Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0490 - Hiebe auf den ersten Blick

0490 - Hiebe auf den ersten Blick

Titel: 0490 - Hiebe auf den ersten Blick
Autoren:
Vom Netzwerk:
spöttisch nach.
    »Sie tun Ihrem Komplicen unrecht«, wiederholte ich. »Das Geld holten zwei G-men bei Ihnen ab. Bei uns war es sicherer!«
    Einen Augenblick schien es so, als ob er mir an den Hals springen wollte. Aber dann siegte sein kühler Verstand, der ihm bei seinen Verbrechen geholfen hatte.
    »Woher wußten Sie eigentlich, daß sich Mac Semple im Bungalow Bregans aufhielt, Mr. Torrington? Mir war sofort klar, daß nur Sie für den Mord in Frage kamen.«
    Er lachte meckernd. »Sie sind schlau, G-man, sehr schlau! Aber manchmal doch nicht schlau genug! Ich wußte die ganze Zeit, daß Mac mit Bregan und Davidson Geschäfte macht. Deshalb ließ ich die beiden beobachten. Für mich war es eine Kleinigkeit, Mac‘s Versteck ausfindig zu machen. Er durfte nicht reden, verstehen Sie! Er durfte nicht! Nur von seiner Seite drohte mir Gefahr!«
    »Das war Ihr Irrtum, Mr. Torrington. Oder besser, einer Ihrer vielen Irrtümer. Sie haben uns unterschätzt. Noch heute morgen, als Sie bei mir anriefen, glaubten Sie mich in der Tasche zu haben. Die Aktion gestern gegen mich will ich gar nicht erwähnen. Das war eine Verzweiflungstat, noch dazu sehr plump. Warum eigentlich, Mr. Torrington? Sie fühlten sich doch absolut sicher?«
    Jetzt kam wieder der Tor rington zum Vorschein, den ich heute morgen; erlebt hatte. Ein haßerfüllter Verbre- f eher, hemmungslos, ohne jedes Gefühl.
    »Ich hasse Sie, G-man. Haßte Sie von ‘ der ersten Minute an. Ihre Überlegenheit ging mir auf die Nerven. Ihre Überheblichkeit war zum Kotzen. Ich wollte Ihnen beweisen, daß Sie ein Nichts sind! Ich wollte Sie auslöschen, einfach wegwischen wie ein lästiges Insekt.«
    »Warum haben Sie es nicht getan?«
    »Warum, warum?«
    Dann war es auf einmal mit seiner Kraft vorbei.
    Er brach völlig zusammen.
    Helen brachte ihm etwas zum Trinken.
    »Wollen wir unterbrechen?« fragte Mr. High. »Ich glaube, Mr. Torrington ist überfordert.«
    Franklin Torrington wurde in eine Zelle gebracht.
    Mr. High kam hinter seinem Schreibtisch hervor. »Sie haben eine ausgezeichnete Arbeit geleistet, Jerry. Es war ein Meisterstück!« Mit einem Lächeln hielt er mir seine Hand hin, die ich fest drückte. Dann trat er zu Phil und Dick Borden.
    »Wie wär’s denn mit einem kleinen Urlaub, Chef?« fragte Phil. »Mir würde die Sonne Floridas sehr guttun. Mit Kälte bin ich ausreichend versorgt worden.«
    Mr. High wandte sich an mich. »Wie weit sind Sie mit Bregan und Davidson, Jerry?«
    »Wenn mir Phil hilft, kann ich das Material übermorgen dem Staatsanwalt übergeben. Ich würde meinen Freund nämlich gern begleiten. Wenn ich es recht bedenke, haben wir schon viermal unseren Urlaub verschieben müssen.«
    Als Phil etwas von Schreibtischarbeit hörte, verzog er sein Gesicht.
    Ich zwinkerte ihm zu, was soviel bedeutete wie: Laß nur, mein Alter. Ich mach das schon für dich. Kümm’re dich inzwischen um die Flugkarten und um eine anständige Unterkunft.
    G-men sind auch Menschen. Und Urlaub ist Urlaub.
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher