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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
Autoren: Unbekannt
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auf den Felsen gepreßt hatte.
    Cascal sagte entschlossen: „Wir werden also den gesamten Wald ins Schiff transportieren.
    Haben Sie oben Bescheid gesagt?"
    Shya klopfte auf sein Minikom.
    „Ich habe zwei Freunde in der Steuerabteilung. Sie werden für mich die Bäume nach oben bringen und die betreffenden Schotte und Schleusen öffnen."
    „Gehen wir."
    Sie verließen die Schleuse und gingen über die breite Rampe nach unten. Jetzt sahen sie es im letzten Licht des Tages deutlich: In der Bucht hatte sich ein großer Trichter gebildet, ein Strudel, aus dessen Zentrum gurgelnde, schlürfende und schmatzende Geräusche kamen Ansauggeräusche des Schlauchsystems.
    Das Ende der Rampe lag auf nacktem, schwarzblauem Felsen.
    Die Roboter bildeten eine lange Kette; sie waren speziell programmiert für diese Art von Arbeiten.
    Hinter ihnen gingen die Männer der schnell zusammengestellten Arbeitsgruppe Frühjahrsbepflanzung, wie sie Cascal bezeichnet hatte. Vier seiner besten Männer und er selbst sollten die Sicherung übernehmen.
    Die Silhouette des kleinen Waldes mit seinen Bäumen, die hier in allen Größen wuchsen, zeichnete sich scharf gegen den dunkelroten Abendhimmel ab. Der Himmel wurde schlagartig unsichtbar, als ein weiterer Treffer in die Schutzschirme des Schiffes einschlug. Die Energie lief im Zickzack, in farbigen Erscheinungen und wirren Mustern, den Schirm entlang und wurde geerdet. Den Männern standen plötzlich die Haare zu Berge.
    Shya sagte: „Wir haben die Daten geprüft, die diesen Planeten betreffen.
    Sie sind so gut wie erdgleich. Das bedeutet, daß auch die Fauna und Flora ähnlich wie die der Erde ist. Natürlich wird es Unterschiede in den Formen geben, nicht aber in den Prinzipien des Lebens. Deswegen brauchen unsere Tests nicht allzugenau zu sein. Wir nehmen zuerst die Büsche. He, ihr dort - zuerst sämtliche Büsche ausroden und auf einige Haufen werfen.
    Vorsicht mit den Wurzeln."
    Die Scheinwerfer wurden verteilt und die Roboter wurden zu den einzelnen Arbeiten abkommandiert. Sie verteilten sich auf das ganze Gebiet des kleinen Waldes, der nicht mehr als vierhundert Meter durchmaß. Dann begannen sie zu arbeiten.
    Sie lokalisierten die einzelnen Büsche.
    Dann vertrieben sie mit Ultraschallstörungen die kleinen Tiere aus den Zweigen und lockerten mit ihrem Spezialwerkzeug den Boden rund um jeden einzelnen Busch. Je zwei der Maschinen zogen den Busch aus dem weichen Boden und transportierten ihn zu einer Stelle, die Cascal und Shya markiert hatten.
    Die Arbeiten gingen schnell und ohne jede Verzögerung vor sich. Mit geradezu kindlicher Freude zählte Shya die Büsche. Die Botaniker machten ihre Tests, und sie sagten, sie fänden nichts, was Gefahr für Mannschaft und Schiff bedeuten könnte.
    Schließlich wurde zum erstenmal die Antischwerkraftanlage in Betrieb gesetzt.
    Von einer riesigen Materialschleuse aus bis zum Boden entstand ein Feld, das so ähnlich wirkte wie ein Antigravlift.
    In diesem Feld schwebten nacheinander die Büsche nach oben. Ein zweites, waagrechtes Feld übernahm sie, transportierte sie unterhalb des Ringwulstes quer durch das halbe Schiff und legte sie am Rand des Sees im Solarium ab, der erst zu einem Zehntel gefüllt war.
    Dann waren zweihundertdreißig Büsche innerhalb des Schiffes.
    Die Männer und die Robots befanden sich wie im Schutz einer riesigen Glasglocke. An der Außenfläche dieser Glocke gab es in unregelmäßigen Intervallen zuckende Feuererscheinungen; immer dann, wenn die Takerer schossen.
     
    8.
     
    Es war Nacht.
    Die Nacht vom 25. zum 26. Januar 3438.
    Der Schiffskoloß, der den Mantel seiner Schirme wie ein rundes Zelt über das Schiff und einen Teil des umliegenden Landes ausgebreitet hatte, stand nur ein wenig außerhalb des Inselmittelpunktes. Zweieinhalb Kilometer hoch reckte sich die stählerne Kugel in den dunklen Himmel über Leffa. Man sah keinen einzigen Stern der Spiegelschirm schluckte sowohl die Impulse, die von der Planetenoberfläche abgestrahlt wurden, als auch das Licht, das von außen kam. Nur die Sonnenstrahlen besaßen genügend Kraft, um den Schirm passieren zu können.
    Um das Schiff wetterleuchtete es.
    Die harten, schmetternden Schläge, mit denen die Schüsse der Initialdopplerkanonen auf den HÜ-Schirm und den Paratronschirm trafen, ließen ein dauerndes Unwetter mit Donner und vielfarbigen Blitzen über der Insel toben. Flackerndes Licht umgab die fünfundzwanzig Männer, die mit in den Nacken gelegten Köpfen
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