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Titel: 05
Autoren: Nur über meine Leiche
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cleverer Arzt, wie Marc. Oder ein gleichgültiger Werwolf mit übernatürlichen Kräften, wie Antonia. Können Sie sich vorstellen, wie es ist, wenn man eine Königin sein soll, aber von allen am wenigsten zu bieten hat? Das ist ein herber Schlag fürs Ego.
    „Wir haben es kapiert, Betsy", sagte Jessica. „Keine Party. Alles klar." „Alles klar."
    „Was machst du .. ?" Sinclair sah, wie Jessica wild mit den Armen fuchtelte.
    „Schon gut. Bist du bereit, unsere Gäste zu empfangen?"
    „Gäste?" Ich versuchte, nicht hysterisch zu klingen. Sie schmissen tatsächlich eine Party für mich! Wahnsinn! Und überrumpelten mich damit zwei Wochen vor meinem eigentlichen Geburtstag.
    Er seufzte, was bei ihm einem plötzlichen Wutanfall gleichkam. „Bitte frag nicht: Gäste?, als wüsstest du nicht, dass uns die europäische Delegation heute Abend einen Besuch abstattet."
    „Und Sophie und Liam", ergänzte Tina, nachdem sie ihre eigenen Notizen überflogen hatte.
    „Ich weiß." Ich wusste es wirklich. Dass Sophie und Liam kamen, war mir egal - Sophie war eine charmante Vampirin, die in einer winzigen Stadt im Norden lebte, zusammen mit ihrem sehr lebendigen Freund Liam. Sie waren nun schon seit einigen Monaten ein Paar und hatten uns vor einer Weile geholfen, einen echt fiesen Vampir zu schnappen, der auf Schulmädchen abfuhr und sie erst dazu brachte, sich in ihn zu verlieben, und sie dann überredete, sich selbst zu töten.
    Tatsächlich hatte Sophie mir meinen Glauben an den Vampirismus zurückgegeben. Vorher hatte ich geglaubt, dass die meisten von uns Arschlöcher seien, Männer und Frauen, die es sexuell erregend finden, anderen schwere Körperverletzungen zuzufügen. Aber Sophie war anders, irgendwie rein - das Böse, das die Untoten angeblich beherrschte, schien ihr nichts anhaben zu können.

    Also freute ich mich darüber, dass sie heute Abend unser Gast sein würde, zusammen mit dem freundlichen (wenn auch etwas langweiligen) Liam. Aber die europäische Delegation konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen: ein Haufen alter Vampire mit komischem Akzent, der kam, nur um mir zwei Wochen vor meinem Geburtstag auf die Nerven zu gehen. Als wenn es nicht schon traumatisch genug gewesen wäre, dass ich letztes Jahr dreißig geworden (und gestorben) war.
    „Ich habe es nicht vergessen", sagte ich. Das war die Wahrheit. Ich hatte mir nur alle Mühe gegeben, es zu verdrängen.
    Sinclair strich sich sein dunkles, bereits perfekt sitzendes Haar glatt. Oho.
    Irgendetwas war im Busch. „Ahm, Jessica, wenn du uns für einen Moment entschuldigen könntest. ."
    „Wag es ja nicht", warnte sie ihn. „Du denkst wohl, weil nur Tote an eurer Besprechung teilnehmen dürfen, kannst du mich aus meinem eigenen Haus werfen. Marc verlässt sich darauf, dass ich ihm einen umfassenden Bericht darüber abliefere, was ihr jetzt wieder Abgefahrenes plant."
    Eric sagte etwas zu Tina in einer mir unbekannten Sprache.
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    Also alle außer Englisch. Sie antwortete ihm im selben Kauderwelsch, und so ging es eine Weile hin und her.
    „Bestimmt beratschlagen sie gerade darüber, ob sie dich rauswerfen oder nicht", sagte ich zu Jessica.
    „Schon klar."
    „Lass uns in unserer eigenen Sprache sprechen. Wir nennen sie Englisch. Das verstehen blöde unhöfliche Vampire nämlich nicht."
    Ich funkelte die beiden böse an, aber Tina und Eric brabbelten ungestört weiter. Ich war mir nicht sicher, ob sie mich einfach ignorierten oder mich wirklich nicht gehört hatten. Also beschloss ich, erwachsen zu reagieren, und hob einfach die Stimme.
    „Wahrscheinlich geht es um unsere Sicherheit. Du weißt doch, was für Arschgesichter diese Vampire sein können. Deshalb laden die beiden sie ja auch so gerne ein. Bestimmt wird einer von ihnen versuchen, dich anzuknabbern, und wir werden uns alle ganz übel prügeln. Das alles können wir vermeiden, wenn du dich mit Garrett in den Keller verziehst und ihr da so lange ausharrt, bis sie wieder weg sind."
    „Nein, nein und nochmals nein. Das ist mein Haus. Nichts gegen dich, Garrett."
    Garrett antwortete nur mit einem Achselzucken. Seit seiner Bemerkung über die Shah-Sandaletten hatte er wenig zum Gespräch beigetragen und sich lieber seiner Strickarbeit gewidmet. Er verbrachte mehr Zeit als sonst in der Küche. Seine Freundin Antonia, ein Werwolf, der sich nie in einen Wolf verwandelte, war nach Massachusetts gereist. Wie es hieß, erwartete die Frau ihres Rudelführers wieder ein Baby. Antonia hatte zwar gemault,
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