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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer
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Körper des Reporters noch einmal herum, und dann blieb nichts mehr als ein dunkler lebloser Haufen auf dem im letzten Licht des Tages ebenfalls dunklen Rasen.
    ***
    Sechstausend Kilometer östlich davon war es Mitternacht.
    Ein heller Lichtschein lag über der City von Frankfurt. Über dem Stadtwald, unweit von Neu-Isenburg, lag die schwarze Nacht. Gespenstisch zuckte das Blaulicht des Funkstreifenwagens. Geisterhaft klangen die quäkenden Stimmen des Funksprechverkehrs aus dem Lautsprecher von »Frank 21«.
    »Frank 21 für Frank 100, bitte kommen«, quäkte es schließlich.
    »Frank 21 ist hier — Frank 100, bitte sprechen!« antwortete der Streifenführer am Waldrand. »Frank 100«, das wußte Linnig sofort, war das große Fahrzeug der Mordkommission.
    »Frank 21, schalten Sie Blaulicht ein und fahren Sie so weit in die Wegeinmündung, daß wir Sie sehen können«, befahl die Stimme aus dem Wagen der Mordkommission, und Linnig hörte, daß die Stimme dem Leiter des 1. Kommissariats der Frankfurter Kripo, Kriminalrat Weiß, gehörte.
    »Verstanden, Herr Kriminalrat«, gab Linnig deshalb zurück, »wir stehen mit eingeschaltetem Blaulicht in der Einmündung. Sie sehen uns, sobald Sie die Bergkuppe erreicht haben!«
    »Danke«, sagte Weiß, »Sie bekommen auch sofort Verstärkung. Ende mit 21!« Dreißig Sekunden später hörten Linnig, sein Kollege und die beiden immer noch verstörten jungen Leute die gellenden Töne mehrerer Martinshörner. Ein Fahrzeug mußte sogar aus der jenseits der Stadt gelegenen Richtung kommen. Es war »Frank 45«, und aus diesem Wagen stiegen nicht nur die beiden blauuniformierten Beamten der Frankfurter Stadtpolizei, sondern auch ein grünuniformierter Forstbeamter.
    »Jawohl«, sagte dieser, »es ist die Stelle!«
    Der Fahrer von »Frank 45« klärte Linnig kurz auf: »Das ist Oberförster Wiederhold. Wir haben ihn auf Anweisung der Kripo abgeholt, weil er uns vielleicht helfen kann. Herr Wiederhold sagte mir gerade…«
    Der Oberförster hatte selbst Gelegenheit, seine Beobachtungen weiterzugeben, denn in diesem Moment brauste das Spezialfahrzeug der Frankfurter Mordkommission heran. Der Wagen stand noch nicht, als sich schon die rechte Tür öffnete und der Kriminalrat Weiß heraussprang.
    »Ich habe es Ihren Beamten schon kurz gesagt«, berichtete der Forster, »daß mir heute am späten Nachmittag hier ein PKW auffiel, der trotz des Verbotsschildes in den Wald fuhr. Im Fahrzeug saßen zwei Männer. Später sah ich den Wagen noch einmal und hatte den Eindruck, daß nur noch ein Mann darin saß.«
    »Aha«, bemerkte Kriminalrat Weiß. »Wie ich Sie kenne, haben Sie sich die Nummer notiert, um den Fahrer wegen verbotenen Fahrens…«
    »Nein«, unterbrach Wiederhold die Überlegungen des Kriminalrates, »ich habe die Nummer nicht notiert, weil es eine amerikanische Zulassungsnummer war. Bei denen hat es ja doch keinen Zweck.«
    Der Kriminalrat wandte sich an Hauptwachtmeister Linnig: »Benachrichtigen Sie sofort die amerikanische Air Police und die Militärpolizei. Die sollen ihrerseits die amerikanische Kriminalpolizei benachrichtigen.«
    »Jawohl!« bestätigte Linnig eifrig.
    Das Mädchen blieb bei dem Streifenwagen. Dem Mann blieb es nicht erspart, mit den Beamten der Mordkommission am Rande des in strahlendem Licht daliegenden Waldweges entlang zu jener Stelle zu gehen, an welcher der Waldspaziergang der beiden jungen Leute so plötzlich beendet worden war.
    Zuckend beleuchteten nun auch die Handscheinwerfer den Wegrand, tasteten sich dann über ein schmales Stück Wiese.
    »Da«, murmelte der junge Mann.
    »Bleiben Sie alle zurück«, ordnete Weiß an. Dann ging er vorsichtig durch hohes nasses Gras zu der angegebenen Stelle. Zuerst leuchtete er den Boden in’ der Umgebung des leblosen Körpers ab. Dann erfaßte das volle Licht des Handscheinwerfers die Gestalt.
    »Simon, kommen Sie mal her«, sagte der Kriminalrat halblaut. »Total entkleidet und dann das Gesicht.« Oberkommissar Simon schluckte. »Das sieht ganz so aus, als ob es dem Täter darum gegangen wäre, die Identität des Opfers zu verschleiern.«
    ***
    »Sie sorgen normalerweise dafür, daß Ihr Tank immer voll ist. In den letzten vierundzwanzig Stunden haben Sie eine längere Fahrt gemacht und sind gewissermaßen mit dem letzten Tropfen Benzin zur Tankstelle gekommen. Stimmt’s?« Ostroczewski schaute mich fragend an.
    »Mensch, Joe«, sagte ich ehrlich erstaunt, »wenn Sie nicht als perfekter Mechaniker für den
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