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0480 - Der Dieb von Gruelfin

Titel: 0480 - Der Dieb von Gruelfin
Autoren: Unbekannt
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obwohl keiner der Wissenschaftler daran glaubte, daß der Aggregateklau auf diese Weise außer Gefecht zu setzen war.
    Rhodan beobachtete die Vorbereitungen, ließ aber Ovaron nicht aus den Augen.
    „Was haben Sie erfahren?" fragte er den Mann, der nach 200.000 Jahren in die Heimat zurückgekehrt war, um sein verschollenes Volk zu suchen.
    „Meine Antwort wird Ihnen unglaublich erscheinen, Terraner. Ich versichere Ihnen jedoch, daß sie der Wahrheit entspricht." Ovaron machte eine kurze Pause und blickte auf die Waffe, die Rhodan auf ihn gerichtet hatte. Er schien zu überlegen, ob Rhodan im Ernstfall tatsächlich abdrücken würde.
    „Unmittelbar vor meiner Abreise aus Gruelfin habe ich den Befehl zum Bau eines Riesenroboters gegeben", fuhr der Ganjase fort. „Dieser Roboter sollte mein Volk gegen die Angriffe der Takerer unterstützen."
    Ovaron wies auf Florymonth.
    „Dort sehen Sie das Hauptprogrammierungsgerät dieses Roboters!"
    Rhodan war so verblüfft, daß er die Waffe sinken ließ.
    Atlan erholte sich zuerst von seiner Überraschung.
    „Das klingt ziemlich unwahrscheinlich, Ovaron."
    „Denken Sie nach!" forderte Ovaron den Arkoniden auf. „Da ich Gruelfin verließ, mußte ich eine Gelegenheit haben, um bei meiner Rückkehr mit diesem Roboter Kontakt aufzunehmen. Deshalb wurde das Hauptprogrammierungsteil so gebaut, daß es völlig autark ist."
    „Wissen Sie, ob dieser Roboter noch existiert?"
    fragte Waringer.
    Der Ganjase senkte den Kopf.
    „Nein, aber mit Florymonths Hilfe läßt sich das sicher schnell herausfinden."
    „Erzählen Sie uns mehr über diesen Roboter."
    Ovaron sah plötzlich sehr hilflos aus.
    „Ich weiß nicht viel darüber. Meine Erinnerung ist nicht vollständig. Außerdem weiß ich nicht, ob er jemals fertiggestellt wurde. Als ich Gruelfin verließ, gab ich den Befehl, gegen die ständigen Angriffe der Takerer nur Widerstand zu leisten, wenn keine andere Wahl bleiben sollte. Ich empfahl den Ganjasen, sich nach Möglichkeit völlig passiv zu verhalten und sich im Gefahrenfall zurückzuziehen."
    „Daher der Ausdruck Passivitätsprogramm", fügte Merceile hinzu.
    Ovaron nickte.
    „Jetzt wird mir auch klar, weshalb Florymonth den Geheimkode kennt. Ich habe ihn persönlich für den Roboter programmiert."
    Rhodan zweifelte die Aussagen des Ganjasen nicht an. Die Geschichte war zu phantastisch, als daß Ovaron sie in kürzester Zeit hätte erfinden können.
    Bedauerlich war nur, daß Ovaron keinen vollkommenen Bericht geben konnte. Rhodan hoffte, daß sich die Erinnerungslücken im Gedächtnis des Ganjos bald schließen würden. Nur dann würden sie die volle Wahrheit erfahren.
    „Florymonth hat offenbar vor, Sie von hier wegzubringen", meinte Rhodan. „Könnte es seine Absicht sein, Sie zu der Robotstation zu bringen, deren Bau Sie vor zweihunderttausend Jahren befohlen haben?"
    Ovaron machte einen unsicheren Eindruck. Er konnte diese Frage nicht beantworten.
    „Denken Sie nach!" drängte Rhodan. „Diese Robotstation scheint der Schlüssel zu allen Geheimnissen zu sein. Vielleicht beschützt sie die letzten noch lebenden Ganjasen."
    Ovaron zuckte zusammen.
    „Lassen Sie mich mit Florymonth verhandeln. Ich werde ihn daran hindern, Sie und die anderen zu töten."
    „Sie können mit ihm sprechen." Rhodan erhob sich. „Ich werde jedoch mit gezogener Waffe neben Ihnen stehen."
     
    *
     
    Während Ovaron und Florymonth über das Schicksal der MARCO POLO und ihrer Besatzung zu verhandeln begannen, ging mit den Sammlern in der „Lichtung" der Terrosch-Rotwolke eine seltsame Veränderung vor. Ihre Energiefelder, mit denen sie pausenlos die Nachrichten von der Ankunft des Ganjos abgestrahlt hatten, brachen in sich zusammen.
    Die in der Peripherie stationierten Riesenvasallen gerieten in Bewegung.
    Oberst Elas Korom-Khan sah es zuerst. Er nahm neben Emotionaut Ahrat Platz. Gleich darauf erschien Waringer vor dem Bildschirm.
    „Sie bewegen sich", sagte der Epsaler leise, um das Gespräch zwischen Ovaron und dem Fremden nicht zu stören.
    „Glauben Sie, daß sie einen Angriff vorbereiten?"
    fragte Waringer. „Es ist durchaus möglich, daß sie von Florymonth einen entsprechenden Befehl bekommen haben."
    Niemand antwortete. Die Männer, die die Manöver der Vasallen beobachteten, wußten jedoch, daß Waringers Befürchtung nicht so abwegig war.
    Florymonth hatte mehrfach mit der Vernichtung der MARCO POLO gedroht. Bisher war dieser Entschluß nicht rückgängig gemacht worden. Es
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