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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang
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du sprichst, gestohlen werden?« fragte ich.
    Creolins bewegte den Kopf. Aber ich war nicht sicher, ob sein Nicken Zustimmung bedeutete.
    »Wem gehört der Schmuck?« fragte ich wieder.
    Aber Creolins lag wie tot in den Kissen und schwieg. Ich erkannte nach wenigen Sekunden, daß es zwecklos war, ein Frage- und Antwortspiel mit ihm zu inszenieren. Stephe war nicht mehr in der Lage zu antworten — nicht ohne Heroin.
    »Paß auf, Stephe«, sagte ich, »du bleibst in deinem Bett. Ich telefoniere nach einem Krankenwagen, der dich ins Hospital bringt. Dann bekommst du deine Spritze und etwas zu essen, und wir unterhalten uns in aller Ruhe über den Schmuck.«
    Er schien meine Worte nicht zu hören, sondern schlief. Aber es war ein seltsamer, oberflächlicher Schlaf.
    Ich schloß das Fenster, zog den Schlüssel ab, verließ das Zimmer und schloß von außen zu.
    Als ich auf der Straße stand, atmete ich tief durch. Aber der Gestank des Hauses schien sich in meiner Lunge festgesetzt zu haben. Mit schnellen Schritten trabte ich zu meinem Jaguar zurück, schwang mich hinter das Steuer und brauste los.
    Unterwegs kramte ich den Hörer aus dem Handschuhfach, schaltete das Sprechfunkgerät an und rief die Zentrale. Unser Kollege in der Funkleitstelle meldete sich sofort. Ich bat ihn, bei der Feuerwehr einen Krankenwagen für Stephe Creolins, 143. Straße West, 301, fünfter Stock, zu bestellen.
    Der Kollege wiederholte die Adresse und schaltete ab.
    Während ich in Richtung Distriktgebäude jagte, kam mir ein Gedanke. Stephe Creolins mußte schon seit einigen Wochen das Bett nicht mehr verlassen haben. Aber trotzdem hatte er jeden Tag seine Tütchen Heroin erhalten, sonst wäre er längst wahnsinnig geworden. Demnach mußte es jemand geben, der ihn belieferte. Besaß Creolins soviel Geld, daß er den Händler bezahlen konnte? Heroin gab es nur gegen harte Bucks. Wenn der Lieferant täglich kam, würde er auch heute bei Creolins aufkreuzen. Das wäre eine ausgezeichnete Gelegenheit, den Burschen festzunehmen. Ich rief wieder die Zentrale und ließ mir Phil geben. Ich bat ihn, sich sofort einen Wagen bei der Fahrbereitschaft zu chartern und mir entgegenzukommen.
    Wir trafen uns am Central Park Nord. Phil fuhr einen neutralen Chevry, dem man nicht ansah, daß er im Polizeidienst stand. Ich kletterte aus meinem Jaguar.
    »Ein Schlüssel für dich«, sagte ich und reichte ihm Stephes Wohnungsschlüssel. Im Telegrammstil unterrichtete ich meinen Freund über Creolins.
    »Okay, ich werde bei ihm bleiben, bis ihn die Ärzte untersucht haben, Jerry.« Er brauste los. Ich kutschte meinen Wagen in den Hof der Fahrbereitschaft und kletterte die Treppen zu unserem Office hoch.
    Auf dem Flur hörte ich schon mein Telefon schellen. Ich stürzte ins Office, spurtete zu meinem Schreibtisch und hob den Hörer ans Ohr.
    Mr. High war am Apparat.
    »Hallo, Jerry, vor fünf Minuten wurde der Patrolman Josef Wimbler vor der Bankfiliale Baker-St. George- Street in Jersey City ermordet. Bankraub.«
    ***
    Stephe Creolins schreckte aus seinem nervösen Halbschlaf auf, als sich die Tür mit einem trockenen Knarren öffnete. Er starrte zur Tür und sank aufatmend in die Kissen zurück, als er den Eintretenden erkannte.
    »Hallo, Burgess«, murmelte Stephe mit matter Stimme, »hast du Zeug mitgebracht?«
    »Du wirst dir das Spritzen abgewöhnen müssen«, antwortete Burgess, »denn morgen um diese Zeit ist kein Mensch mehr von uns in New York.«
    Der Bursche schloß die Tür von innen ab.
    »Gib mir das Pulver«, bettelte Stephe, »da auf dem Tisch muß die Spritze liegen. Ich werde wahnsinnig. Du mußt mir sofort die Spritze machen, sonst bringe ich dich um.«
    »Süchtige sind selten gewalttätig«, erwiderte Burgess, »und du bist nicht mehr in der Lage, deine Füße auf den Boden zu setzen. Laß die Drohungen, Creolins, verrate mir, wo sich der Rest des Geldes befindet, das du geerbt hast.« Creolins kniff die Lippen zusammen. »Gut, ich werde dich erst durch eine Spritze munter machen«, sagte Burgess. »dann wirst du plaudern.«
    Er trat an den Tisch, nahm eine Flaschenkapsel und füllte sie am Waschbecken mit Wasser. Dann schüttete er ein Tütchen Heroin in die Kapsel. Er balancierte sie zum Tisch zurück und setzte den winzigen Spirituskocher in Betrieb. Die kleine Flamme züngelte blaugelb.
    Burgess hielt die Flaschenkapsel über die Spitze der Flamme und beobachtete, wie sich das Pulver auflöste.
    Stephe Creolins verfolgte mit gierigen Augen
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