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0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels
Autoren: Jason Dark
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    Der Film war vergessen. Flucht hieß die Devise. Alexandra kannte sich zum Glück aus, sie besaß die Schlüssel für die entsprechenden Türen, auch zu dem Geheimausgang im Keller, der die Girls in den alten Stollen geführt hatte.
    Hier lauerte der Orlock!
    Nicht nur er hielt sich verborgen. Aus einer der drei von Fackelschein beleuchteten Nischen an der linken Gangseite war eine alte Leiche in die Arme der vorgehenden Alexandra gekippt. Wenig später war der Orlock wie ein Phantom erschienen.
    Jetzt hatte er sie!
    Mara zitterte. Sie wußte nicht, was sie tun sollte. Sie starrte nicht nur Alex, ihre Freundin an, auch den Unheimlichen, dessen Gesicht furchtbar aussah.
    Schon unter dem weißen struppigen Haar begann das verzerrte Muster aus Narben, das die Haut zeichnete. Diejenigen, die den Orlock damals eingefangen hatten, mußten sich schrecklich an ihm gerächt haben. Sie hatten das gleiche mit ihm getan, was er mit den Mädchen angestellt hatte.
    Die Narben, sie waren so gut wie nicht verheilt und erinnerten an einen blutroten Schwamm, zogen sich hinunter bis zum Kinn, und darunter, genau dort, wo der Hals begann, zeichnete sich ein breiter, roter Strich ab. Diese Verletzung mußte damals zum Tod des Orlocks geführt haben.
    Doch er lebte.
    Und er hatte Alex!
    Sie und Mara hatten bereits eine Hölle hinter sich, nun aber war das Grauen eskaliert. Dieser von Fackelschein erfüllte Teil des Ganges sollte zu ihrem Grab werden.
    Der Orlock war stark. Alex hatte keine Chance, sich aus dem Klammergriff herauszuwinden. Ihr Rücken wurde von seiner Kraft durchgedrückt, so eng preßte er sie an sich.
    »Nein!« flüsterte Mara plötzlich. »Bitte nicht. Bitte nicht töten. Tu es nicht!«
    Der Orlock hatte ihre Worte vernommen. Er reagierte auch, denn er bewegte die Augen. Ein Zeichen der Hoffnung? Nein, denn im nächsten Augenblick drückte er das Messer vor. Mara schrie auf, als sie sah, wie es sich Alexandras Kehle näherte. Jetzt war alles aus, aber der Orlock schnitt nur in den Pullover einen schrägen Streifen hinein; um seine ebenfalls zerstörten Lippen zuckte ein diabolisches Lächeln.
    Mara kannte sich aus. Sie wußte aus den Erzählungen, daß diese Bestie ihre Opfer nie sofort getötet hatte. So etwas hatte sie auch mit Alex vor.
    Und Mara sollte Zeuge werden.
    Sie wußte nicht, was plötzlich in sie fuhr und woher sie auf einmal den Mut nahm. Vielleicht handelte sie auch in einer Panik, die niemand erklären konnte und möglicherweise als Lebenswille zu bezeichnen war. Vernünftig war es nicht, was das Mädchen unternahm.
    Mara warf sich den beiden entgegen.
    Damit hatte selbst der Orlock in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet.
    Plötzlich war Mara vor den beiden. Ihr schlanker Körper streckte sich, das Gesicht war von der Anstrengung gezeichnet, sie stieß ihre Arme vor und hatte das Gefühl, alles würde zu langsam gehen, aber sie bekam den Arm des Orlocks zu packen, riß ihn zur Seite, sah plötzlich Blut aus einer Wunde in Alexandras Gesicht sprudeln, brüllte ihr irgend etwas zu und trat dem Orlock gleichzeitig mitten in den Leib.
    Der flog zurück in die Nische und wollte wieder hoch, als zwei Dinge passierten.
    Zunächst einmal zerrte Mara die schreckensstarre Alex aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich. Das Mädchen befand sich noch in Bewegung, als sich von der Decke der Nische etwas löste und genau in dem Moment nach unten raste, als der Orlock vorsprang.
    Es war ein Gitter!
    Eine Maus wäre möglicherweise mit viel Glück und dem Schrecken davongekommen, nicht aber der Orlock. Ihn traf das Gitter voll und drückte ihn zu Boden. Er lag auf dem Bauch. Mit der vorderen Hälfte seines Oberkörpers ragte er in den Gang hinein, die Beine befanden sich noch in der Nische. Aus dieser Falle konnte auch er sich nicht befreien, obwohl er sich bemühte und versuchte, das Gitter in die Höhe zu drücken.
    Er schaffte es nicht.
    Dieser Satan war in seiner eigenen Falle gefangen!
    Mara lief weg.
    Erst jetzt war Alexandra aus ihrer schockartigen Trance erwacht.
    Sie sah Mara laufen und schrie ihr nach. »Laß mich nicht allein! Bitte nicht!«
    »Ich komme zurück!«
    Das Mädchen handelte entschlossen und auch überlegt. Wenn sie ihre Flucht fortsetzten, brauchten sie Licht. Und Fackeln waren zum Glück vorhanden.
    In der zweiten Nische riß sie die Pechfackel aus der Halterung und hetzte zurück.
    Alex lehnte mit dem Rücken an der feuchten Stollenwand. Sie starrte schräg nach vorn, wo
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