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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
Autoren: Unbekannt
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trotzdem werden wir recht haben. Dieser Tag wird nicht besonders angenehm. Übrigens, als Sie vorhin in der Kombüse waren, kam die Meldung über Rundspruch."
    Penka fragte mit mäßigem Interesse: „Welche Meldung?"
    „Das Schiff hat seine gesamten Wasservorräte ergänzt. Wir haben jetzt genau drei Hektoliter mehr an Bord als beim Start von Terra."
    Penka grinste: „Da gab es sicher einige Besatzungsmitglieder, die Wasser gehortet haben. Oder der Haluter hat sie getrunken.;’ Claudia lachte.
    Die Helligkeit war stärker, der Streifen breiter geworden. An seiner Oberkante befand sich eine dichte, dunkle Wolkendecke, die den See überspannte, bis hinüber zur Stadt, aus der dünne Rauchwolken aufstiegen. Der Beschuß der sieben Forts hatte sich in den letzten Stunden verlangsamt - nur hin und wieder, als wollten die Takerer dokumentieren, daß sie noch da waren, schleuderten die Geschützstellungen ihre Initialdopplerblitze nach dem Schiff.
    „Regen!"
    Es begann zu regnen. Von Osten heran wanderten schräge, graue Bahnen über den rotleuchtenden Streifen. Sie verdeckten den Berg, wischten über das flache Land und über das östliche Ufer des Sees hinweg, kamen rasend schnell auf die MARCO POLO zu. Dann war der Regen am Schiff und schuf einen breiten Vorhang aus Tropfen. Er wanderte über die ausgeglühte, leergefegte Landschaft der Insel dahin, hämmerte gegen die Schirme des Schiffes und wanderte weiter.
    Minuten später hatte er die Stadt erreicht. Eine halbe Stunde später war die gesamte Umgebung klar. Die Luft war leicht und durchsichtig, die Fernsicht nahm zu.
    Dann kam die Sonne.
    Mayselan, der rote Zwerg.
    Sie schob sich wie ein rundes Feuer über den Berg, dann hing sie über dem See und blendete in die Linsen des Schiffes.
    Dies schien ein Zeichen gewesen zu sein.
    Der Beschuß setzte ein.
     
    *
     
    Das Fort im Nordosten begann. Zwei starke Doppelschüsse erschütterten das energetische Gefüge der Schirme. Dann feuerte die Stellung im Südosten, dann diejenige auf der kleinen Insel am Südufer des Sees. Die Forts rechts und links der Stadt schlossen sich an, und als letztes feuerte das Fort im Norden einen Doppelschuß ab.
    So ging es weiter - regelmäßig und mit ständig stärker werdenden Energien.
    Lordadmiral Atlan bemerkte: „Der Morgengruß!"
    Dann aktivierte er den Interkom und rief Rhodan an.
    „Perry - aufstehen. Die Takerer haben soeben begonnen, das Schiff verstärkt zu beschießen. Zwar wenden sie noch immer nicht die Energiemengen auf, die uns und auch ihnen gefährlich werden könnten. Trotzdem sollten wir so etwas wie eine Konferenz abhalten."
    Verschlafen sagte Rhodan: „Ich komme."
    Der Lärm der Treffer und die anlaufenden Maschinen weckten nicht nur die Verantwortlichen des Schiffes. Als erster erschien Roi Danton, seit der Explosion der Tanks ohne seine altmodische Kleidung. Er warf sich neben Atlan in einen Sessel, bestellte Frühstück, das wahrhaft homerische Ausmaße hatte, und legte eine Blume, die entfernte Ähnlichkeit mit einer Rose hatte, vor sich auf den Tisch.
    „Es geht los, wie?" fragte er trocken.
    Atlan nickte und deutete auf die Rose.
    „Für mich?"
    Roi lachte kurz.
    „Nein. Ich will Ovaron ärgern und diese Blume Merceile schenken. Cascal hat sie gestern mitgebracht, als sie den Wald ins Solarium überführten."
    Dann kam der Haluter.
    „Roi, mein Kleines!" sagte er. „Ich bin froh, daß diese unerträgliche Ruhe vorüber ist. Endlich werden wir etwas zu tun bekommen."
    Atlan sah den Riesen an und wußte, daß sich der Haluter während der Explosion nur dadurch gerettet hatte, daß er seinen gesamten Körper in eine Masse stahlharter Zellen verwandelt hatte.
    „Einen Humor hat dieser Mann von Halut!" sagte Atlan und sah zu, wie Danton das Frühstück zu verzehren begann. Natürlich waren gewaltige Mengen von Orangensaft und ähnlichen aufgelösten Konzentraten die Hauptbestandteile - die psychologischen Auswirkungen des langen Durstes bestanden noch immer.
    Icho Tolot richtete seine glühenden Augen auf die Panoramagalerie und riß seinen furchtbaren Rachen auf.
    „Sie schießen ganz treffsicher, sehr schnell und mit heraufgesetzter Energie", sagte er dann flüsternd. Er schien sieh gewaltig zu beherrschen, um nicht mit seiner normalen Sprechweise die Zentrale in ein tobendes Inferno von Lärm zu verwandeln.
    Atlan sagte: „Der Beginn der Offensive. Aber wir können nichts tun, weil wir nicht wissen, was als nächster Punkt auf der Tagesordnung
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