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0484 - Die Rächerin aus Aibon

0484 - Die Rächerin aus Aibon

Titel: 0484 - Die Rächerin aus Aibon
Autoren: Jason Dark
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würde.
    Mit Suko hatte ich noch von den Staaten aus telefoniert. Die Probleme waren geblieben. Abbé Bloch befand sich noch immer in der Klinik. Er war aber sehr ungeduldig geworden. Trotz seiner Erblindung wollte er zurück nach Frankreich und sein Hauptquartier in Alet-les-Bains aufbauen, um von dort aus gegen die andere Gruppe der Templer, die vom Kind-Dämon Baphometh geführt wurde, anzukämpfen.
    Im Prinzip hatten wir nichts dagegen. Auch wir gehörten zu den Feinden, uns störte nur die Blindheit des Abbé. Sie war das große Hindernis für seine weiteren Aktivitäten und für seine Zukunft.
    Was konnten wir tun?
    Ich hatte während des langen Flugs Zeit genug gehabt, darüber nachzudenken. Eine konkrete Lösung war mir auch nicht eingefallen, obwohl sich in meinem Gehirn schon ein Plan aufbaute, der, das mußte ich ehrlich zugeben, mehr als verwegen war.
    Wenn ich mit meinen Freunden darüber sprach, würde ich sicherlich auf Widerstand stoßen, aber eine andere Alternative, um den Abbé einigermaßen zu schützen, war mir nicht eingefallen.
    Die Maschine landete. Neben und unter mir huschte bereits die Rollbahn vorbei. Ein graues Band, auf das die schweren Räder des Jets sehr bald aufsetzten.
    Der Pilot war ein Meister seines Fachs. Er legte eine ruhige Landung hin, es gab kein Nachholpern mehr, und nicht nur ich gehörte zu den Passagieren, die aufatmeten.
    Das war mal wieder geschafft!
    Die Zeitverschiebung hatte ich gut überstanden und fühlte mich ziemlich frisch und bereit zu neuen Taten. Wir mußten das Problem Abbé Bloch endlich angehen und zu einer Lösung kommen. Noch am heutigen Tag wollte ich meinen Vorschlag unterbreiten.
    Suko hatte mich erst abholen wollen, doch ich hatte darauf verzichtet. Ein Taxi war ebenso schnell.
    Zehn Minuten später umgab mich der Trubel eines gewaltigen Airports. Ich gehörte zu den Leuten, die durch den Besitz des Sonderausweises in andere Kanäle geleitet wurden.
    Zudem kannte ich einige Männer der Airport Police, so daß ich sehr rasch wieder vor einer der Hallen stand und auf die Reihe der Taxis zuschlenderte.
    Den Koffer verstaute ich auf dem Rücksitz. Der Fahrer, ein grauhaariger Mann, erkundigte sich nach meinem Ziel.
    »Scotland Yard.«
    »Ja, Sir.« Er grinste etwas.
    »Was haben Sie?« fragte ich.
    »Eigentlich nicht viel. Ich erinnere mich nur an einen Kollegen. Er hatte vor gut zwei Wochen ebenfalls eine Fuhre zum Yard. Da passierten Dinge, die kaum glaubhaft waren. Von Zwergen ist er überfallen worden, sein Fahrgast aber wurde mit ihnen fertig.«
    »Der Mann war ich!«
    Plötzlich klappte der Mund des Drivers zu. »Ehrlich?«
    »Ja.«
    »Kann mir das gleiche passieren wie meinem Kollegen?«
    »Kaum, denn die Zwerge existieren nicht mehr.«
    »Das ist gut«, stöhnte er und rieb über seine Stirn. »Ich bin nicht unbedingt erpicht auf Abenteuer.«
    »Das kann ich Ihnen nicht verdenken.«
    Ich lehnte mich zurück und schloß die Augen. Der Driver bekam dies mit und verstand auch meine indirekte Botschaft. Ich war nicht für lange Gespräche aufgelegt, da ich selbst genug Probleme hatte und weiterhin darüber nachdachte, ob mein Plan tatsächlich so optimal war, wie er mir erschien.
    Das würde sich alles noch herausstellen.
    Die Strecke vom Airport bis nach London hinein kannte ich im Schlaf. Es war der Motorway 41, der auch innerhalb Londons noch als Autobahn lief. Suko würde im Büro auf mich warten, deshalb hatte ich darauf verzichtet, ihn vom Flughafen her anzurufen.
    »Stört es Sie, wenn ich rauche?« fragte der Driver.
    »Nein.«
    »Danke.«
    Er paffte ein furchtbares Zeug. Einen selbstgedrehten Glimmstengel. Der Tabak schien vom Bahndamm zu stammen.
    Dann aber geschah es, und es traf wie ein Blitz aus heiterem Himmel, weil ich überhaupt nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet hatte.
    Mein Kreuz löste sie aus!
    Urplötzlich strahlte es eine Hitze ab, die sich über meine gesamte Brust ausbreitete. Ich schrie nicht auf, zuckte aber so heftig zusammen, daß selbst der Fahrer aufmerksam wurde.
    »Was haben Sie, Sir?«
    »Nichts«, erwiderte ich leise, »fahren Sie weiter.«
    »Ist Ihnen nicht wohl? Sie sehen so blaß aus.«
    »Das täuscht.« Ich lächelte ihm knapp zu und fühlte dabei nach meinem vor der Brust hängenden und durch die Kleidung verdeckten Kreuz. Natürlich, es war auch weiterhin vorhanden, aber ich wollte sehen, weshalb es diese Wärme ausgestrahlt hatte.
    Vorsichtig zog ich die Kette hoch, und sehr bald schon lag es auf
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