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0504 - Das Raumschiff des Götzen

Titel: 0504 - Das Raumschiff des Götzen
Autoren: Unbekannt
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von der Erde, entfernt haben, für uns alle tödlich sein. Energie Und Vorräte reichen nicht länger als maximal dreißig Tage."
    Pontonac dachte an die Kassette, in der er sämtliche Funksprüche aufbewahrte, aus denen hervorging, daß die gesamte Galaxis verdummt war. Die Sprüche stammten ausnahmslos von Männern oder Frauen, die unbeeinflußt geblieben waren. Sie schilderten unter Angabe des Ortes die besonderen Schwierigkeiten und die Minimallösungen, hier Abhilfe zu schaffen. Pontonac hatte sie entweder auf den Planeten, auf denen er die GIORDANO gelandet hatte, in die Hand gedrückt bekommen oder durch die Funksprüche des Schiffes aufgefangen. Der Kosmos wimmelte von HELP-Rufen.
    Er sagte laut: „Die zweite Möglichkeit ist, weiterzumachen wie bisher. Wir haben uns zwar gegenseitig sehr strapaziert, aber wir sind bisher ohne ernsthafte Schäden mit dem Leben davongekommen. Solange ich mich gegen eine Meuterei wehren kann, werde ich dies tun, denn ich weiß, daß die unbequemere Lösung lebensrettend ist."
    Die Männer fügten sich murrend, aber das war hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß Willshire aus der Bordapotheke, die verschlossen in der Zentrale stand, eine Portion Beruhigungsmittel in den Kaffee gekippt hatte. Die Energien der Männer würden hier und heute nicht zum Ausbruch kommen.
    Pontonac sagte: „Freunde, es tut mir leid, aber ich verspreche euch, daß ich nötigenfalls mein Leben daran setzten werde, euch zu retten.
    Geht zurück in eure Kabinen, nehmt euch etwas Sinnvolles vor, und ich werde hinter euch zuschließen."
    Er wußte, daß diese Möglichkeit nur sehr schwache Garantien für Ruhe und Ordnung an Bord bot, aber er konnte im Augenblick nichts anderes tun.
    „Willshire?" sagte er.
    „Edmond?"
    „Du kümmerst dich um alles und meldest dich dann bitte in der Zentrale und versuchst anschließend, mit deiner eigenen Kindheit zu leben."
    Wilshire nickte und grinste bitter.
    „Ich versuch's", sagte er.
    Edmond versuchte, während er langsam den breiten, jetzt aufgeräumten und nach dem letzten Reinigungsmittel riechenden Korridor entlangging, sich die Gedanken und Gefühle vorzustellen, die jene Männer haben mußten. Sie waren jetzt nicht anders als vor dem 29. November des Vorjahres, als auf Caudor II alles schlagartig zum Stillstand kam, weil die Intelligenz der Menschen plötzlich und auf unerklärliche Weise absank oder abgesenkt wurde. Niemand hatte auch nur eine Ahnung gehabt, wer dafür verantwortlich war.
    Seine Männer wußten, daß sie in dem Augenblick, in dem Sterne auf den stumpfen, flackernden Sichtschirmen der Zentrale auftauchten, wieder geistig zu kleinen Kindern wurden.
    Sie veränderten sich nur innerlich, obwohl Pontonac manchmal auch im Gesichtsausdruck durchaus kindliche Symptome festgestellt hatte.
    Dieser Augenblick kam immer näher.
    „Fertig, Chef!" sagte Willshire. „Im Augenblick ist alles in Ordnung, und wir sind noch alle ruhig. Wieviel Zeit bleibt noch?"
    Pontonac beobachtete das Bordchronometer, das noch zuverlässig funktionierte.
    „Noch sieben Minuten", sagte er. „Reicht noch für einen Kaffee, einen Schnaps und eine Zigarette."
    Er schloß einen Teil des Pultes auf und nahm die Flasche heraus, die zwischen Sternkarten und alten, zu neun Zehnteln gebrauchten Batterien für seine stählernen Beine und für den rechten Arm lag. Zwei Becher füllten sich, Alkohol wurde daraufgeschüttet, Zigaretten brannten. Willshire blies den Rauch aus, nahm einen tiefen Schluck und sagte: „Hoffentlich kommen wir der Erde näher, Chef. Was hältst du davon?"
    Einmal duzten sie sich, dann fielen sie wieder, ohne nachzudenken, ins Sie zurück.
    „Sechzig zu vierzig für einen Erfolg. Ich werde wahnsinnig ...
    ich halte das nicht mehr lange durch, Drosen!"
    „Was ist nur geschehen?" sinnierte Drosen. „Die ganze Galaxis ist verblödet, und nur du bist, abgesehen von anderen Einzelpersonen, normal geblieben. Das war der Cappin, nicht wahr?"
    „Durchaus möglich. Keine Ahnung. Noch fünf Minuten."
    Im Schiff war es noch immer still, obwohl Edmond fürchtete, daß jede Sekunde wichtige Geräte oder Maschinen ausfallen konnten. Der Zeitpunkt des Eintretens in den Normalraum kam näher, und beide Männer spürten die Unruhe und die Unsicherheit. Für sie hing so sehr viel davon ab, daß die GIORDANO die Erde erreichte, denn nur der Heimatplanet konnte den zu Kindern gewordenen Menschen eine gewisse, wenn auch sehr fragwürdige Sicherheit bieten. Ein Schiff
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