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0453 - Vorsicht - radioaktiv!

Titel: 0453 - Vorsicht - radioaktiv!
Autoren: Unbekannt
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kommt mir - und dies setze ich auch bei Ovaron voraus - darauf an, zu erfahren, ob die Drohung gegenüber der Menschheit nach wie vor besteht oder ob wir uns übertriebene Sorgen machen."
    Ovaron, der bisher sein Gesicht in beide Hände gestützt hatte, hob den Kopf und sagte ernst: „Die Bedrohung ist nach wie vor aktuell, Perry!"
    Rhodan antwortete: „Was uns fehlt, sind Beweise oder Gegenbeweise. Ich bin selbstverständlich geneigt, jeder Intuition zu glauben, aber erst dann, wenn sie beweisbar ist, können wir handeln. Schließlich bewegen wir einen Apparat von achttausend Menschen - und die dazugehörige Menge Metall!"
    „Und Kunststoff", murmelte Cascal.
    Geoffry Abel Waringer hob die Hand und zog aus dem Stapel Papier, der vor ihm lag, ein langes, schmales Blatt hervor, dann las er ab: „Die Befürchtungen unseres Freundes Ovaron werden von verschiedenen Wissenschaftlern als übersteigert und spekulativ angesehen. Diese Ablehnung führt verschiedene Fakten und Überlegungen an, die durchaus glaubwürdig erscheinen. Aber auch hier: keine Beweise! Der Ablehnung steht aber eine Tatsache entgegen."
    Ovaron sagte deutlich, beherrscht: „Vor Beginn dieser Expedition zum Sombrero-Nebel sind in der Milchstraße der Terraner eindeutig Cappins festgestellt und bekämpft worden. Das ist schließlich ein deutlicher Beweis!"
    „Richtig!" sagte Rhodan. „Und genau darüber wollen wir Klarheit bekommen. Treffen die Informationen nicht auf uns, dann werden wir uns Informationen holen. Aus diesem Grund habe ich auch die fünf Kommandanten der Kreuzerflottillen und ihren Chef zu dieser Besprechung eingeladen. Es muß etwas geschehen!"
    Penka Manishe, der Chef der Dritten Flottille, sah Rhodan an, lächelte siegessicher und sagte leise: „Wir sind durchaus Ihrer Meinung, Sir!"
    „Das freut mich!" erwiderte Rhodan trocken. „Als erstes werde ich mich an Ovaron wenden und ihn bitten, mit uns zusammen straffer vorzugehen. Wir müssen schneller als bisher in das Zentrum dieser Galaxis vorstoßen. Dort sind, nach Ovarons Erinnerungen an seine Zeit als Ganjo, die Ganjasen entstanden und sind zu einem mächtigen Volk herangewachsen. Richtig?"
    „Durchaus richtig", sagte Ovaron. „Aber dagegen muß ich mich wenden. Die Alternativen sind nach Rhodan folgendermaßen: Entweder kleine Vorstöße in den Außenbezirken der Galaxis oder ein gewaltiger Sprung mitten ins Zentrum. Beides liegt mir nicht.
    Die Mitte ist richtig - langsames, aber zielbewußtes Vorgehen.
    Nicht zu hastig. Aber auch nicht zu langsam. Was Sie zu fordern scheinen, Perry, erscheint mir zu radikal und mit zu viel großen Risiken verbunden."
    Eine deutliche, aber nicht unlösbare Kontroverse zwischen dem Großadministrator und dem ehemaligen Herrscher der Cappins begann sich abzuzeichnen.
    Ovaron drängte nachdrücklich, aber nicht überhastet auf Klarheit.
    Klarheit über das Schicksal des Ganjasen-Volkes und seiner unzähligen Planeten.
    Und... Rhodan wollte wissen, ob die Invasion bevorstand oder nicht. Er schien mehr einer schnellen, schlagartigen Lösung dieses Problemes den Vorzug geben zu wollen.
    War dieses Problem zu lösen?
    Schließlich hob Ovaron einen Stapel stark verkleinerter, aber brillant scharfer Sternkarten hoch und warf sie klatschend vor sich auf den runden Tisch, mit Signalelementen vollgestellt „Hier, diese Karten!" begann er. „Sie sagen genau, wo und wie wir zu suchen anfangen!"
    „Aber sie sagen nicht viel darüber, wo wir etwas finden", bemerkte Rhodan.
    Die positronischen Einrichtungen der MARCO POLO hatten in den letzten wochen ununterbrochen gearbeitet. Jeder Terraner, der mit diesen Maschinen umzugehen wußte, hatte mitgeholfen, Tausende von Aufnahmen der Sterne dieses Systems waren angefertigt worden, und die digitalen Instrumente hatten eine merkwürdige Rechnung durchgeführt: Sie hatten die Bewegung der Sterne nachgerechnet. Über zweihundert Jahrtausende hinweg hatten sich ferne Sonnen in bezug aufs Zentrum der Galaxis bewegt, einem übergeordneten Schema gehorchend. Die Karten, mit Ovaron seine Thesen unterlauerte, waren die Ergebnisse der Berechnungen. Sie zeigten serienweise die sterne in der Stellung zueinander, die vor zweihunderttausend Jahren gegolten hatten. Als Vergleich konnte man jederzeit die Aufnahmen der vergangenen Tage heranziehen - deutliche Unterschiede waren sichtbar geworden. Und diese Unterschiede waren es, die Ovaron mehr und mehr von seinen Erinnerungen zurückgegeben hatten.
    Zweihunderttausend
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