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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Amulett mit den seltsamen Hieroglyphen und der magischen Zauberkraft; das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana . Es fühlte sich ungewohnt kalt an, geradeso, als sei es mal wieder von Leonardo deMontagne abgeschaltet worden. Aber das konnte nicht sein, denn Leonardo existierte nicht mehr. Dennoch war diese Kälte, die eher innerlich zu spüren war, nicht normal.
    »Vergiß nicht, daß Julian sich innerhalb der Schutzglocke aufhalten und sie in beiden Richtungen jederzeit unbehindert durchdringen konnte! Wenn er es war, der dich zurückgeschleudert hat…«
    Sie wandte sich um und sah Zamorra an, als erwarte sie eine Bestätigung. Er nickte. »… dann kommt einiges auf uns zu. Zumindest in diesem Punkt hatte Gryf recht: Julian ist der Fürst der Finsternis. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er wirklich böse geworden ist. Ombre war bei ihm, und er hat Ombre mit einem Zeichen auf der Stirn vor den Dämonen geschützt.«
    »Nun, Ombre ist kein Heiliger. Er ist ein kleiner Gauner, der ständig auf dem schmalen Grat zwischen Legalität und Illegalität balanciert und diese Grenze auch schon mal überschreitet…«
    »Wie jeder von uns, wenn er den Wagen ins Halteverbot stellt!« gab Zamorra zurück. »Bist du jetzt auch auf Gryfs und Teds Seite übergeschwenkt?«
    »Das nicht. Ich wollte dir nur klar machen, daß Ombres Anwesenheit nicht viel bedeutet. Vielleicht liegt es an der Dhyarra-Energie, die magieneutral ist, oder an dir selbst, daß du hierher zurückgeschleudert bist. Was ist mit Ted? Ruf mal in Rom an. Vielleicht ist auch er zurückgeworfen worden.«
    In der Sprechanlage knackte es. Raffaels Stimme war zu hören.
    »Entschuldigen Sie bitte, Monsieur Zamorra, eben rief Herr Ewigk aus Rom an und erkundigte sich, ob Sie anwesend seien. Ein Gespräch wünschte er nicht.«
    »Danke, Raffael«, sagte Zamorra in Richtung des Mikrofons der Anlage, die sich durch fast das gesamte Château zog und jeden wichtigen Raum und auch die Korridore erfaßte. »Kann ich mir denken, daß er kein Gespräch wollte«, knurrte er dann. »Er muß den Verstand verloren haben. Normalerweise ist er doch ganz anders und sucht erst einmal den Weg der Verständigung. Sonst hätte ich mich doch gar nicht auf dieses Abenteuer eingelassen. Hätte ich geahnt, daß er Julian umbringen wollte, dann hätte ich ihm nicht geholfen, das Weltentor zur Hölle zu öffnen.«
    »Vergiß nicht, daß er von Anfang an eine Abneigung gegen Julian hatte und uns vor ihm warnte - schon, als Julian noch hier war.«
    »Aber er ist kein Killer, und er ist auch kein Falschspieler, der uns etwas vorgaukelt!«
    Nicole wies hinter sich auf das Fenster. »Was ist mit den Zwillingen? Sagen wir ihnen etwas? Immerhin ist Uschi Julians Mutter.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Auch, wenn es nicht fair ist - nein. Nicht, ehe ich nicht Klarheit habe, was los ist und warum Ted verrückt gespielt hat. Außerdem muß ich wissen, was mit Sara Moon geschehen ist. Es war ihr Kristall, den er geworfen hat. Julian fing ihn lachend auf und sagte: ›So nicht, mein Feind‹. Aber was ist mit Sara?«
    »Sie befindet sich noch bei Merlin, nicht wahr?«
    Zamorra nickte. »Wo sonst?«
    »Es wird schwer, etwas herauszufinden. Merlins Burg läßt sich nur betreten, wenn Merlin es will. Und das ist nicht immer der Fall. Es käme auf einen Versuch an…«
    Zamorra winkte ab.
    »Ruf Gryf an. Er oder Teri werden auf Anglesey sein, in seiner Blockhütte. Einer der beiden soll zu Merlin vorstoßen und nach dem Rechten sehen. Die beiden Druiden sind am nächsten dran, und sie haben bessere Möglichkeiten als einer von uns, in die unsichtbare Burg zu gelangen. Sie können uns dann erzählen, ob Sara noch lebt, oder ob dieser Verrückte sie auf dem Gewissen hat.«
    »Verrückt?«
    »Er muß den Verstand verloren haben. Anders kann ich es mir nicht vorstellen, daß er so aggressiv und mörderisch handelt. Himmel, er ist ein völlig anderer geworden, ist nicht mehr er selbst!«
    »Okay, ich telefoniere«, sagte Nicole, die offiziell immer noch Zamorras Sekretärin war, in der Praxis aber als seine Lebensgefährtin und Kampfpartnerin weitaus mehr darstellte - seine Geliebte und Freundin, in dieser Reihenfolge der Bezeichnungen. »Und was tust du?«
    »Ich gehe in den Weinkeller«, sagte er. »In Teds Weinkeller. Ich scheuche ihn in Rom aus seiner Ruhe auf und verlange Rede und Antwort. Ich will, verdammt noch mal, wissen, was in ihn gefahren ist.«
    »Vielleicht hat ihn die
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