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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten
Autoren: Dämonenkiller
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Marktflecken am Fuße der Schwäbischen Alb. Der große, hagere Mann war beliebt bei der Bevölkerung. Er hatte ein Gespür für die Leute und nahm sie ernst, wenn sie in vorgerückter Stunde verstohlen von unheimlichen und gespenstischen Dingen erzählten. Peter Laube sammelte diese Geschichten, die er später einmal veröffentlichen wollte. Es handelte sich um Erzählungen, in denen Kobolde und Höhlengeister eine wichtige Rolle spielten. Natürlich glaubte Peter Laube selbst nicht an diese Geister, aber er mokierte sich nicht über die Leute. Das fühlten die Menschen hier, die normalerweise recht verschlossen waren. In seiner Freizeit streifte Peter Laube durch das Gelände. Er interessierte sich besonders für die vielen Höhlen, die es hier gab. Hin und wieder beteiligte er sich an Exkursionen, die von Höhlenforschern unternommen wurden. Laube war ein sehr geschätzter Amateur, dem man schon manch wichtige Erkenntnis zu verdanken hatte.
    An diesem späten Nachmittag kam er von den Kalkfelsen am Bergwald. Er hatte dort wieder einmal einige Stunden verbracht und intensiv nach jener Höhle gesucht, von der Walter Dünhofen seinerzeit berichtet hatte. Diese Affäre lag jetzt gut drei Monate zurück, doch sie ließ den Lehrer nicht ruhen. Er kannte Walter Dünhofen, den er selbst einmal unterrichtet hatte. Walter war kein Lügner. Er musste so etwas wie ein dreiäugiges Ungeheuer gesehen haben. Diese geheimnisvolle Grabgrotte musste es irgendwo geben. Eine Geschichte, wie Walter sie erzählt hatte, konnte kaum erfunden sein. Vielleicht hatte der junge Mann sich in gewissen Details geirrt, doch der Kern seines Berichtes musste wahr sein.
    Laubes Ausflug hinauf zum Bergwald war wieder einmal ergebnislos verlaufen. Er konnte diese Höhle einfach nicht aufspüren, obwohl er den großen Bergwald mit seinen schroffen Kalksteinfelsen Zentimeter um Zentimeter abgesucht hatte.
    Peter Laube ging zu seinem VW hinunter, den er unten am Waldrand zurückgelassen hatte. Er wählte die steile Abkürzung und kam an den Sickerhöhlen vorbei, die man hier in der Gegend zwar kannte, jedoch mied. Sie gaben selbst im trockensten Hochsommer noch Wasser ab, das aber schon nach wenigen Metern wieder im porösen Kalkstein verschwand. Der große, hagere Mann hatte natürlich auch diese Höhle untersucht, doch das lag schon Jahre zurück. Hier gab es keine Geheimnisse. Schon nach wenigen Metern wurde das Gestein brüchig und rutschte immer wieder nach. Aus Gründen der Sicherheit war darauf verzichtet worden, dieses Höhlensystem genauer zu durchforschen. Peter Laube vermutete, dass es sich um sehr ausgedehnte Höhlen handelte. Er hatte sich vorgenommen, diese Höhlen doch irgendwann einmal zu erforschen. Als er an diesem Nachmittag die Sickerhöhlen passierte, warf er einen beiläufigen Blick auf die niedrige Galerie mit ihren vielen kleinen Höhleneingängen. Er wollte schon weitergehen, als er plötzlich eine Entdeckung machte: Da waren Fußspuren im feuchten, schwammigen Moos, Spuren, mit denen er nicht gerechnet hatte. Die Bewohner von Greulingen mieden diese Sickerhöhlen und machten stets einen weiten Bogen um sie. Diese Fußabdrücke waren recht frisch. Peter Laube blieb stehen, schüttelte erstaunt den Kopf.
    Er betrat das nasse Moos und untersuchte die seltsamen Spuren genauer. Ein Irrtum war ausgeschlossen: Ein Mann und eine wahrscheinlich zierliche Frau mussten aus der Höhle gekommen sein. Es gab keine Spuren, die etwa darauf hindeuteten, dass diese beiden Personen die Höhle vorher betreten hatten. Peter Laube stand vor einem Rätsel. Die Zeit war bereits zu weit fortgeschritten, um sich die Höhle näher anzusehen. Er nahm sich aber vor, das am kommenden Nachmittag nachzuholen. Angst davor hatte er nicht, obwohl sich in den vergangenen drei Monaten Unheimliches getan hatte. Seit Walter Dünhofen seine Freundin in einer der Höhlen verloren hatte, ging die Angst in Greulingen um – auf geheimnisvolle Art und Weise waren Menschen verschwunden. Selbst die Polizei stand vor einem unlösbaren Rätsel.
    Peter Laube nahm den Fotoapparat hoch und schoss zwei Bilder. Als er die Tasche wieder schloss, sah er zufällig zur Galerie hinüber.
    Hatte sich dort nicht gerade etwas bewegt? Ihm war so, als hätte er eine Gestalt gesehen, die sich blitzschnell hinter die dichten Sträucher geduckt hatte.
    »Ist da wer? Hallo, ist da jemand?«
    Das Strauchwerk bewegte sich, doch eine Antwort blieb aus. Peter Laube spielte einen Moment mit dem
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