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0505 - Im Schwarm gefangen

Titel: 0505 - Im Schwarm gefangen
Autoren: Unbekannt
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angegriffen und vernichtet wurden.
    Bull wußte, was auf dem Spiel stand.
    Er konnte wegen eines vielleicht ohne Besatzung fliegenden Schiffes nicht 322 Immune in eine lebensgefährliche Situation bringen. Bull gestand sich jedoch ein, daß dies nicht der einzige Grund für sein Zögern war.
    Er wollte sehen, was jetzt geschehen würde.
    Die Manips waren inzwischen so weit ausgeschwärmt, daß sie sich der Jacht von drei Seiten näherten. Noch immer hatte die Besatzung der Jacht (sofern es eine solche überhaupt gab) nicht auf die Funksignale der INTERSOLAR geantwortet.
    „Funksprüche einstellen!" befahl Bull. „Jetzt hat es keinen Sinn mehr."
    Die Rochenschiffe kreisten die Jacht ein. Für Bull stand längst fest, daß es nicht zu einem Feuerüberfall kommen würde.
    Entweder wollten die Besatzungen der Rochenschiffe die Jacht sofort untersuchen oder sie zum Schwarm mitnehmen.
    Die Vorstellung, daß sich letzteres bewahrheiten könnte, war erregend. Bull begann zu bedauern, daß er sich nicht an Bord dieser Jacht befand.
    Vielleicht hätte er dann die Möglichkeit gehabt, ins Innere des Schwarmes zu gelangen.
    „Zweifellos wollen sie das kleine Schiff mitschleppen", erkannte Tifflor, der mit seinen Rückschlüssen schon immer vorsichtiger als Bull gewesen war.
    „Hm!" machte Bull. „Warten wir ab."
    „Wenn sie die Jacht mitnehmen, lassen sich aus dieser Handlungsweise einige Rückschlüsse ziehen", bemerkte Ribald Corello. „Die wichtigste Erkenntnis für uns ist, daß die Fremden, wer immer sie sind und wo immer sie herkommen, etwas über uns in Erfahrung bringen möchten."
    „Von unserem Standpunkt aus ist das die logischste Erklärung für das Vorgehen der Manips", stimmte Wyt zu. „Aber wir dürfen nicht vergessen, daß die Schwarmbewohner ganz andere Gründe haben können."
    Diesen Worten folgte erneut eine Pause. Die Männer und Frauen in der Zentrale sahen gespannt zu, wie der Ring der Manips sich allmählich um das kleine Schiff schloß. Noch immer war durch nichts bewiesen, daß sich an Bord der Jacht eine Besatzung aufhielt.
    Bull beobachtete den Schwarm.
    Es war sicher vermessen, dort irgendwelche Einzelheiten zu erhoffen, die einen direkten Hinweis auf die Absichten der Schwarmbewohner geliefert hätten. Alles, was dort geschah, spielte sich hinter den seifenblasenähnlichen Kristallschirmen ab, die den Schwarm umhüllten. Unter diesen Schirmen befanden sich nach Bulls Schätzung Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen verschiedener Körper, die alle zum Schwarm gehörten und mit ihm durch den Raum flogen.
    Aber warum machte sich jemand die Mühe, eine derartige Masse zu bewegen?
    Bull konnte sich vorstellen, daß die Technik, mit der dieser Effekt erreicht wurde, ungeheuer kompliziert sein mußte.
    Waren die Dinge innerhalb des Schwarmes alle eingefangen worden, wie es jetzt mit der unbekannten Jacht geschehen sollte?
    Waren die Fremden Plünderer, die in einer von verdummten Völkern bewohnten Galaxis leichte Beute erhofften?
    Bull bezweifelte, daß er der Wahrheit auch nur im Detail nahe kam.
    Die Manips setzten sich wieder in Bewegung. Wie Bully erwartet hatte', machte das kleine Schiff ihre Bewegungen mit.
    „Traktorstrahlen!" rief Korjason grimmig. „Jetzt ist die Jacht verloren."
    Bull gab den Befehl, noch einmal eine Serie von Funksprüchen abzusetzen. Vielleicht gelang jetzt ein Kontakt.
    Die Rochenschiffe flogen mit dem eingefangenen Schiff in Richtung Schwarm. Nach einer kurzen Unterbrechung würden sie also ihr ursprüngliches Ziel anfliegen.
    „Nichts!" rief der Funker enttäuscht. „Wir machen nur die Manips auf uns aufmerksam."
    „Funkkontaktversuche abbrechen!" befahl Bully. „Es hat keinen Sinn."
    Sie mußten den Manips die leichte Beute überlassen. .
     
    2.
     
    Froud-Crofton lag am Boden neben der Positronik und spürte, daß ein leichter Ruck durch die ANNIOK ging. Dann - und auch das war eine instinktive Feststellung und nicht das Ergebnis von Überlegungen -stellte er fest, wie das Raumschiff seinen Kurs änderte. Unter normalen Umständen hätte Froud-Crofton sofort erkannt, daß äußere Einflüsse auf das Schiff einwirkten.
    Doch sein verdummtes Gehirn arbeitete nur langsam.
    Zunächst glaubte er, Tapmedie Ulpanius hätte sich unbemerkt zum Pilotensitz geschlichen und die Steuerelemente manipuliert.
    Als er sich jedoch zur Seite drehte, sah er, daß der Stobäer sich nicht in der Zentrale aufhielt.
    Der Mediziner hielt den Atem an und lauschte.
    Aus der
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