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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Schützlingen« paranormale Begabungen auftraten. Die begabten Scienctisten wurden weiterempfohlen und mehr oder weniger dazu überredet, sich zu besonderen »Schulungen« zusammenzufinden. Meist lief dies auf eine Art Kasernierung hinaus; sie hatten ihren Beruf aufzugeben und sich voll und ganz der Parascience-Society zur Verfügung zu stellen. Fortan übernahm ein Supervisor die Betreuung und Lenkung. Immer sieben Begabte wurden zu einem PSI-TRUST zusammengefaßt, der erstaunliche Dinge zu bewirken vermochte. Was sie anrichteten, begriffen die Angehörigen der Loge in den allerseltensten Fällen; wenn es ihnen klar wurde, waren sie meist reif, abermals weiterbefördert zu werden.
    Roots, die in ihrer Funktion als Leiterin der Abteilung Sicherheit keine eigene Loge unterhielt, hatte sich jetzt einen PSI-TRUST zusammengestellt, indem sie sich die besten Talente anderer Logen »auslieh«. Die anderen würden aus dem unerschöpflichen Nachwuchs-Pool der Scientisten wieder aufgefüllt werden können, denn ganz gleich, ob die Aktion ein Erfolg oder ein Fehlschlag wurde, die Auserwählten würden nie wieder ihren früheren Logen zur Verfügung stehen!
    Mit dem Zusammenschweißen dieser neuen Loge ging Roots ein Risiko ein; die Mitglieder waren nicht aufeinander eingespielt, und es fehlte die Zeit, sie aneinander zu gewöhnen. Ein weiteres Risiko bestand darin, daß Roots allein mit ihren Para-Kräften die Seele des Piraten Ramirez anrufen würde; erst, wenn sie ihn unter ihrer Kontrolle hatte, würde sie die Loge einsetzen, um die zur Verfügung stehende Kraft zu fokussieren und zu einer gewaltigen Bombe zu machen. Der dritte Risikofaktor bestand darin, daß sie selbst sich in unmittelbarer Nähe des Explosionszentrums dieser magischen Bombe befinden würde - weil sie viertens selbst Mitglied der Loge war! Das hatte es, soweit Roots zurückdenken konnte, bisher noch nicht gegeben. Sie mußte zugleich sowohl in der Loge aktiv werden als auch sie von außen lenken, um die Kraft optimal einzusetzen! Liebend gern hätte sie auf diese Doppelfunktion verzichtet, aber es ließ sich aus zwei Gründen nicht anders machen: Es gab nicht genug Scientisten, die gut genug für diese Aufgabe waren, und es war schon ein Problem, sich und die fünf anderen in der Kürze der Zeit ans Ziel zu bringen. Schon sie waren fast zuviel, um unauffällig zu bleiben. Jede weitere Person konnte allein durch ihre Anwesenheit Mißtrauen erwecken. Und das bedeutete das Scheitern der Mission.
    Deshalb ging Roots auch noch ein weiteres, fast unkalkulierbares Risiko ein: die sechste Person, die sie für den PSI-TRUST benötigte, entstammte keiner Parascience-Loge ! Sie kam von außerhalb! Aber sie verfügte über ein sehr brauchbares Potential, und so hatte Roots sich für dieses Experiment entschlossen, sobald die entsprechend lautende Informationsbestätigung aus El Paso gekommen war.
    Vorsichtshalber hatte sie Garth davon nichts erzählt. Denn wenn dieser Risikofaktor mit in die Kalkulation eingeflossen wäre, hätten weder Holm noch Garth jemals ihr Einverständnis erklärt. Aber abgesehen von den personenzahlgebundenen Sachzwängen reizte es Roots auch, ihre Fähigkeiten als Supervisor daran zu erproben, ein »Fremd-Talent« in den PSI-TRUST zu integrieren; es mochte ihr allein dadurch erleichtert werden, daß die Angehörigen dieses PSI-TRUST sich alle fremd waren.
    Schließlich schaffte Roots es. Alles war vorbereitet. Jetzt brauchte sie nur noch eine passende Gelegenheit abzuwarten, um mit der spukenden Piratenseele Kontakt aufzunehmen. Sobald dieser Kontakt entstand, zappelte Ramirez in ihrem Netz und konnte als Waffe eingesetzt werden.
    Es war nur noch eine Frage der Zeit…
    ***
    Die Geräuschdämpfung der Luxuskabine war erstklassig. Die Leute, die den metallicblauen BELL UH 1 D umgerüstet und ausgebaut hatten, verstanden ihr Fach. Daß der große Hubschrauber flog, war nur durch die zeitweilig auftretenden leichten Schwankungen zu bemerken, die sich Undank der Luftströmungen gerade über dem Golf von Mexiko kaum vermeiden ließen - und durch einen Blick aus dem Fenster, nach unten auf die glitzernde, bewegte Oberfläche des Golfs und nach oben auf den schwirrenden Kreisausschnitt des Rotorschattens.
    Der Beil-Helikopter verdankte seine gediegene Ausstattung der Tatsache, daß er normalerweise der Geschäftsleitung der Tendyke Industries zur Verfügung stand - und zuweilen auch deren Gästen. Deshalb profitierten Professor Zamorra und seine
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