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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen
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wollten.
    »Schnelle Arbeit«, brummte ich zufrieden. »Woher hast du die Konterfeis?«
    »Aus dem Zentralarchiv Washington. Lyman wird seid neun Jahren dort geführt, Saranac erst seit einem Jahr. Die beiden saßen gemeinsam acht Monate in einer Zelle in Wisconsin und wurden fast gleichzeitig entlassen. Und da der blonde Knabe hier zufällig Louis heißt, schickten die Kollegen das Bild gleich mit.«
    »Er ist es«, nickte ich und erzählte kurz meine Bekanntschaft mit den beiden.
    »Es wird nicht lange dauern, bis wir sie haben«, meinte Phil und peilte auf den roten Zettel, der auf der Schreibplatte lag. »Ich denke, du hast dringend zu tun«, grinste er, nachdem er die Nachricht gelesen hatte.
    »Das ist harte Arbeit«, entrüstete ich mich.
    »Seit wann nennt man das Arbeit?« grinste Phil und schnalzte mit der Zunge. »Ist sie hübsch?«
    »Wehn du eine Kobra hübsch findest, dann ja. Ich weiß bloß noch nicht, ob sie Giftzähne hat oder harmlos ist. Das werde ich herausfinden, und du wirst mir dabei helfen.«
    »Für so etwas würde ich sogar um sechs Uhr morgens aufstehen«, sagte mein Freund. »Schieß los!«
    Ein paar Gedanken hatte ich mir schon gemacht. Ich entwickelte ihm meinen Plan, und Phil hörte aufmerksam zu.
    ***
    Vier Blocks weiter hatten Errol und Louis den Ford abgestellt und mit zwei Handgriffen die Nummernschilder abgeklemmt. Unauffällig verschwanden sie im nächsten Gullydeckel. Mit raschen Schritten erreichten die beiden Gangster den nächstgelegenen Metroeingang Und verschwanden im Bauch New Yorks. Sie sprachen kein Wort miteinander. Errol hatte die Zähne zusammengepreßt und ballte die Faust in der Tasche. Rücksichtslos schob er sich durch die wartende Schlange und bestieg den erstbesten U-Bahnzug.
    Im Pennsylvania Bahnhof stiegen sie aus. Als Errol eine Telefonzelle erblickte, steuerte er darauf zu. Dicht vor dem gelben Kasten holte ihn Louis ein.
    »Ich rufe jetzt an und hole Instruktionen«, knurrte Errol. Er allein kannte die Nummer, die er nur in dringenden Sonderfällen wählen durfte. Endlich wurde abgehoben. Ein knappes Hallo ertönte, und Errol legte in wenigen Worten die Lage dar. Tiefes Schweigen folgte seinen Worten.
    »Idioten«, zischte dann der Boß wütend. »Ich gebe euch noch acht Stunden Zeit, bis dahin habe ich den Cop tot oder lebendig. Ihr wißt, was euch blüht, wenn ihr versagt. Glaubt ihr, das FBI schläft? Der G-man jagt euch, bis er euch zur Strecke gebracht hat. Also erledigt den Auftrag bis Mitternacht! Morgen wie immer.« Damit knallte er den Hörer auf die Gabel. Errol drehte sich um und starrte Louis an.
    »Bis Mitternacht«, sagte er entschlossen.
    Zwei baumlange Cops der New York City Police schlenderten vorbei. Louis drehte ihnen den Rücken zu und durchsuchte angelegentlich seine Taschen, Errol beugte sich tief über das Telefonbuch und studierte die Reklameanzeigen der ersten Seite. Verstohlen blickte er unter dem Arm durch und verließ die Zelle sofort, als die beiden verschwunden waren. Aus der Brusttasche fischte er einen Gepäckaufbewahrungsschein und gab ihn Louis.
    »Hol den Koffer ab und komm zum Südäusgang! Ich organisiere inzwischen einen Wagen. In zehn Minuten bin ich am Ausgang und lade dich ein.«
    Damit ließ er Louis stehen und tauchte in der Menge unter. Er kannte die Gegend gut genug, um auf kürzestem Wege zum Parkplatz für Dauerparker zu finden. Hier schlenderte er durch die Reihe der abgestellten Wagen, suchte sich einen unauffälligen Chevy mit einer Zulassung aus Philadelphia und stellte zufrieden fest, daß der Wagen dem Dreck auf der Scheibe nach zu urteilen, schon mehr als zwei Tage stand.
    Wenige Minuten später rangierte Errol das Asphaltschiff aus der engen Lücke. Parkwächter gab es keine, und unbehelligt rollte er die Rampe herunter. Er reihte sich rechts ein und rollte langsam um die Ecke zum Südausgang. Eine Minute vor der verabredeten Zeit war er am Treffpunkt. Louis kam mit einem schwarzen Lederkoffer angeschlendert und stieg im Fond ein. Aus dem Koffer holte er einen blauen Rollkragenpullover, eine Schildmütze und eine schwarze Brille, deren Gläser aus schlichtem Fensterglas bestanden. Dann packte er sorgfältig einen langen Gegenstand aus, der in Plastikhüllen eingewickelt war. Es war ein modernes Jagdgewehr mit Zielfernrohr.
    Mit einem knappen Schnappen ließ Louis die erste Patrone in den Lauf springen. Er hatte das Gewehr zusammengesetzt und legte es neben sich auf den Rücksitz.
    Von ihm aus konnte es
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