren, aber es reichte, den Durchgang von der Blumenkammer zum Rest des Kellers abzuschirmen. Andere Wege, durch Dutzende von Metern gewachsenen Felsens vorzustoßen, gab es offenbar nicht. Sollte also ein Schwarzblütiger künftig auf die Idee verfallen, das weißmagische Schutzfeld über dem Château zu »unterlaufen«, würde er zwar bis zu den Regenbogenblumen gelangen können, aber nicht weiter.
    Zamorra spielte zudem mit dem Gedanken, die Blumenhöhle zu einer Falle zu machen, die Schwarzblütige zwar hinein - nicht aber wieder hinausließ. Aber er wußte nicht, wie die Blumen auf den Einsatz entsprechender Magie reagieren würden. Das mußte er erst herausfinden. Er wollte schließlich nichts überstürzen und sich möglicherweise mehr schaden als nützen.
    Während er die Abschirmung installierte, entdeckte Zamorra ein paar Ableger. Sorgfältig topfte er sie in gut gedüngter Erde ein, um sie nach oben ins Château zu bringen. »Wir sollten uns die anderen Blumenkolonien auch einmal näher ansehen; vielleicht treiben auch sie gerade jetzt aus. Dann könnten wir einige Neuanpflanzungen vornehmen. Baton Rouge, Tendyke’s Home…«
    Nicole Duval lächelte und betrachtete die winzigen Pflanzensprößlinge. »Nicht zu vergessen das Beaminster-Cottage«, erinnerte sie an Zamorras Besitz in der südenglischen Grafschaft Dorset.
    ***
    »Und dann können wir auch gleich noch Lyon dazunehmen«, schlug er spöttisch vor. »Immerhin wird es immer Orte auf der Welt geben, die wir noch per Flugzeug ansteuern müssen, und dann könnten wir uns wenigstens die Anreise zum Flughafen erleichtern. Ein paar Blumen direkt ans Terminal, oder noch besser aufs Rollfeld, das wäre es doch…«
    »Spinner!« erwiderte Nicole freundlich. »Wenn schon Lyon, dann aber auch unten im Dorf ein paar Blumen in Mostaches Kneipe. Erstens wirkt seine verräucherte Bude dann gleich freundlicher, und zweitens könnten wir dadurch öfters mal…«
    »Noch öfter?« stöhnte Zamorra auf.
    »Das ist gar nicht einzusehen - unser Weinkeller ist so voll, daß wir Jahre brauchen, mit den Vorräten fertig zu worden. Und das kostet uns nicht einmal einen Centime. Warum also soll's unserem Wirt besser gehen als uns?«
    »Ich dachte weniger an seinen Verdienst«, schmunzelte Nicole. »Immerhin könnten wir uns so jederzeit mühelos zu einer postägyptischen achten Plage entwickeln…«
    »Ja, du als Frau schaffst das spielend. Uns von Natur aus liebenswerten Männern fordert es beachtliche Schauspielkunst und Selbstverleugnung ab…«
    »Haha«, machte Nicole finster. »Aber jetzt mal im Ernst: Wo siedeln wir diese zarten Pflänzchen an?«
    »Ich schlage Baton Rouge vor«, sagte Zamorra. »Da können wir uns dann gleich auch nach Ombres gesundheitlichem Befinden erkundigen und weitere Informationen über den Amulettdiebstahl sammeln. Was uns Assi mitgeteilt hat, reicht mir nicht so ganz aus.«
    »Einverstanden, aber ich rufe vorher Ted
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