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0480 - Der Dieb von Gruelfin

Titel: 0480 - Der Dieb von Gruelfin
Autoren: Unbekannt
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der Pseudokörper Merceiles. Er deckte ihn mit der zweiten Folie zu.
    „Jetzt werden wir versuchen, Florymonth wieder zu aktivieren", verkündete Rhodan/Ovaron und bewegte sich auf den grünhäutigen Koloß zu.
    Danton spürte, daß es ihm kalt über den Rücken lief. Es war ein seltsames Gefühl, nicht zu wissen, wer jetzt gesprochen hatte. Diese Zweifel würden sich niemals auslöschen lassen, solange Ovaron und Merceile in der Lage waren, ihren Willen gegenüber Rhodan und Atlan durchzusetzen.
    Niemand in der Zentrale wußte, ob Rhodan freiwillig auf Florymonth zuging, oder ob er von Ovaron gesteuert wurde. Als er jedoch nach dem Armbandgerät griff, war jedem klar, daß er auf Befehlsimpulse des Ganjos ragierte.
    Es war eine unheimliche Situation.
    Rhodan war mit dem Armbandgerät beschäftigt.
    Es verstrich fast eine halbe Stunde, ohne daß Florymonth reagierte. Dann jedoch hatte Rhodan/Ovaron die richtige Schaltung gefunden. Der Aggregateklau richtete sich auf.
    „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", sagte Rhodan sofort. „Dem Ganjo ist nichts geschehen."
    „Dann können wir den Weg gehen", erwiderte Florymonth ohne ein Anzeichen von Verwirrung.
    „Der Ganjo muß endlich ans Ziel gelangen."
    Danton und Oberst Elas Korom-Khan wechselten einen Blick. Rhodans Vermutung, daß Florymonth sich nur nach den Individualimpulsen des Ganjasen richtete, bestätigte sich.
    Der Riese konnte die körperliche Veränderung Ovarons offenbar nicht registrieren.
    „Wir werden den Weg gehen", stimmte Rhodan/Ovaron zu. „Merceile wird uns begleiten."
    Florymonth streckte einen Arm aus.
    „Zuvor müssen die Fremden getötet werden."
    „Nun gut", stimmte Rhodan/Ovaron gelassen zu.
    „Dann töte zuerst den Anführer der Fremden."
    Florymonth machte einen Schritt auf Rhodan zu, dann hielt er verwirrt inne. Offiziere und Mutanten standen bereit, um sofort anzugreifen, wenn es für Rhodan und Atlan gefährlich werden sollte.
    „Nun?" fragte Rhodan/Ovaron. „Warum zögerst du noch?"
    „Ich kann den Anführer der Fremden nicht töten, denn dann würde ich den Ganjo umbringen."
    Die Männer in der Zentrale atmeten auf. Bisher hatte Rhodans Plan sich bewährt. Florymonth war nicht in der Lage, das Rätsel von zwei Bewußtseinsinhalten in einem Körper zu lösen.
    „Verstehst du jetzt, daß die Fremden unsere Partner sind?" fragte Rhodan/ Ovaron eindringlich.
    Wenn Florymonth tatsächlich ein Roboter war, mußte sein künstliches Gehirn durch diese Situation stark belastet werden. Positronische Gehirne waren bei ähnlichen Anlässen schon durchgebrannt. Es war offensichtlich, daß auch Florymonth Schwierigkeiten hatte, die nach seiner Ansicht unlogische Situation zu verarbeiten.
    „Er überlegt", flüsterte Waringer Danton zu. „Wir müssen damit rechnen, daß er durchdreht. Wer weiß, was dann geschehen wird."
    „Du wirst jetzt nur noch den Befehlen des Ganjos gehorchen", klang Rhodan/ Ovarons Stimme auf.
    „Du hast erkannt, daß kein Grund besteht, unsere Partner zu töten, oder ihr Schiff zu vernichten. Die Fremden werden an Bord dieses Schiffes zurückbleiben, wenn Merceile und ich dir auf dem Weg an unser Ziel folgen."
    Die Worte verfehlten ihren Eindruck nicht, aber Florymonth hatte sich noch immer nicht mit der Tatsache abgefunden, daß er die Individualimpulse des Ganjos aus dem Körper eines Fremden empfing.
    Der Gigant verhielt sich jetzt wieder ruhig. Hinter der Speckhaut seines Körpers mußten sich weiterhin unvorstellbare Dinge ereignen, denn die auf Florymonth gerichteten Meßgeräte der Wissenschaftler zeigten noch immer starke Reaktionen.
    Florymonths Stummelarme erschienen wieder unter den Hautfalten. Der Riese watschelte behäbig auf Rhodan/ Ovaron und Atlan/Merceile zu. Die beiden Männer blieben stehen.
    „Ich hoffe, daß du bereit bist", sagte Rhodan/Ovaron.
    Er erhielt keine Antwort.
    Aber mit Florymonth ging erneut eine Veränderung vor. Er dehnte sich aus, wurde größer und größer. Die Männer, die ihn umringten, mußten zurückweichen.
    „Etwas geschieht mit ihm!" rief Kase erregt. „Wir müssen aufpassen, daß es nicht zu einer Explosion kommt."
    Innerhalb weniger Sekunden war Florymonth so breit geworden, daß er den Platz zwischen Hauptpositronik und dem großen Kartentisch völlig ausfüllte. Sein Körper begann zu leuchten. Auf der Bauchseite schien die grüne Haut eine dunklere Farbe anzunehmen.
    „Was tust du jetzt?" fragte Rhodan/ Ovaron. „Du mußt meine Befehle beachten. Den
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