Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0480 - Der Dieb von Gruelfin

Titel: 0480 - Der Dieb von Gruelfin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lassen."
    „Ihr dürft mir nicht weh tun!" Florymonths Stimme überschlug sich fast. Seine im Vergleich zum Körper winzigen Hände tasteten über die Speckfalten. „Ich will nicht untersucht werden. Das schmerzt so sehr. Ich will nur friedlich in einer Ecke liegen und mich ausruhen. Ich fürchte mich so.
    Warum seid ihr so böse?"
    Rhodan gab Waringer ein Zeichen. Während die anderen Männer den Riesen bewachten, zog Rhodan sich mit dem Wissenschaftler zu den Kontrollen zurück. Florymonths Geschrei verfolgte sie auch jetzt noch.
    Waringer rieb sich die Ohren.
    „Der Kerl geht mir auf die Nerven."
    „Das kann ich verstehen" lächelte Rhodan. „Wir müssen uns schnell darüber klar werden ob wir ihn als listigen Feind oder als harmlosen Idioten ansehen, der durch einen Zufall an Bord gekommen ist."
    „An solche Zufälle glaube ich nicht," erklärte Waringer. „Wir werden jetzt ..."
    Er unterbrach sich, weil Kase zu ihnen trat. Der Ertruser nickte Rhodan grimmig zu.
    „Die ersten Meßergebnisse, Sir! Dieses Ding ist zweifellos ein Homunkulus, in dessen Körper mechanisch funktionierende Gegenstände eingebettet sind. Eine nachträgliche Überprüfung aller Geräte der Ortungszentrale hat ergeben, daß ungefähr zum Zeitpunkt von Florymonths Auftauchen ein Energieschock angepeilt wurde, wie er bei Transmittersprüngen charakteristisch ist. Paczek und ich nehmen an, daß der Riese mit einer Art Fiktivtransmitter am Bord geschickt wurde."
    „Daran dachte ich auch schon", sagte Rhodan.
    „Wir wollen Ovaron zu uns rufen."
    Sie warteten, bis der Ganjo bei ihnen war. Kase wiederholte seinen Bericht.
    „Es kann also keine Rede davon sein, daß dieses Ding zufällig an Bord aufgetaucht ist", schloß Kase.
    Florymonths Stimme verstummte einen Augenblick. Rhodan hörte sich aufatmen. Erst jetzt, im Augenblick der Stille, merkte er, wie dieses Geschrei an seinen Nerven zerrte.
    „Ich nehme an, daß Florymonths Auftauchen die Antwort auf Ovarons Dakkarkomspruch ist." Rhodan mußte fast schreien, denn in diesem Augenblick begann Florymonth wieder zu jammern und in schrillen Tönen zu versichern, daß ein harmlos und unschuldig sei.
    „Eines verstehe ich nicht", sagte Danton. „Wenn Florymonth der von Ovaron angeforderte Verhandlungspartner ist, warum dann dieses Schauspiel? Warum sagt der Bursche nicht in aller Offenheit, was er von uns will?"
    Ovaron strich sich nachdenklich über das Kinn.
    „Ich halte das für einen neuen Test. Vielleicht müssen wir ihn erst bestehen, bevor uns die Zentralstation der Sammler als Verhandlungspartner akzeptiert."
    „In diesem Zusammenhang ist es interessant, daß Florymonth in unregelmäßigen Abständen Impulse abstrahlt", berichtete Kase. „Es könnte sich dabei um verschlüsselte Nachrichten handeln."
    „Davon bin ich fast überzeugt", stimmte Waringer zu.
    Danton deutete auf den Panoramabildschirm.
    „Die Sammler verhalten sich weiterhin passiv."
    „Das schließt nicht aus, daß zwischen ihnen und dem Riesen ein Zusammenhang besteht", meinte Rhodan. „Auf keinen Fall dürfen wir Florymonth verletzen oder gar töten. Er scheint wirklich harmlos zu sein. Wenn er unser Verbindungsmann zu den verschwundenen Ganjasen sein sollte, müssen wir ihn in Ruhe lassen."
    „Darum wollte ich Sie gerade bitten", sagte Ovaron, „Wir dürfen jetzt keinen Fehler begehen."
    Rhodan ließ sich an den Kontrollen nieder und schaltete einen Interkomanschluß ein.
    „Hier spricht Rhodan!" Seine Stimme war überall im Schiff zu hören. „Wir haben seit ein paar Minuten einen Passagier an Bord. Es ist ein grünhäutiger Riese, der sich Florymonth nennt. Wir wissen nicht viel über ihn, aber er ist sehr wichtig für uns. Er darf nicht angegriffen oder verletzt werden. Nach Möglichkeit ist er anständig und zuvorkommend zu behandeln. Das wäre vorläufig alles."
    Rhodan erhob sich und begab sich wieder in die Mitte der Zentrale, wo Florymonth noch immer zwischen den Bewaffneten stand und jammerte.
    Entschlossen schob Rhodan seinen Desintegrator in die Gürteltasche.
    „Die Waffen weg!" befahl er. „Florymonth ist unser Gast und wird entsprechend behandelt."
    Atlan, der sich mit dem Oberkörper auf die Impulskanone lehnte, schüttelte den Kopf. Er ließ es jedoch zu, daß zwei Techniker die Kanone auf eine Antigravplatte rollten und hinausschoben.
    Rhodan wandte sich an den grünhäutigen Giganten.
    „Wir gewähren dir Gastfreundschaft!" rief er ihm zu. „Du brauchst nicht zu befürchten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher