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0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels
Autoren: Jason Dark
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verrieten.
    Schließlich standen wir vor der Bürotür und hörten plötzlich Schritte. Kam Dalton?
    Nein, bestimmt nicht, der hätte nicht auf dem Weg durch die Gänge gepfiffen.
    Ein Mann erschien. Klein, glatzköpfig, bekleidet mit einem grauen Kittel. An der Hand trug er einen Werkzeugkasten, der ziemlich schwer war, denn der Mann hing schief.
    Als er uns sah, blieb er stehen und stellte den Kasten ab. »Wer sind Sie denn?« fragte er uns.
    »Und Sie?«
    »Ich bin der Hausmeister«, antwortete er mir.
    »Okay, Mister.« Ich stellte uns vor und fügte auch gleichzeitig den Beruf hinzu.
    »Polizei? Was wollen Sie denn hier?«
    »Mit Ihrem Chef reden.«
    »Mr. Dalton ist im Haus, glaube ich.«
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    Der Hausmeister strich über seine Glatze. »Nein, in der letzten Zeit nicht mehr. Aber das hat nichts zu sagen. Ich bin voll beschäftigt. In einem Stockwerk ist das Stromnetz zusammengebrochen.«
    »Kommt das öfter vor?« fragte Suko.
    »Nein, überhaupt nicht, trotz der vielen technischen Geräte. Da hat bestimmt jemand daran gedreht.«
    »Die Mädchen?«
    Der Hausmeister grinste. »Manchmal spielen mir diese Scherzkekse schon Streiche, aber das… das glaube ich nicht.« Er nickte uns zu und ging wieder an seine Arbeit.
    »Ein vertrauensseliger Mann«, erklärte Suko. »Der hat uns nicht mal nach den Ausweisen gefragt.«
    »Wer vermutet hier schon Böses?«
    »Wir!«
    Ich öffnete die Bürotür. Dunkel lag der Raum vor uns. Da wir keine Katzenaugen besaßen, machte ich Licht. Wir kannten uns schon aus, nur fanden wir diesmal den Raum leer, und es gab auch keine Spuren, die auf Dalton hinwiesen.
    Suko und ich gingen auf und ab. Mein Partner warf mir einen fragenden Blick zu. »Sehen wir uns mal näher um?«
    »Weshalb nicht?«
    »Dann los.«
    Aufbrechen wollten wir nichts. Suko kümmerte sich um die Regale und Einbauschränke, ich zog die Schubladen des großen Schreibtisches auf. Obwohl jede hätte abgeschlossen werden können, waren sie alle offen. Bis zum Anschlag zog ich sie hervor und suchte sie durch.
    Mir fielen Akten in die Hände, mit denen ich nichts anfangen konnte. Auch firmenspezifische Computer-Programme enthielt der Schreibtisch, aber damit konnten wir ebenfalls nichts anfangen.
    Ich suchte die Schubladen von oben nach unten durch. In der zweitletzten fiel mir ein Schnellhefter in die Hände, der ein durchsichtiges Deckblatt trug.
    Normalerweise rechnet man damit, irgendwelche Papiere zu finden. Das war hier nicht der Fall. Als ich ihn aufschlug, rutschten mir Fotos entgegen.
    »Suko, komm mal her!«
    Mein Partner blieb mir gegenüber stehen und sah zu, wie ich die Aufnahmen auf den Tisch kippte und sie dort zurechtlegte.
    »Was ist das?« fragte der Inspektor.
    »Mädchen. Nur Gesichter von Mädchen. Mal lachend, mal ernst schauend, mal hübsch, auch weniger hübsch…«
    »Und? Das ist die Kartei der Schülerinnen, John. Was willst du eigentlich?«
    »Sieht so eine Kartei aus?«
    »Wenigstens keine normale. Vielleicht hat sich unser Professor da seine Bienen ausgesucht.« Es waren so viele Fotos, daß sie die gesamte Schreibtischbreite einnahmen. Auch Alexandra Daltons Bild befand sich unter der Sammlung.
    Suko deutete mit dem Finger darauf. »Ich sage dir, John, das ist Alexandra, und ich frage mich, was ihr Bild unter den Aufnahmen zu suchen hat.«
    Ich wollte es in die Hand nehmen. Ein wenig ungeschickt stellte ich mich dabei an. Ein anderes Foto rutschte über die Schreibtischkante und trudelte zu Boden. Dabei kippte es und blieb mit der Aufnahme nach unten liegen.
    Als ich das Foto aufhob, wurde mein Blick starr. Auf die Rückseite war mit schwarzem Filzstift ein Kreuz gemalt worden. Ich hielt es so, daß auch Suko draufschauen konnte.
    »Ein Kreuz«, flüsterte ich.
    Mein Freund nickte. »Das Todeszeichen.« Plötzlich bewegte er sich hektisch und fing an, jede Aufnahme umzudrehen. Wir atmeten immer auf, wenn wir kein Kreuz entdeckten, aber fünf Aufnahmen waren trotzdem mit schwarzen Kreuzen markiert worden.
    »Fünf Mädchen«, sagte ich.
    »Nein, sechs.« Suko drehte auch das letzte Bild herum, zeigte mir das Kreuz und dann das Foto.
    »Alexandra Dalton!« flüsterte ich.
    »Sicher.«
    Mir rann es kalt den Rücken hinab. Verdammt, Suko und ich hatten uns mit Alexandra Dalton verabredet. Sie aber war nicht erschienen. Jetzt sahen wir dafür ihr Bild, und es war mit einem schwarzen Kreuz auf der Rückseite gekennzeichnet worden.
    Ein Todeszeichen!
    Dabei stellte sich die
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