Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0469 - Tödlicher Flammengruß

0469 - Tödlicher Flammengruß

Titel: 0469 - Tödlicher Flammengruß
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
taten es ihm nach.
    Nahe der schmutzigen Tunnelwand blieben wir stehen. Clavell gesellte sich zu uns. Er hob die Schultern. »Ich bin ratlos, Gentlemen«, erklärte er. »Und das passiert selten.«
    »Uns ergeht es kaum anders.«
    »Aber Sie sind Spezialisten.«
    »Sicher, und wir haben auch gesehen, wie es gemacht wurde. Das Feuer entstand aus dem Nichts. In einer so kurzen Zeitspanne, daß man kaum reagieren konnte. Es war plötzlich da und schlug, man kann ruhig sagen, grausam zu. Ihre Männer hatten keine Chance, und wir hatten auch keine Möglichkeit, sie zu retten. Das ist leider so.«
    Er nickte. »Verbrannt!« flüsterte er. »Spurlos verbrannt, wie auch die Passagiere.«
    »So sieht es aus.«
    Sein Kopf ruckte herum. Clavell sah bleich aus. Das lag nicht allein am blassen Licht der Lampen, dieser Mann zeigte uns auch seine Erschütterung.
    »Ich kann es nicht glauben…«
    »Das ist auch schwer.«
    Er schüttelte den Kopf. »So meine ich das nicht, Sinclair. Ich kann einfach nicht glauben, daß jemand spurenlos verbrennt. Höchstens bei einer nuklearen Katastrophe, und mit der haben wir es ja nicht zu tun. Ich habe das Feuer gesehen. Es sah völlig normal aus, oder ist Ihnen dabei etwas aufgefallen?«
    »Auch nicht.«
    »Also hätten Reste zurückbleiben müssen. Asche…«
    »Ja, bei einem normalen Feuer«, sagte Suko.
    »Waren die Flammen nicht normal?«
    »Sie sahen so aus, Sir. Es kann aber auch Feuer aus einer anderen Welt gewesen sein.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    Sukos Mund verzog sich bei der Antwort. »Höllenfeuer«, erwiderte er leise. »Flammen, die der Teufel geschickt hat, um seine Pläne zu verfolgen.«
    »Das kann doch kein vernünftiger Mensch glauben«, wehrte der Superintendent ab.
    »Wir sollten uns trotzdem damit auseinandersetzen, Sir«, sagte ich. »Wir haben noch etwas gesehen. Kurz bevor die Flammen den Tunnel ausfüllten, sahen wir die Gestalt eines - ja«, ich nickte. »Eines Mannes.«
    »Hier im Tunnel?«
    »Ja. Fast genau dort, wo das Feuer aus dem Boden schlug, wie wir annehmen.«
    »Und wer war das?«
    Ich lachte hart. »Wenn wir das wüßten, ging es uns besser. Wahrscheinlich der Initiator des Ganzen.«
    »Der Teufel, wie?«
    »Wir wollen es nicht hoffen«, erwiderte ich ernst.
    Clavell nahm die Mütze ab und strich über das grauschwarze Haar. »Nein, nein, das kann ich nicht glauben. Da muß es einfach eine andere Erklärung geben.«
    »Es wäre schön, wenn wir Sie hätten.«
    Einer der Spurensucher kam zu uns. »Sir«, meldete er, »es sieht nicht gut aus. Wir haben nichts gefunden. Rein gar nichts, wenn Sie verstehen, Sir.«
    »Das muß ich ja wohl.« Er nickte uns zu. »Ich danke Ihnen. Wahrscheinlich kommen wir beide nicht zum Zug, egal, von welcher Seite wir den Fall auch anpacken. Bleiben Sie überhaupt am Ball?«
    Ich lächelte schief. »Sir, diese Fälle sind unsere liebsten. Sie können sich darauf verlassen, daß wir alles tun werden, um das Verschwinden der Personen aufzuklären.«
    Er ging auf meine Bemerkung nicht ein. »Verflucht«, sagte er nur. »Wo kommen wir da hin? Feuer aus der Erde, Feuer vom Himmel. Wo stehen wir eigentlich?«
    »Vielleicht am Anfang vom Ende«, antwortete ich trübe.
    Er nickte und setzte danach seine Mütze wieder auf. »Das scheint mir auch so. Hören wir noch voneinander?«
    »Natürlich.«
    Als wir uns schon abgewendet hatten und gehen wollten, stoppte er uns mit einer Frage. »Warten Sie noch.« Er kam dicht an uns heran. »Angenommen, ich glaube Ihnen die Theorie vom Höllenfeuer. Wo könnten dann die Menschen sein?«
    Eine gute Frage, auf die wir auch keine Antwort wußten. Und das sagten wir ihm.
    Clavell ließ nicht locker. »In der Hölle?«
    »Vielleicht.«
    »Keine Energie geht verlören«, zitierte er ein physikalisches Gesetz. »Sie können sich auch verwandelt haben. Vielleicht in Gas oder in Rauch.«
    »Alles ist möglich, Sir«, gab ich ihm zur Antwort. »Wirklich alles. Und wir werden es herausfinden…«
    Im stillen gab ich seiner letzten Theorie recht. Nur ahnten wir zu dem Zeitpunkt nicht, was tatsächlich geschehen war…
    ***
    Der Mann stand am Fenster, schaute durch die Scheibe und konnte trotzdem nicht viel sehen, denn die einsetzende Dunkelheit hatte das Land wie mit einem gewaltigen Tuch bedeckt. Wenn er sehr scharf schaute, erkannte er in der Ferne die Felsen, wo bereits das Meer begann oder vielmehr die kleine Bucht, die das Wasser im Laufe der Jahrtausende in den Fels gespült hatte.
    Er saugte an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher