Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
eiligeres zu tun gehabt, als den Sitz des Konzerns von Florida nach Texas zu verlegen. Dorthin mußte Tendyke jetzt, wenn er das Komplott sprengen wollte, die Rätsel auflösen und die Verschwörung durchkreuzen.
    Sie würden sich wundern, die drei.
    Vor allem Calderone, der Mörder!
    In Florida hatte Tendyke gegen ihn keine Chance gehabt; die Umstände waren dagegen. Aber er war nicht der erste Verbrecher, den der Abenteurer im Laufe seines jahrhundertelangen Lebens der Justiz auslieferte…
    ***
    Einer der Helfer der Justiz saß derweil in seinem Bürosessel und hatte die Füße auf die Schreibtischplatte gelegt. Daneben lag auf der Platte eine Schußwaffe, und in der Hand des Mannes, an dessen Hemd ein Sheriffstern mit dem eingeprägten Namen ›Jeronimo Bancroft‹ steckte, befand sich ein amtlicher Bericht. Ein Gutachten über eben jene Waffe, die auf dem Schreibtisch lag.
    Bancroft las es zum dritten Mal und fand es auch jetzt wieder hochinteressant. Es war die Waffe, mit der Roul Loewensteen erschossen worden war, das stand eindeutig fest. Und es war eine Waffe, die registriert war.
    Und zwar für den Werksicherheitsdienst der Tendyke Industries , El Paso, Texas.
    Bancroft versuchte die Geschehnisse auf die Reihe zu bekommen, chronologisch zu ordnen.
    Robert Tendyke, Gründer und Eigentümer der T.I., mit Wohnsitz in Tendyke's Home , Florida City, Dade-County, Bundesstaat Florida, wird nach einer verheerenden Explosion im City-Hospital von Miami, in welchem er sich just im Moment der Entladung aufhält, ein Vierteljahr später für tot erklärt. Das Management der T.I. verlagert den Firmensitz nach El Paso, Texas. In den verwaisten Bungalow in Florida wird von der T.I. ein Verwalter gesetzt, besagter Roul Loewensteen. Jetzt, etwa ein Jahr oder länger nach der Explosion, taucht hier ein Mann auf, der behauptet, Robert Tendyke zu sein und die Explosion damals überlebt zu haben; er meldet Besitzanspruch auf den Bungalow und natürlich auch auf seine Firma an. Loewensteen dagegen behauptet, den Mann nicht zu kennen, und zeigt ihn wegen Hausfriedensbruch an. Anscheinend kennt niemand den Fremden. Seiner eigenen Aussage nach hat er sich ständig überall in der Welt herumgetrieben, und wenn er mal in Tendyke's Home war, hat er sich dort eremitenhaft erholt und kaum mal in dem kleinen Ort Florida-City gezeigt. Das Personal, das ihn würde identifizieren können, hat sich längst in alle Winde zerstreut und ist unauffindbar.
    In der darauffolgenden Nacht alarmiert Loewensteen die Polizei: er habe auf einen nächtlichen Einbrecher geschossen, der sich als der vorgebliche Tendyke entpuppe. Tödlich verletzt wird der Mann per Rettungshubschrauber abtransportiert, erreicht die Klinik aber nie - er verschwindet aus der fliegenden Maschine! Wenig später taucht er putzmunter und unverletzt wieder auf.
    Hypnose? Eine Möglichkeit! Aber von solchen Mätzchen hält Bancroft nicht viel. Er sperrt den mutmaßlichen Tendyke erst einmal ein, weil der erneut in einer Nacht- und Nebel-Aktion in den Bungalow eingedrungen ist; seine Beharrlichkeit ist verblüffend. Er hat Loewensteens Waffe an sich gebracht und bedroht diesen damit, zwingt ihn mit der vorgehaltenen Pistole dazu, ein schriftliches Geständnis abzufassen und zu unterschreiben, daß Loewensteen für eine größere Geldsumme gezielt auf ihn, Tendyke, geschossen habe - nicht etwa, weil er ihn in der Dunkelheit für einen Einbrecher hielt. Bancroft nimmt das Geständnis mit, beschlagnahmt auch die Pistole.
    Am Tag darauf widerruft Loewensteen dieses Geständnis.
    Bancroft bittet jemanden aus der Konzernleitung der T.I., zwecks einer Gegenüberstellung nach Florida zu kommen. Die Top-Manager werden ihren totgesagten und bislang verschollenen Chef ja wohl kennen! In der Tat taucht ein Mann namens Rico Calderone auf, seines Zeichens Chef der inneren Sicherheit des Konzerns, was bedeutet, daß er global verantwortlich ist für Werkschutz, Werkspionage und dergleichen. Calderone gibt an, den Mann, der sich Tendyke nennt, noch nie in seinem Leben gesehen zu haben; die Identifizierung verläuft also absolut negativ. Kaum ist Calderone gegangen, flüchtet Robert Tendyke aus der Haft. Er nimmt seine persönliche Habe mit, unterschreibt sogar, nachdem er den Sheriff niedergeschlagen hat, eine Empfangsquittung - und läßt die beschlagnahmte Pistole Loewensteens in der Schreibtischschublade zurück, obgleich sie neben seinen anderen Utensilien liegt!
    Am Abend wird Loewensteen in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher