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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang
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jede der Bewegungen. Burgess wischte die Injektionsnadel an einem schmutzigen Stofflappen ab, stieß sie in die Spritze und sog mit dem Kolben das aufgelöste Heroin in die Glasröhre.
    Ein Schüttelfrost erfaßte Creolins. Er richtete sich auf. Plötzlich besaß er wieder Kräfte. Creolins schob den linken Ärmel hoch und hielt den Arm hin, während Burgess ihm das Rauschgift einspritzte.
    Es dauerte drei Minuten, ehe die Wirkung der Spritze einsetzte. Dann richtete sich Stephe auf und setzte die Füße auf den Boden.
    »Gut, daß es dieses Zeug gibt. Ohne Heroin wärst du längst ein toter Mann, Creolins«, meckerte Burgess, »also, heraus mit der Sprache, auf welchem Konto hast du die restlichen Bucks stehen?«
    »Das geht dich einen Dreck an«, erwiderte Creolins, »gehe ich nicht genug Risiko ein, wenn ich euch in meiner Bude tagen lasse?«
    »Ich werde dir beibringen, vernünftig mit mir zu reden«, zischte Burgess. »Ich werde dich aus dem Fenster werfen.«
    Stephes Hand rutschte unter das Kopfkissen und kam mit einem Revolver zum Vorschein.
    »Stop, keine falsche Bewegung«, stieß Stephe hervor, »oder du bist eine Leiche. Ich habe das Schießen nicht verlernt. Nimm die Arme hoch, die Police wird sich ins Fäustchen lachen, wenn ich ihr einen dicken Fisch ins Netz treibe.«
    Burgess blieb wie angewurzelt stehen.
    »Bis jetzt hat noch kein Heroinsüchtiger einen Mord begangen«, sagte Burless geringschätzig. Aber seine Stimme zitterte.
    »Keine Regel ohne Ausnahme«, keuchte Creolins, »du hast mir eine verflucht dünne Suppe eingespritzt. Die Wirkung läßt bereits nach. Du gemeinter Hund. Aber ich werde dich ans Messer liefern. Schließlich habe ich genug gehört, Burgess, ich kenne eure Pläne besser als ihr.«
    »Natürlich, und du wirst uns an die Bluthunde verpfeifen — oder du hast es schon getan.«
    »Du bist in meiner Gewalt, Burgess«, stöhnte Creolins. Seine Kraft ließ zusehends nach.
    Burgess versuchte, seine Hand in die Nähe des Jackenausschnitts zu bringen. Aber Creolins reagierte noch. Er hob den Revolver. Der Finger am Abzug krümmte sich.
    »Laß das«, lallte Creolins. Deutlich war auf seinem Gesicht die Wut abzulesen, die er spürte, weil seine Kräfte nachließen. '
    »Mach eine neue Spritze fertig«, stieß Stephe hervor, »die erste war schlechter als Backpulver. Los, Burgess, beeil dich!«
    Der andere nahm eine Flaschenkapsel vom Tisch, ging zum Wasserkran und ließ sie vollaufen.
    »Beeil dich«, murmelte Creolins.
    Als Burgess sich umdrehte, polterte Stephes Revolver auf den Boden.
    »Na, habe ich dir nicht gesagt, daß noch kein Heroinsüchtiger einen Mord begangen hat?« triumphierte der Besucher. »Leg dich bequem nach hinten in die dreckigen Kissen. Wir haben dein Geld nicht mehr nötig! Wir sind gemachte Leute, Stephe Creolins. Es stimmt, wir haben dir aus der Hand gefressen, haben deine Zigarettenstummel geraucht, die du weggeworfen hast. Aber die Waage ist jetzt nach der anderen Seite ausgeschlagen. Jetzt ist Burgess mit seinen Leuten oben, und du bist unten — ganz unten.«
    Der Mann bückte sich, zögerte, ehe er ein Taschentuch über die Waffe breitete und sie aufhob.
    Als Creolins die Augen aufriß, war der Revolver keine drei Millimeter von seiner rechten Schläfe entfernt.
    ***
    Als ich in Jersey City nach einer aufregenden Fahrt von fünfundfünfzig Minuten ankam, standen die Glastüren der Bank weit offen. Ich sprang aus dem Jaguar und sah auf dem Bürgersteig eine Blutlache.
    Der ermordete Patrolman war schon fortgebracht worden. Kreidestriche auf den quadratischen Betonplatten zeigten an, wo Patrolman Josef Wimbler gelegen hatte. Dicht vor dem Bankeingang stand eine Gruppe von Zivilisten, die Bandmaß und ein Paket Kreide in der Hand hielten. Sie hatten eine Spur von der Bank zur Fahrbahn gemalt. Die weißen Linien endeten genau da, wo mein Wagen stand.
    Ich ging auf die Gruppe zu und stellte mich vor.
    »Hallo, Mr. Cotton«, sagte ein Mann mit einem breitkrempigen Hut, »wir haben seit einer halben Stunde auf Sie gewartet. Ich bin Lieutenant Meyer, Ro Meyer.«
    Er schüttelte mir die Hand wie ein kanadischer Holzfäller und stellte mir seine Mitarbeiter und einen Mann im festlich schwarzen Anzug vor. Es war Bankdirektor Jeff Tompkins. Er trug eine randlose Brille, hatte steile Falten über der Nase und flehte mich händeringend an:
    »Kommen Sie mit hinunter in den Keller. Die Burschen haben Pride in den Tresor gesperrt. Kommen Sie bitte mit!«
    Der Lieutenant
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