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0497 - Die Armee der Kriegsdiener

Titel: 0497 - Die Armee der Kriegsdiener
Autoren: Unbekannt
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Lokoshan, den Großvater von Major Patulli Lokoshan. Lesska hatte, wie sein Enkel, ein schmales, scharfgeschnittenes goldbraunes Gesicht mit gekrümmter Nase, grünes Körperhaar, blaue Augen und eine tiefe volle Baßstimme: nur sein Schädeldach war - im Unterschied zu Patulli - völlig kahl.
    Die dritte Gestalt war kaum zu erkennen, da sie sich im Innern eines kegelförmigen, zwei Meter hohen Transportroboters befand. Ribald Corellos geringe Körperkräfte und sein übergroßer Schädel ließen keine normale Fortbewegung zu.
    Seine geistigen Kräfte aber machten ihn zu einem Supermutanten.
    Merceile lächelte und betätigte den Öffnungsmechanismus. Das Panzerschott glitt in die Decke.
    Zuerst schwebte Corello in seinem Transportroboter herein, ihm folgte leichtfüßig der Kamashite Lokoshan und zuletzt betrat Balton Wyt den Dakkarkomraum, phlegmatisch und von einer penetranten Gleichgültigkeit, die ein hervorstechender Zug seines Temperaments war.
    „Ich grüße Sie, Miß Merceile, bezaubernder Traum aller männlichen Lebewesen!" rief Ribald Corello über den Stimmkraftverstärker seines Transportroboters. „Mein Herz liegt Ihnen zu Füßen. Ich wollte, Sie könnten sich entschließen, in einen Ehekontrakt mit mir einzuwilligen."
    Merceile errötete leicht. Sie wußte zwar, daß der Supermutant übertrieb, doch sie hatte schon vor einiger Zeit erkannt, daß er es nur tat, um seine tieferen Gefühle ihr gegenüber zu kaschieren.
    Ribald Corello würde wahrscheinlich eines der glücklichsten Lebewesen des Universums sein, wenn sie sich entschlösse, seinem Werben nachzugeben. Doch obwohl sie ihn niemals als Monstrosität betrachtet hatte und ihn sehr sympathisch fand, wußte sie, daß sie seine Gefühle niemals erwidern konnte.
    Außerdem liebte sie, wenn auch unbewußt, Rhodans Sohn Mike.
    Lesska Lokoshan verneigte sich, was wegen des relativ plumpen Kampfanzuges, den er trug, recht ungeschickt ausfiel.
    „Gruß Ihnen, strahlende Göttin, Glanz der Galaxis!" rief der Kamashite. „Solarmarschall Deighton schickt uns, um uns nach Ihren Wünschen zu erkundigen."
    „Gruß ...!" murmelte Balton Wyt und unterdrückte mühsam ein Gähnen. Sein Blick drückte unendliche Langeweile aus, doch nach einiger Zeit trat ein winziges Funkeln in seine Augen. Selbst ein Phlegmatiker wie er konnte sich nicht gänzlich dem Reiz von Merceiles Erscheinung entziehen.
    Die Takererin lachte.
    „Ich finde es nett, daß Sie mich besuchen", sagte sie in einwandfreiem Interkosmo. „Darf ich Ihnen Kaffee anbieten? Ihre terranischen Versorgungstechniker haben sogar in diesem Raum einen Getränkeautomaten installiert, und er liefert tatsächlich trinkbaren Kaffee."
    „Danke!" rief Corello, schwebte in seinem Roboter zum Automaten und tastete mit einem der beiden Greifarme des Roboters einen Becher Kaffee. Die Vorderseite des auf dem Kegel sitzenden Kugelbehälters öffnete sich; behutsam führte der Mutant den Becher zum Mund.
    Lesska Lokoshan bediente sich ebenfalls. Nur Balton Wyt rührte sich nicht von der Stelle; er war zu bequem dazu.
    Merceile erhob sich, ging zum Automaten und tastete zwei Becher Kaffee. Einen brachte sie Wyt, aus dem anderen trank sie selbst.
    „Sie können Solarmarschall Deighton ausrichten, daß ich keine besonderen Wünsche habe", erklärte sie.
    „Die Dakkarkomverbindung mit Ovaron funktioniert einwandfrei.
    Ich habe soeben die letzten Meldungen aus der Kampfzone Wega durchgegeben.
    Dieses Gerät ist von hoher technischer Vollkommenheit; notfalls könnte ich meine Meldungen sogar mit Hilfe eines Verfahrens durchgeben, das ihr Terraner Morseverfahren nennt."
    „Und wie steht es am Pedopeiler der Station?" fragte Corello.
    Merceiles Gesicht verdüsterte sich kurz, dann hellte es sich wieder auf. Sie teilte zwar nicht Galbraith Deightons Befürchtung, daß der Pedopeiler in Ovarons alter Titan-Station von den takerischen Pedotransferern mißbraucht werden könnte, aber ein gewisses Risiko war natürlich immer dabei, das Gerät auf Empfang geschaltet zu lassen.
    „Es ist alles in Ordnung", antwortete sie und aktivierte ein Monitor-System.
    Auf einem großen Bildschirm war eine riesige Felsenhalle zu sehen. Der spindelförmige Pedopeiler, mit dessen Hilfe Merceile die kaum vorstellbare Entfernung zwischen der Sombrero-Galaxis und der Milchstraße überbrückt hatte, glänzte im harten Licht der Beleuchtung.
    Rings um die metallische Spindel waren terranische Raumsoldaten in schweren Kampfanzügen postiert.
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